04.02.2023 – Sebastian Radu Groß

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Ein Mann, der vom Tod beschenkt wird. Ein Herrscher, der um sein Königreich kämpft. Der misslungene Versuch, im Jenseits sein Glück zu finden. Ein Haus, in dem ein Spuk umgeht.

So unterschiedlich die Geschichten sind, so eindeutig ist der Gänsehautfaktor, den man beim Lesen dieser Geschichten bekommt. Ian Cushing versteht es, mich direkt in seine Gedankenwelt einzusaugen, mich stundenlang am Buch zu halten und mich stellenweise sprachlos zurück zu lasen.

Das Geschenk des Todes an einen Mann, der den eigenen Sinn des Lebens reflektieren lässt („Kein Traum“) tritt als Opener direkt die Tür ein und hinterlässt bei dem Gedanken an den Tod eine melancholische Hoffnung, das eigene Leben sinnvoll zu gestalten. Erzählt „Jenseits der Purpurnacht“ mit seinem schwarzen Humor eine Geschichte aus dem Jenseits, so gibt es auch einen politischen Arschtritt in Form von „Man erntet, was man sät“, ohne den moralischen Zeigefinger zu erheben. Kultfiguren versammeln sich unter „Eine Laune der Natur“, um mit alltäglichen Problemen konfrontiert zu werden, während „Leere“ einfach nur Gedanken widerspiegeln, die kurz und präzise auf den Punkt das menschliche Empfinden durch andere Augen spüren lassen.
Die größte Überraschung war für mich, dass mir bei „Beste Zeit“ beinahe das Buch aus der Hand gefallen ist, denn mit der Geschichte hat Ian Cushing meine Gefühlswelt nicht berührt, sondern in ihren Grundfesten erschüttert. Ich bin mir sicher, dass es jedem, der einen Menschen liebt, ähnlich ergehen wird. Zusätzlich gibt es mit „Der Spuk“ auch noch einen waschechten Thriller, der auch problemlos ein ganzes Buch hätte füllen können.

Wer auch nur ansatzweise etwas mit Kurzgeschichten anfangen kann, genreübergreifend bewandelt ist und sowohl Tiefgang, als auch die Nachwirkung eines Buches zu schätzen weiß, ist hier goldrichtig!

20.01.2023 – buchverliebte22

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Mein Fazit:
Habe es hier auf #bookstagram entdeckt, bin sehr froh, es mir geholt zu haben. Es ist wie ein Überraschungs-Ei mit besonderen Extras.

Mir hat das Cover schon sehr gut gefallen und der Inhalt dazu … Wow!
Es sind Kurzgeschichten, die jede Stimmung irgendwie eingefangen haben, in manch einer findet man sich stellenweise wieder und kommt ins Grübeln. Cool fand ich auch den Nachtrag unter den Geschichten.

Danke lieber Ian, bin gespannt auf meine weitere Leselektüre von dir.

20.10.2021 – reading.witch.face

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Sie lebt noch und sie kommt mit einer Rezi um die Ecke! Alle so im Chor: Yeahhhh!
Und zwar nicht mit irgendeiner Rezi, nein, mit einer Rezi zu „Absorption“ von @cushing.ian

Definitiv Nobelpreisverdächtig! [Ich liebe den Insiderwitz! -IC]

Ian reist mit uns durch eine bunte Sammlung an Kurzgeschichten, mal humorvoll, mal philosophisch, aber immer mit einer gewissen Art „Alltagshorror“. Besonders hat es mir seine Figur Hank angetan, der unbedingt mal ein Crossover mit Heinz-Günther braucht, die Beiden würden sich super verstehen.
Die letzte Story hat ausserden extremes Thrillerpotential, ich versuche noch herauszufinden wie ich Ian überreden kann sie auszuweiten. [Lass dir was einfallen … – IC]

Nach jeder Geschichte erfahren wir auch ein wenig zur Entstehungsgeschichte derselben – interessant was so in einem Autorenhirn vor sich geht.

