Liebe SuPs!
Da ich dieses Jahr ein Buch veröffentlicht habe, dachte ich mir, ich könnte zum Jahresabschluss einen Einblick geben, was bei mir so los war; das Hauptaugenmerk liegt dabei auf meinem Buch »Die Träne der Zauberschen«, Emotionen und Fakten.
Mitte August war ich endlich soweit, dass ich das Buch nach dreizehn Monaten »Arbeit« veröffentlicht habe. Was für ein unglaublich spannender Moment, denn wenn man sich so lange mit etwas beschäftigt, ist es unmöglich zu sagen, ob es ‚okay‘ oder ‚die übelste Grütze ist, für die jemals ein Baum sterben musste‘.
Tja … was soll ich sagen? Es ist mir unmöglich, meine eigene »Arbeit« zu bewerten, aber das haben die Rezensenten, Freunde und Bekannten mir zum Glück abgenommen. Und wie! Eure Reaktionen waren einfach nur atemberaubend!
Dankbar für jede kritische Anmerkung und überwältigt von dem Zuspruch. Das trifft es wohl am besten.
Jedes neue Buch ist ein Experiment für mich und ich bin überglücklich, dass ich mit dem aktuellen Experiment nicht gescheitert bin.
Für jede ehrliche Meinung, sei sie öffentlich in euren Blogs oder privat in meinem Postfach oder bei einem Bier direkt mir ins Gesicht kundgetan worden, sage ich euch aus tiefstem Herzen DANKE!
Ohne euch, die Leser, Rezensenten und Kritiker, wären wir Selfpublisher nichts! Das war so und wird immer so sein. Und dafür danke ich euch mehr, als ihr euch vorstellen könnt!
Jetzt kommen wir zu den Fakten.
Wer den letzten Jahresrückblick noch im Kopf hat, ahnt, dass es wieder Zeit wird, die Taschentücher herauszuholen. Also, macht traurige Musik an und lasst euch in meine Welt der Zahlen entführen.
Bücher kosten Geld. Viele Bücher kosten viel Geld. Und da ich durchaus »oldschool« bin, betrachte ich es als Wertschätzung, Rezensenten und Freunden ein Taschenbuch zukommen zu lassen. Allein diese Entscheidung sorgt dafür, dass ich niemals in die schwarzen Zahlen kommen werde. Aber darum geht es mir auch nicht. Hobbys kosten nun mal Geld. Also: Versteht es nicht als Jammerei, sondern einfach als Fakten, denn ich weiß, dass man als Leser oftmals gar keine genaue Vorstellung hat, was im Hintergrund alles an einer Buchveröffentlichung hängt. Und da ich selber solche Einblicke liebe, liefere ich euch einfach meinen eigenen.
Ich habe mein Taschengeld wie folgt investiert:
Für 78 Taschenbuchexemplare, das wunderschöne Cover von Karmazid, meinen wundervollen Korrektor, die Goodies und das Porto habe ich 1.390,71 Euro ausgegeben. Und kein Cent davon war unnötig!
Bis zum 22.12.2019 bekam mein Buch 17 Rezensionen (und ganze 11 stehen sogar noch aus, aber Geduld ist eine Tugend!) und die Followerzahlen der Blogs belaufen sich auf sage und schreibe 26.425 Leseratten. Wow, oder?!
Verkauft habe ich über sämtliche Möglichkeiten hinweg (Buchladen, Direktverkauf, eBook) 31 Exemplare. Ja, it’s a long way to the top. Zusätzlich kommen noch die gelesenen Seiten im Kindle Unlimited-Abo und zack schon hat es in der Kasse geklingelt!
Meine Einnahmen belaufen sich auf 187,91 Euro. Nicht pro Tag oder pro Woche, sondern insgesamt. Das macht, ich runde mal großzügig ab, noch 1.200 Euro, die in meiner Excel-Tabelle rot leuchten. Aber wisst ihr was? Macht nichts!
Durch den Verdienst von 1,14 Euro pro Taschenbuch oder 2,88 Euro pro eBook werde ich das Loch wohl nie stopfen. Der Taschenbuchdirektverkauf lohnt sich da schon eher, denn ich habe pro Eigenexemplar 8,70 Euro bezahlt und muss mein Buch für 14,99 Euro verkaufen, was also einen Gewinn von 6,29 Euro pro Taschenbuch bedeutet, sofern ich euch das Porto aufs Auge drücke. Daher mein Aufruf an alle, die sich ein Buch von einem Selfpublisher (oder eine CD / Schallplatte einer »kleinen« Band) zulegen möchten: Fragt den Autor, ob er selber Exemplare zum Verkauf vorrätig hat, denn das hilft ungemein! Und außerdem freut man sich sehr über den direkten Kontakt!
Darüber hinaus ist ein Effekt eingetreten, auf den ich sehr gespannt war: Wie wirkt sich die Veröffentlichung von »Die Träne der Zauberschen« auf mein vorheriges Buch »In Ewigkeit« aus? Antwort: Positiv! Ich hatte die Möglichkeit, weitere Rezensionsexemplare zu verschicken, und eure Meinung dazu zu erhalten. Und immerhin haben sich fünf Menschen gefunden, die nach der Zauberschen Lust auf mehr Cushing hatten und das Buch gekauft haben! Und ganz ehrlich … das ist ein unglaubliches Lob und eine riesige Freude, dass sie nach meiner Zauberschen die Nase noch nicht vollhatten.
