29.11.2019 – Buchvogel

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Puh, dieser Thriller ist sicherlich nichts für zartbesaitete Seelen. Was zum einen natürlich daran liegt, dass ich sehr sehr wenig Thriller lese und deshalb auch nichts gewöhnt bin. Zum anderen schont Cushing seine Leser aber überhaupt nicht. Der Spannungsbogen den er aufbaut, die Thrillerelemente und die entsetzlichen, endgültigen brutalen Dinge suchen schon ihresgleichen.

Der Thriller ist auf zwei Zeitebenen angesiedelt. In Pfüeln 1611 lernen wir die gütige Barbara kennen und ihre Familie, den Bäcker Friedrich und die kleine Tochter Grete. Barbara wird von einer mißgünstigen Nachbarin der Hexerei bezichtigt, als ein vorbeiziehender Hexenrichter samt dem Henker Deubell beim Vogt sein Quartier aufschlägt.

In der Neuzeit lernen wir drei Männer kennen, die in Pfuhlenbeck seit ihrer Kindheit beste Freunde sind: den Osteopathen und Witwer Dirk mit seiner Tochter Lilly, den Verstandesmensch Jan mit seiner Frau Nadja und Tochter und den tatkräftigen Marcus, mit Frau Simone und Tochter. Alle sind gut charakterisiert und wirken authentisch.

Zunächst ist alles pure Harmonie, die vier Familien leben im Glück. Doch dann bricht mit dem Hexenprozess das Unglück heran, nicht nur für Barbara, sondern auch Dirk, Marcus und Jan sind 400 Jahre später betroffen.

Ian Cushing lotet in diesem Thriller die Abgründe nicht nur der menschlichen Seele sondern vor allem das des Schicksals aus. Gut und Böse, Gott und Teufel, sie finden ihren Widerhall im alltäglichen Leben. Und das ist vielleicht am schwersten auszuhalten. Das Ende hab ich so nicht kommen sehen und beschäftigt mich noch Tage später sehr. Spätestens hier merkt man, dass hinter dem ganzen Horror und Thriller wieder sehr viel Philosophie steckt.

Lesen oder nicht?
Ein Thriller mit Wucht. Für Thrillerfans geeignet mit ⭐⭐⭐⭐⭐
Für zarte Seelen, die keine Brutalität mögen eher  ⭐⭐⭐

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