Kurzum: Es war mir eine Freude jeden Tag ein kleines Stückchen in deine Kunst abzutauchen. Gerne mehr davon!

04.07.2021 – Paola Baldin

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Dieses Buch hat mich eine ganze Weile (ich bin langsame Genussleserin) begleitet und lag mir nachts auf dem Beistelltisch treu zur Seite. Heute will ich euch dieses wundervolle Werk (in den Stories) vorstellen und beginne hier mit der Rezi.

Ich habe mir nach Release sofort dieses schöne Buch von Ian Cushing geholt, weil ich einfach in jedes seiner Werke verliebt bin, und als ich hörte, dass Absorption eine Sammlung aus kurzer Geschichten des Autors ist – ein Fangirl-Traum!
Wer Ian Cushing kennt, weiß, dass sein Schreibstil einzigartig, düster, humorvoll und melancholisch ist. Eine Mischung, die ich in dieser wunderbaren Art noch nie gelesen habe, und auch diesmal wird man nicht enttäuscht! Aber erstmal eins nach dem anderen.

Das Cover

Wie bei seinen anderen Werken ist es schlicht, düster und genau deshalb voller Bildgewalt. Künstlerisch einfach fantastisch und es spiegelt exakt das Innere wider.
Cover-Künstler: @karmazid

Die Innengestaltung

Diesmal gibt es vom Künstler des Covers auch Bilder, die zu der jeweiligen Geschichte angefertigt wurden und man findet sie am Anfang jeder Geschichte. Das macht das Innenleben des Buches besonders.


Der Inhalt

Damals bin ich auf Ian Cushing gestoßen und habe in ihm einen Lieblingsautoren gefunden. Ich bin ein Fan von alter Literatur – Kafka, Hesse, Camus, Goethe. Und genau diesen Stil finde ich bei ihm in modernisierter Art wieder. Es ist, wie allein durch eine jahrhundertalte Bibliothek zu streifen und den geliebten Geruch von alten Büchern zu schmökern.
DAS ist Ian Cushing für mich.

Jede der Kurzgeschichten schlägt eine andere Richtung ein und doch bilden sie gemeinsam ein großes Ganzes. Man findet darin Liebe und Seelenverwandtschaft, grauen Alltag und herrliches Entzücken, Selbsthass und Selbstliebe, Gesellschaftskritik, Sozialität und Isolation, Melancholie und Humor und alle möglichen Facetten des Lebens, die uns tagtäglich absorbieren.

Während mich eine Geschichte zum Schmunzeln brachte, riss mich die nächste vom Boden und ich hatte immer wieder Gänsehaut, wenn es plötzlich eine unvorhergesehene Wendung gab – gefolgt von bitteren oder gerührten Tränchen in den Augen.

Diesmal gibt es auch persönliche Einblicke des Autors, denn zu jeder Geschichte gibt es ein kleines Nachwort von Ian Cushing und man erfährt intime Gründe, die ihn dazu inspiriert haben.

Fazit

Wer Ian Cushing noch nicht kennt, kann all seine wunderbaren Facetten und den einzigartigen Schreibstil durch die Anthologie kennenlernen.
Für Cushing-Kenner ist Absorption die Kirsche auf der Büchertorte und man kann sich von seinen nostalgischen Geschichten wohlig absorbieren lassen.

Eine Anthologie, die mich noch lange beschäftigen wird, denn der Autor zerrt an genau den tiefgründigen Stellen, die wir oftmals vom Alltag verborgen nicht fühlen können und umso gebannter in uns keimen lassen wie eine schwarze, aber prachtvolle Blume.

Meine Kurzgeschichten-Favoriten-Empfehlung:
Königreich, Versteckspiel, Gesichter in der Menge, Zuckerperlen (und am liebsten würde ich eigentlich all die anderen hier direkt mit aufzählen).

