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Als ich kürzlich durch Die Wortfiliale stöberte, habe ich mir aufgrund des Klappentextes Hagen Thieles Buch „Die Pflicht“ in den Warenkorb gelegt. Ein Blindkauf, wie er im Buche steht, sozusagen. Tja … und ein verdammt lohnenswerter Blindkauf, möchte ich ergänzen.
Sollte Euch mal ein Mensch begegnen, der heutzutage immer noch der irrigen Annahme verfallen ist, dass Selfpublisher minderwertige Bücher auf den Markt werfen, zeigt ihm „Die Pflicht“. Oder haut es ihm um die Moppen. Genau wie etliche andere Kollegen beweist Hagen Thiele nämlich, dass das absoluter Bullshit ist. Eine Auswahl der Bücher, die mich aus den verschiedensten Gründen begeistert haben, findet Ihr auf meine Homepage www.IanCushing.de.
Hagen Thieles Buch ist perfekt layoutet, Fehler gibt es nicht wirklich. Das unglaublich gute Cover und die ansprechende Haptik des Buches runden den professionellen Gesamteindruck ab und mir gefällt es als Ganzes unglaublich gut.
Eine von Hagens Stärken ist, dass er einen unglaublich guten Schreibstil hat. Man gleitet durch seine Zeilen und es macht einfach Spaß, durch sein erzählerisches Können immer weiter in die dunkle Tiefe gezogen zu werden. Selten ist mir ein so gut lesbares Horror-Buch in die Finger geraten!
Puh, was sage ich zu der Geschichte an sich? Am besten gar nicht zu viel, denn das könnte den künftigen Lesern etwas den Spaß an der Sache nehmen.
Wir lernen Erik kennen: Ein Außenseiter wie aus dem Lehrbuch. Aber selbst Außenseiter haben manchmal Glück und er lernt Laura kennen und die beiden verlieben sich. Laura ist ein toller Charakter und ich mag ihre flapsige Art und das Zusammenspiel der beiden Figuren ist wirklich hervorragend gelungen.
Erik ist aber nicht ganz umsonst der Außenseiter, denn er hat jede Nacht eine Pflicht zu erfüllen, die ihn an einem normalen Leben hindert. Wie das bei jungen Menschen so ist, entstehen dadurch natürlich Reibungspunkte und irgendwann eskaliert die Sache.
Das Privatleben der Figuren auf der einen und die düstere Pflicht auf der anderen Seite scheuern aneinander bis es schmerzt und es zur phantastischen Eskalation kommt.
Bereits nach den ersten Seiten drehte sich mein Gedankenkarussell: Wohin steuert die Story?
Geht die Reise in Richtung Lovecraft?
Oder werden wir in einen King’schen Alltag entführt, welcher sich am Ende auf grauenvolle Weise in eine Blutwolke auflöst? (Okay, Eriks Leben ist alles andere als alltäglich, aber ihr versteht sicher, was ich meine.)
Handelt es sich um eine metaphorische Geschichte über Angst und Depression?
Ich weiß es jetzt, aber ich sag es Euch nicht, denn das könnt Ihr selbst erlesen.
Es geht mitunter deftig zur Sache, aber die Gewalt wird nicht zu explizit zelebriert und steht keinesfalls im Vordergrund; die Spannungskurve steigt kontinuierlich, und auch wenn man als Horror-Fan irgendwann vage ahnt, wohin die Reise geht (oder gehen könnte), ist es dank Hagens Stil ein Genuss, sich zum unausweichlichen Höhepunkt treiben zu lassen.
Ich hatte wirklich sehr unterhaltsame Stunden mit „Die Pflicht“, denn ich halte die Mischung aus jugendlichem Beziehungsdrama, äonen-altem Horror und Phantastik für absolut gelungen.
Hagen Thieles Buch ist ein toller Horror-Roman mit glaubhaften Charakteren, unterhaltsamen Dialogen, Spannung, Horror und einem herrlich düsteren Antagonisten (sooo true). Darüberhinaus wird das Buch auch noch unglaublich ansprechend präsentiert und begeistert durch das Können des Autors. Bei einer zukünftigen Shoppingtour durch Die Wortfiliale wird das nächste Buch von Hagen Thiele sehenden Auges in meinen Warenkorb wandern.
Für Leser, die auf der Suche nach guter Horrorlektüre sind, ist „Die Pflicht“ … ahem … Pflicht. (Jaja, fünf Euro in das Phrasenschwein …)
Meine Gedanken zu „Die Pflicht“ von Hagen Thiele findet Ihr ebenfalls bei Lovelybooks: https://www.lovelybooks.de/autor/Hagen-Thiele/Die-Pflicht-2409722050-w/rezension/2739517420/
[Es handelt sich bei „Meinen Gedanken zu anderen Büchern“ stets um meine rein subjektive Meinung als Leser und ich schreibe sie auf, weil mir danach ist. Das geschieht rein freiwillig.]