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„Gott ist tot!“
Für viele, mich eingeschlossen, der Beginn – diese erste Auseinandersetzung mit Nietzsche; nicht etwa Zarathustra!
Letztlich das typische Vorgehen: erst die Wirkung, dann die Ursache.
In Ewigkeit.
Letztlich
auch hier: „Gott ist tot“. Letztlich auch hier zuerst Wirkung, um
dieses Einstige – doch eben nur so „ewig“, denn das Leben ist endlich.
Und prompt spielt es keine Rolle, ob auf die Endlichkeit, die Ewigkeit
folgt, oder eine weitere Endlichkeit – was den Prozess zur Ewigkeit
erklären würde. Wichtig ist nur, dass Gott tot ist. Denn ohne diese
Worte, würde diese These hier nicht zu lesen sein; erst die Wirkung,
dann die Ursache – Ian Cushing; In Ewigkeit.
Ian
Cushing hat sich für uns, zu einem besonderen Autoren entwickelt: er
war der erste Autor, der sich mit der Frage an uns gewandt hat, ob wir
Interesse hätten, sein Buch, es ging um sein Erstlingswerk Fünf Minuten – Ein Tagebuch, zu lesen und darüber zu schreiben.
Umso größer ist die Freude (und auch Ehre) eben die gleiche Frage auch zu seinem zweiten Buch gestellt bekommen zu haben.
Nun will ich mich versuchen, In Ewigkeit zu beschreiben, zu interpretieren und auch für mich selbst zu verarbeiten…
In Ewigkeit könnte man schnöde als Prequel, als Vorgeschichte zu Fünf Minuten – Ein Tagebuch
schimpfen. Immerhin finden sich beide Novellen in diesem Buch; vereint
unter einem Namen. Vielmehr ist es aber statt Vor-, die zu Grunde
liegende Geschichte; die Basis, das tatsächliche Fundament – Ursache.
Die, diese Ursache, welche die Wirkung im Grundsatz verschuldet, doch im Faktum bewirkt!
So steht im Schaffensprozess Fünf Minuten – Ein Tagebuch, die Wirkung, vor In Ewigkeit, der Ursache, doch im Existentiellen findet sich In Ewigkeit vor Fünf Minuten – Ein Tagebuch – was in sich allerdings schon wieder eine Wirkung als Resultat der Ursache bewirkt und… richtig!: (In) Ewigkeit.
In sich geschlossen und zu allen Seiten offen: so diese Erzählung über „ihn“, um die Frage nach dem Sinn (einer Sinnhaftigkeit) und zu, und vor, und nach, und beinahe für das, für dieses Tagebuch, welches im Ursprung vor der Wirkung steht.
Cushing wagt nun weniger die Frage nach dem Sinn (des Lebens und unweigerlich des Todes) zu pauschalisieren, als die Antwort (gekonnt) zu individualisieren.
Kritik.
Diese weniger als Urteil, denn als Varianz ihrer selbst. Eine Replik, die nicht dem Ziel des Tadels folgt, als sich einer (Be)Wertung entsagt, der Egomanie der Wahrheit entflieht und keinen Anspruch erhebt.
Ein wenig Zen, ein wenig Covey…
…und ein wenig Metal! So fand ich beim lesen meine Erinnerung immer wieder mit Vargs Worten konfrontiert: »Wir sind nicht gestorben… wir haben nie gelebt« (norwegisch: „Vi døde ikke… vi har aldri levd“.).
Lässt man eine philosophische Perspektive hier zunächst außer Acht und konzentriert sich (zumindest) vorerst auf eine evolutionäre Option, findet sich nämlich die (Un)Möglichkeit, die in diesem Zusammenhang nicht genannt werden will: Ewigkeit.
Im Vergleich zu Fünf Minuten – Ein Tagebuch zeigt sich In Ewigkeit nun nicht unbedingt ernster, denn gefestigter – in sich stabiler. Tatsächlich erntet Cushings Zweitgeborenes diese Kraft nicht zuletzt aus der wortwörtlichen Verbundenheit zu seinem Erstlingswerk: Basis und Überbau als philosophische Tat.
Cushing
springt mit seinem Werk nicht über seinen eigenen Schatten (was er auch
nicht braucht), sondern vervollständigt. Anstatt sich auf den Schatten
zu konzentrieren, schenkt er seine Aufmerksamkeit eben der Sonne und
ihrem Lauf – Wirkung und Ursache.
Er komplettiert die Wirkung, Fünf Minuten – Ein Tagebuch, um die Ursache, In Ewigkeit, und sublimiert gleichzeitig die Ursache durch die Wirkung.
In Ewigkeit: weniger der Kreis, der sich schließt, als Schrödingers Kiste, die sich öffnet und endlich das Schicksal der Katze offenbart: die Katze, sie ist…