MUST-READ, vor allem für Nostalgiker

28.04.2021 – Olivia Grove

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Intelligente Zuckerperlen des Lebens

Auf eine herrlich offene Art erzählt der Autor Ian Cushing dreizehn Kurzgeschichten über Liebe, Schmerz, Glück und Tod, die mich bemerkenswert unterhalten haben. In jeder einzelnen dieser Geschichten steckt so viel Tiefgründigkeit, die man selten so findet.

Während ich das eBook gelesen habe, habe ich viele Emotionen durchlebt.
Ian hat einen sehr lebhaften Schreibstil und er spricht mitunter Themen an, die man gern unter den Tisch kehrt.
Beeindruckt hat mich dieser Facettenreichtum, der es dem Leser ermöglicht, tief in die Seele eines Menschen und auch in die des talentierten Autors zu blicken.
Vielseitig sind die Geschichten auch in Hinsicht auf die Umsetzung, denn es gibt so viel mehr zu entdecken, als man auf den ersten Blick anzunehmen vermag: Märchen, Systemkritik, Philosophie, Poesie, Lyrik, Satire, Phantastik, Drama und auch Thriller-Aspekte sind zu finden. „Absorption“ hat mich ebenso mit seinen humorvollen Elementen begeistert.
Das Werk ist spannend und kurzweilig zu lesen und gleichzusetzen mit einer literarischen Pralinenschachtel: man weiß vorher nie, was man bekommt und was für eine Message dahintersteckt.

Von mir gibt es für diese geistreiche Anthologie eine absolute Leseempfehlung für all jene unerschrockenen Leser, die gern über den Tellerrand blicken.

Bemerkenswerte Impressionen mit einer Message dahinter:

„Meine Unfähigkeit, das Glück über diese banale und doch kostbare Erkenntnis so zu vermitteln, wie sie mich in diesem Moment getroffen und seitdem beschäftigt hat, lässt mich an Hermann Hesse denken, der einst sinngemäß gesagt hat, dass der geheime Sinn unserer Gedanken sofort verwässert wird, wenn man ihn anderen mitteilt. Als Gedanken sind manche Ideen wertvoll, doch sobald man sie ausspricht, verlieren sie ihren Wert und klingen oftmals dumm und Worte können nie die Kraft entfalten, die sie als Gedanken besitzen.“

[Auszug aus „Gesichter in der Menge“]

„Früher war die Religion das Opium für die Massen, dann wurde es durch den Konsum ersetzt. Beides nicht sonderlich erstrebenswert oder hilfreich.“

[Auszug aus Zuckerperlen]

05.04.2021 – Michael Leuchtenberger

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Ein paar freie Tage und ein Feiertags-Wochenende kurz darauf – schon schaffe sogar ich es, ein Buch in nur zwei Wochen auszulesen.

Autor Ian Cushing hat es mir mit „Absorption“ aber auch leicht gemacht. Die 13 Texte (so nenne ich sie, weil nicht alle Kurzgeschichten sind, es sind z.B. auch Non-Fiction und ein Gedicht dabei) auf rund 250 Seiten sind eine Wundertüte unterschiedlicher Stilrichtungen und Genres. Das hat mich immer wieder neugierig auf den nächsten Text gemacht.

Vor den großen Themen des Lebens (dessen Ende eingeschlossen) und großen Gefühlen – positiv wie negativ – macht der Autor dabei nicht halt, im Gegenteil. Davor ziehe ich meinen Hut! Auch Gesellschaftskritik klingt in vielen Texten an, mal subtil, mal klar und deutlich. Der Autor sendet Botschaften und tut das mit viel Herz. Auch seine kurzen Kommentare unter jedem Text habe ich gerne gelesen.

Bei der Textvielfalt wird jede*r Leser*in eigene Favoriten finden. Meiner war „Beste Zeit“, eine fantasievolle, berührende Story mit einer – für mich – überraschenden Auflösung.

Wie so oft fällt es mir auch bei diesem Buch schwer, es auf eine Sternebewertung zu reduzieren. Ich empfehle das Buch einfach allen, die Lust auf Überraschungen haben.

