27.06.2020 – Geschichtenrausch

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Inhalt:
Die Träne der Zauberschen verfolgt zwei unterschiedliche Erzählstränge. Der eine erzählt die Geschichte von Barbara, einer jungen Frau, die im 17. Jahrhundert gelebt hat und zu Unrecht der Hexerei bezichtigt wurde. Auf sehr authentische Weise wird der dramatische Leidensweg geschildert, den Barbaras Leben aufgrund dieser Denunzierung einschlägt.

Der andere Erzählstrang berichtet von den drei besten Freunden Dirk, Markus und Jan. Die drei leben mit ihren Familien in eben jenem Ort, in dem sich Barbaras grausames Schicksal 400 Jahre zuvor zugetragen hat. Doch keiner von ihnen ahnt, dass sie mit den Geschehnissen in Verbindung stehen und daher in Gefahr schweben. Denn jemand sinnt nach Rache. Es ist eine Frage der Zeit, ob die drei es schaffen, ein schlimmes Schicksal abzuwenden, doch nicht zuletzt hängt es auch davon ab, ob die drei überhaupt bereit sind sich der schlimmen Wahrheit zu stellen.

Genau genommen gibt es noch einen dritten Erzählstrang, der vielleicht, vielleicht auch nicht, Klarheit verschafft, doch dazu werde ich nichts verraten.

Nachdem ich bereits In Ewigkeit von Ian Cushing gelesen habe, wollte ich unbedingt auch Die Träne der Zauberschen von ihm lesen. Allein das Cover hat mich total verzaubert. Ian war sogar so lieb, mir ein Rezensionsexemplar von der Zauberschen zu schicken, mit wunderschönen Goodies dabei. Doch natürlich fällt meine folgende Rezension unabhängig davon aus.

Mein Fazit:
Dieses Buch hat mich in mehrfacher Hinsicht überrascht. Zuerst war ich von der Thematik überrascht. Klar, der Titel deutet daraufhin, dass es in irgendeiner Form um eine Hexe oder eben Zaubersche gehen könnte aber dabei habe ich nicht an das Thema Hexenverfolgung gedacht.

Umso überraschter war ich auch darüber, wie authentisch und unverfälscht Ian Cushing die Geschichte von Barbara erzählt hat. Es wird ein Schicksal dargelegt, welches so vermutlich unzähligen Frauen der damaligen Zeit widerfahren ist und das in einer absolut glaubhaften Form. Ich finde dieses Thema ohnehin sehr interessant und habe schon viel darüber gelesen. Bei Barbaras Schicksal hatte ich das Gefühl einen wahren Bericht zu lesen – was teilweise echt beklemmend war.

Und obwohl ich relativ schnell mit Barbaras Schicksal abgeschlossen habe und mir einbildete, ich wüsste ganz genau worauf das Ganze hinaus läuft, hat mich Ian Cushing dann nochmal mit einem Schocker konfrontiert, den ich so gar nicht erwartet habe.

Doch die Unvorhersehbarkeit nimmt kein Ende. Denn während man so dem Schicksal Barbaras und den drei Freunden bei ihrem illustren Leben folgt, nimmt das ganze nochmal eine Wende an, hin zu einem Horrortrip. Auch dabei wird nicht übertrieben, sondern gezielt und wohl dosiert auf kleine Gruselszenen gesetzt, bei denen sich ganz leicht die Nackenhaare aufstellen.

Schließlich spitzt sich die Lage weiter zu und es wird spannender. Ein paar letzte Rätsel müssen gelöst werden, das Schicksal kann vielleicht noch abgewendet werden und ja am Ende kommen dann noch einmal ein paar Überraschungen und es treten Fragen auf, die auch nach der letzten Seite nicht gänzlich geklärt werden (können). Dieses Buch schlägt man jedenfalls nicht zu ohne darüber nachdenken zu müssen! -> Das ist übrigens eine Sache, die Ian Cushing super beherrscht und die ich an seinen Büchern echt schätze!

Einziges Manko: Vor allem im Vergleich zu den authentischen Geschehnissen rund um Barbara, fielen die Szenen rund um die drei Freunde teilweise etwas oberflächlich aus, z. B. hinsichtlich der Gespräche oder emotionaler Reaktionen. Das ist aber nur ein kleiner Aspekt im großen Ganzen, den ich schade fand.

Insgesamt habe ich beim Lesen dieses Buches die unterschiedlichsten Gefühle durchlebt, habe mich aber keinen Moment gelangweilt! Gerade die Mischung dieses Buches, die Unvorhersehbarkeit und der Nervenkitzel haben mich fasziniert, verwirrt und gereizt.

Abermals ein Buch von Ian Cushing, das in keine Schublade passt aber definitiv einen Platz im Bücherregal verdient!

Meine drei Worte zum Buch:
authentisch – schockierend – überzeugend