04.02.2023 – Sebastian Radu Groß

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Von der Bedeutung unseres Lebens…

Was ist der Sinn unseres Lebens? Haben wir eine Daseinsberechtigung, oder siechen wir unserem Verfall mit jedem Atemzug ein Stückchen schneller entgegen? Wie kann unser Hamsterrad aus Geburt-Schule-Arbeit-Tod jemals durchbrochen werden? Diese und viele weitere Fragen stellt sich auch der namenlose Protagonist, dessen Geschichte in 2 Abschnitte unterteilt ist: eine Kurzgeschichte und ein Prequel in Form eines Tagebuchs, das einen tieferen Einblick in das Seelenleben des Protagonisten gibt. Die Geschichte ist kurz und dennoch mitten aus dem Leben gegriffen: man trifft sich mit seinem besten Freund und einem flüchtigen Kumpel, um gemeinsam zu einem Konzert zu fahren. Auf dem Weg dorthin widerfährt ihm etwas, was nicht nur sein Leben, sondern auch seine gesamten Weltanschauung in den Grundfesten erschüttert und neu ausrichten lässt.

Inhaltlich will ich gar nicht weiter spoilern, aber die Art und Weise, wie Ian Cushing hier die Geschichte erzählt, lässt mich als Leser direkt neben ihm sitzen, wie man einem guten Kumpel bei einer verborgenen und gleichzeitig emotionalen Geschichte zuhört. Es gibt keine versteckten Botschaften, aber einen sehr intensiven Einblick in das Seelenleben, das wir all in uns tragen. Genau das ist auch die Stärke des Autors; sich in die Menschen reinzuversetzen und ihre Geschichten zu erzählen. Wie Schicksale auf unterschiedliche Weisen (Geschichte oder Tagebuch) erzählt werden können, wird hier meisterlich zelebriert und hinterlässt noch lange nach der letzten Seite einen bleibenden Eindruck.