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Ian Cushing ist mittlerweile zu einem meiner Lieblingsautoren geworden, ich liebe seinen Schreibstil, daher war dieses Buch wieder phänomenal! 5-Sterne-Empfehlung!
Hier meine Rezi: Einzigartig, spannend, düster
Nachdem mich Ian Cushings erstes Werk „In Ewigkeit“ schon mit dem einzigartigen Schreibstil in den Bann gezogen hat, wurde ich von „Die Träne der Zaubersche“ nicht enttäuscht – ganz im Gegenteil! Ich habe als langsame Leserin das Buch in einer Geschwindigkeit verschlungen, die ich bisher nicht von mir kannte.
Die Geschichte dreht sich um zwei verschiedene Zeiten, aber um einen einzigen Ort und um Zusammenhänge, die dazwischen bestehen. Im Jahr 1611 lernt man die hübsche und liebevolle Bäckerin Barbara kennen, die unerwartet als Zaubersche bezichtigt wird. In der Gegenwart begleiten wir drei Freunde (Dirk, Marcus und Jan) mit ihren Familien. Die unzertrennlichen Freunde erleben etwas Übernatürliches, das ihnen keine Ruhe lässt und sie gemeinsam beschließen, dem nachzugehen.
Allgemein ist das Buch wieder wundervoll düster (auch das Cover passt sich perfekt der Geschichte und Stimmung an) und doch so humorvoll, dass mir immer wieder ein Lächeln über die Lippen gehuscht ist. Jeder einzelne Charakter ist mit so viel Liebe und Detail geschaffen. Man lernt sie in kurzer Zeit sehr gut kennen, mit ihren Schwächen und Stärken – vor allem aber wird einem diese spezielle Verbindung zwischen ihnen allmählich bewusst und schließt sie selbst ins Herz.
Auch wenn es Zeitsprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart gibt, ist es kein historischer Roman und bedient sich lediglich an den Zeiten. Ich selbst bin kein großer Fan von Mittelalter- oder Barock-Zeiten in Büchern, aber hier hat es mich absolut nicht gestört – es hat mich noch mehr gepackt und die abwechselnden Zeitsprünge von Kapitel zu Kapitel waren angenehm platziert und gaben dem Lesefluss eine zusätzlich schöne Note.
Es gab allerdings auch die ein oder andere gruselige Szene, die mich echt aufrecht im Bett hat sitzen lassen, aber ich bin unerfahren in Horror, daher bin ich in dem Genre sensibel. Dennoch konnte ich das Buch nicht weglegen und habe mich vom Grusel mitreißen lassen, zum Glück! Die Szenen sind einfach sehr realistisch und lebendig und die gesamte Geschichte, zusammen mit den Zusammenhängen, die allmählich auftauchen, waren einfach spannend und mitreißend. Man hat mit den Charakteren gelitten, sie alle nachvollziehen und verstehen können, so verschieden sie auch waren.
Am Ende des Buches gab es einen ziemlich unerwarteten Schlag in die Magengrube und dann noch einen weiteren. Dadurch konnte man auch nach dem Ende des Buches nicht aufhören, an die verschiedenen Schicksale zu denken und sich Gedanken um das eigene Leben zu machen.
Für mich war „Die Träne der Zauberschen“ ein Lebenshighlight an Büchern und ich bin stolz, es in meinem Regal stehen zu haben! Großes Lob an den Autor, der es geschafft hat, einen Roman mit so großer Vielfältigkeit an Emotionen und Beziehungen zu schreiben und mich dermaßen in verschieden Zeiten und Familien zu entführen.