09.04.2018 – Buchmotte

Buchmotte

Buch als Gegenstand
Deckblatt vorne viel versprechend: die Dornenkrone in ein Ewigkeitssymbol verdreht.
Klare Linie, deutliche Aussage.
Hinten: Schrift in Druckbuchstaben als Textwand soll gemieden werden. Schriftfarbe kontrastarm.
Das Innenleben: Schrift obwohl relativ klein gut lesbar, da sehr kontrastreich, Seitengröße optimal genutzt.

Buch inhaltlich
Aufbau: zwei Teile.
Teil eins wie ein Roman, Teil zwei wie ein Tagebuch, soll dem ersten Buch des Autors entsprechen. Kann ich nicht beurteilen, habe nicht gelesen.

Beide fangen gewöhnungsbedürftig an, Tendenz zu Langweile.
Später wird es aber interessant.
Zitierte Lieder könnten übersetzt werden, ich mag kein Englisch und bin nicht alleine damit.

Beide Teile sind in Ich-Form geschrieben, ohne dass der Leser den Namen erfährt.
Der Name spielt hier eine so geringe Rolle, dass ich einfach zu Helmut greife.

Ich möchte das Buch ganz von Hinten aufrollen, weil nur so sich der Sinn entfaltet.

Was braucht ein Mensch um Serienmörder zu werden?
Helmut ist in der Arbeit ein Ja-Sager und ein Arschkriecher. Seine Unzufriedenheit lässt sich mit den Händen greifen. Sein restliches Leben ist auch nicht berauschend. Deswegen erweitert sich die Beschreibung seines Inneren um Versager. Ein total unsympathischer und primitiver Mensch. So wundert es mich nicht, dass ihm das Töten so … begeistert.
Und obwohl er später eine … unheimliche Begegnung haben sollte, bin ich überzeugt, dass er bei seinem Hobby bleibt. Es ist wie bei Suizid-Menschen. Wer immer wieder erfolglos probiert, der kann damit nicht aufhören.

Ich hoffe sehr, dass Helmut nicht mein Nachbar ist.

Nach der Lektüre musste ich mit Bedauern feststellen, dass die Aussage des Deckblatts sich im Text nicht spiegelt.
ABER: Zwei Tage später verwandelte sich die verdrehte Dornenkrone in eine Karnevalsmaske mit zwei Tränen und einer Feder. Und schon stimmte ALLES.

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