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Der Protagonist befindet sich in der Krise seines Lebens – dem Leben selbst. Sich fragend, was nun der Sinn sei, entdeckt er den Existentialismus für sich und lernt, damit sein Leben zu gestalten. Eines Tages besucht er seine Tante im Hospiz und erkennt einen neuen Ausweg ins Unausweichliche.
Ian Cushing hat mit seinem Debüt ein verstörendes Kurzwerk erschaffen, das sich wohl erst setzen muss. Beginnend im Tagebuchstil, beschreibt das lyrische Ich ein tristes, zurückgezogenes Leben und macht Ausflüge in die Philosophie eines Albert Camus‚, Hermann Hesses und anderen. Dabei geht es um die Existenz an sich, um den Sinn und die Sinnsuche im Leben, die nach Camus zwar nicht hoffnungslos, aber doch sinnlos ist. Camus, der meist als Existentialist beschrieben wurde, jedoch eher weitergeht und eine Absurditätslehre begründet hat, wird zum fixen Ideengeber für das Leben. Da Suizid nicht als Ausweg gesehen wird, der Tod aber als das Unausweichliche, fristet der Protagonist sein Dasein und erfreut sich am Kleinen. Dass der Tod die einzige Wahrheit des Lebens ist, wird bald klar, wenn die Tante, die schwerkrank im Sterben liegt, auf den Plan tritt. Denn sie hat am Ende ihres Lebens eine andere Sicht auf die Existenz.
Cushing schafft es, den Leser zu packen. Zu Beginn erscheint es ein trübsinniger, depressiver Ausflug in die Philosophie zu werden, doch die Geschichte wandelt sich in einen Lebenskrimi und endet klassisch im Dilemma. Auswege sind Sackgassen, Hoffnungen wenden sich zu Trugschlüssen. Eine packende Geschichte, die nicht für jeden geschrieben wurde. Der Leser muss sich auf die Philosophie einlassen, bestenfalls in deren Gärten bereits lustgewandelt haben. Ein Hinterfragen der eigenen Ethik ist am Ende auch nicht verkehrt. Der Autor selbst gibt an, fasziniert von Camus, Sartre, Bukowski und Doyle zu sein. Die dunkle Mystik kann er erschaffen, an der dreckigen Realität eines Bukowski muss er noch ein bisschen arbeiten, aber er ist auf einem guten Weg. Ein wenig mehr Ausarbeitung der inneren Hölle wäre wünschenswert.