Noch ein abschließender Gedanke zu den Zahlen: Ich kann absolut verstehen, dass viele junge Autoren nicht die Mittel haben, ein Projekt zu starten, wie ich es tat, aber mit allen wichtigen Positionen auf der Ausgabenseite habe ich mir selber Wünsche erfüllt und deshalb kann ich mit den Zahlen wirklich gut leben! Cover von meinem Lieblingskünstler! Taschenbücher! Wirklich hübsch geratene Goodies und sogar Geschenkpapier! Alles ist so geworden, wie ich es mir gewünscht habe!
Aber es gibt auch andere Möglichkeiten: eBooks als Rezensionsexemplare, kostenlose Cover selber basteln und Goodies reduzieren. Damit fallen die größten Ausgabenposten schon mal weg und es ist ja schließlich die Geschichte, die zählt, oder? Nur mal so als Tipp!
Ich selbst werde zukünftig die Anzahl der Rezensions-Taschenbücher reduzieren (und falls dann der eine oder andere Blog abspringt, kann ich es nicht ändern) und generell versuchen, die Promo-Maschine in der Zukunft straffer zu organisieren (aber die Gründe dafür und die Gedanken dahinter werden zu einem anderen Zeitpunkt ausführlich besprochen, denn das würde hier den Rahmen sprengen).
ABER … und jetzt kehren wir zurück zu dem, was wirklich zählt:
Ich freu mich wie verrückt über jeden einzelnen Menschen, der meine Geschichte liest und mir ein Feedback schenkt! Das „gelesen werden“ ist das größte Geschenk für mich.
Ich bin einfach überglücklich, Bloggerinnen und Blogger dabei zu haben, die mich bereits seit meinen ersten Versuchen unterstützen und mich auf einem sehr wichtigen Weg in meinem Leben begleiten!
Ich freu mich unglaublich, dass ich neue Blogs gewinnen konnte, die sich mit meinem Hobby beschäftigen, mir ihre Meinung, Zeit und Ehrlichkeit schenken!
Ich bin überwältigt, dass es Menschen gibt, die meine Bücher kaufen und rezensieren oder um sie zu verschenken! Dabei geht es nicht um das »kaufen«, sondern um den Fakt, dass jemand weiß, dass meine Geschichten genau das richtige für einen Freund / eine Freundin sind oder ihnen selbst so gut gefallen, dass sie anderen Menschen davon berichten wollen! Das ist der absolute Wahnsinn für mich (und ich grinse grad sehr selig, während ich diese Zeilen tippe).
Auch in diesem Jahr durfte ich Menschen kennenlernen, die ich nie wieder missen möchte! Wundervolle Blogger und Kollegen, mit denen mich so viel mehr verbindet, als ein veröffentlichtes Buch.
Alte und neue Freundschaften, die weit über das Schreiben / Lesen hinausgehen …
Ein weiterer Höhepunkt für mich ist dann noch die Tatsache, dass der ein oder andere »Die Träne der Zauberschen« als eines seiner Lesehighlights des Jahres bezeichnet! Ich bin kein Wettbewerbstyp (dann hätte ich meine Zahlen wohl besser verschwiegen oder geschönt) und charmant wie ich manchmal bin sage ich: Ich scheiße auf Wettbewerb. Es gibt immer Bücher, die besser geschrieben sind, sich besser verkaufen, geiler gehypt werden, ein schöneres Cover haben, in noch größeren Blogs besprochen werden etcblabla. Aber was mich wirklich berührt ist, dass mein Buch auch Monate, nachdem es gelesen wurde, positiv im Gedächtnis geblieben ist und somit nachschwingt!
Etwas Schöneres kann ich mir gar nicht vorstellen! Und dafür, dass ihr meine Geschichte auch zum Jahresende nicht vergessen habt, sage ich ganz herzlich DANKE!
Was sonst noch?
Ich habe einige unglaublich gute Bücher von Selfpublishern dieses Jahr lesen dürfen und bin teilweise einfach überwältigt von dem Mut, der Kreativität, dem individuellen Stil, den Geschichten und/oder der Professionalität, die diese Autoren in ihren Büchern verewigt haben! Ich freu mich jetzt schon auf die Bücher, die ich 2020 lesen werde!
Habt alle einen Blick auf die Selfpublisher dieser Welt!
Kurzer Ausblick!
Nächstes Jahr wird es vermutlich ein Buch mit Kurzgeschichten von mir geben.
Und darüber hinaus vielleicht eine Überraschung, aber über ungelegte Eier soll man ja bekanntlich nicht reden. Ich werde euch auf dem Laufenden halten!
Sooo …
Jetzt wünsche ich euch, euren Freunden und Familien einen guten Rutsch und bleibt so gesund, wie es geht. Und verliert nicht den Spaß an guten Büchern oder eurem Hobby!
Ich danke euch für eure Zeit! Eure Unterstützung! Eure Worte! Eure Freundschaft! Ich hätte nie geglaubt, all das zu finden, indem der kleine Ian einfach seine Gedanken und Geschichten zu Papier bringt.
Danke für 2019! Auf 2020!
Und jetzt alle im Chor: Ohne euch Leseratten sind wir Selfpublisher nichts!
Liebste Grüße
Ian.