28.04.2021 – Olivia Grove

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Intelligente Zuckerperlen des Lebens

Auf eine herrlich offene Art erzählt der Autor Ian Cushing dreizehn Kurzgeschichten über Liebe, Schmerz, Glück und Tod, die mich bemerkenswert unterhalten haben. In jeder einzelnen dieser Geschichten steckt so viel Tiefgründigkeit, die man selten so findet.

Während ich das eBook gelesen habe, habe ich viele Emotionen durchlebt.
Ian hat einen sehr lebhaften Schreibstil und er spricht mitunter Themen an, die man gern unter den Tisch kehrt.
Beeindruckt hat mich dieser Facettenreichtum, der es dem Leser ermöglicht, tief in die Seele eines Menschen und auch in die des talentierten Autors zu blicken.
Vielseitig sind die Geschichten auch in Hinsicht auf die Umsetzung, denn es gibt so viel mehr zu entdecken, als man auf den ersten Blick anzunehmen vermag: Märchen, Systemkritik, Philosophie, Poesie, Lyrik, Satire, Phantastik, Drama und auch Thriller-Aspekte sind zu finden. „Absorption“ hat mich ebenso mit seinen humorvollen Elementen begeistert.
Das Werk ist spannend und kurzweilig zu lesen und gleichzusetzen mit einer literarischen Pralinenschachtel: man weiß vorher nie, was man bekommt und was für eine Message dahintersteckt.

Von mir gibt es für diese geistreiche Anthologie eine absolute Leseempfehlung für all jene unerschrockenen Leser, die gern über den Tellerrand blicken.

Bemerkenswerte Impressionen mit einer Message dahinter:

„Meine Unfähigkeit, das Glück über diese banale und doch kostbare Erkenntnis so zu vermitteln, wie sie mich in diesem Moment getroffen und seitdem beschäftigt hat, lässt mich an Hermann Hesse denken, der einst sinngemäß gesagt hat, dass der geheime Sinn unserer Gedanken sofort verwässert wird, wenn man ihn anderen mitteilt. Als Gedanken sind manche Ideen wertvoll, doch sobald man sie ausspricht, verlieren sie ihren Wert und klingen oftmals dumm und Worte können nie die Kraft entfalten, die sie als Gedanken besitzen.“

[Auszug aus „Gesichter in der Menge“]

„Früher war die Religion das Opium für die Massen, dann wurde es durch den Konsum ersetzt. Beides nicht sonderlich erstrebenswert oder hilfreich.“

[Auszug aus Zuckerperlen]