Neugierig gemacht hatte mich übrigens unter anderem das tolle Cover gestaltet von Karmazid. Wirklich ein Hingucker! Gekauft habe ich das Buch bei Die Wortfiliale.

01.12.2020 – Bloody Things in my Life

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Meine Meinung:
Bis jetzt war ich immer sehr angetan von den Büchern von Ian Cushing und auch wenn Kurzgeschichten nicht meins sind, wurde ich auch hier nicht enttäuscht. Die einzelnen Geschichten sind so abwechslungsreich und umfassen verschiedene Themen, da ist sicher für jeden etwas dabei. Auch wenn nicht jede Geschichte meinen Geschmack getroffen hat, wurde ich stetig gut unterhalten.

Der Schreibstil von Ian Cushing ist einzigartig aber auch so besonders und unterhaltsam. Man klebt förmlich mit den Augen an den Seiten ubd möchte immer weiter lesen.

Ein ganz besonderes Buch, welches ich euch nur wärmstens ans Herz legen kann. Denn hier wird mit Emotionen, Humor und teilweise auch Horror nicht gespart. Eine wunderbare Mischung für die kurze Lesezeit zwischendurch.

8 von 10

Mein großer Dank geht an den Autor für das kostenlose Reziexemplar.

25.10.2020 – Marius Tahira

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Der Begriff „Absorption“ steht in der Psychologie für eine „Offenheit gegenüber emotionalen und geistigen Änderungen“ erklärt Ian Cushing im Vorwort seines gleichnamigen Buches. Und Offenheit gegenüber verschiedenen Genres und Gattungen dürfte auch Grundbedingung sein, damit man sich an dieser Anthologie erfreuen kann. Denn Absorption vereint Geschichten, die von unterschiedlichsten Stimmungen und Themen geprägt sind. Die Akzeptanz der eigenen Vergänglichkeit, die Wertschätzung der einfachen Dinge, Verständnis für das Andersartige, die Bewertung tradierter Überzeugungen aus der Perspektive gesellschaftlicher Außenseiter – all diese Themenkomplexe spielen in Absorption eine Rolle und wurden von Ian Cushing in unterschiedlichste literarische Gattungen gegossen.

Diese Sammlung von dreizehn kurzen Geschichten absorbiert, was das Leben uns schenkt: Liebe, Schmerz, Glück und Tod“, fasst der Klappentext die Themenvielfalt dieser Anthologie treffend zusammen. Was dabei zunächst kaum auffällt: Es ist von „kurzen Geschichten“ die Rede und nicht etwa von „Kurzgeschichten“. Und das hat bei Absorption seine Richtigkeit, denn die Anthologie umfasst keineswegs nur klassische Kurzgeschichten aus Sicht der handelnden Figuren oder eines distanzierten Erzählers. Nein, absolut nicht, denn in einigen der enthaltenen Texte verhält sich der Erzähler alles andere als distanziert und hat durchaus eine klare Meinung zu dem Geschehen.

Ein Potpourri an Gattungen: Kurzgeschichten, Essays, Fabeln und ein Gedicht

Absorption kommt also als Anthologie daher, ist aber keinesfalls nur eine Sammlung von Kurzgeschichten. Zwar gibt es durchaus traditionelle Kurzgeschichten, aber die Sammlung enthält ebenso Fabeln sowie Texte, die eher Essays als Kurzgeschichte sind. Das ist grundsätzlich weder gut noch schlecht, aber sei vorangestellt, damit jeder weiß, worauf er sich bei der Lektüre einlässt.

Neben handlungsgetriebenen Thrillern und augenzwinkernden Horrorgeschichten enthält Absorption mit „Das Königreich” tatsächlich auch eine waschechte Fabel, in der die Figuren Personifikationen bestimmter Charaktermerkmale sind. Das verdeutlichen bereits ihre Namen, die von lateinischen Bezeichnungen bestimmter Emotionen abgeleitet sind: So erhofft sich in der Geschichte ein zweifelnder Herrscher Hilfe von seinen Beratern Timoria (Ableitung des Lateinischen „timor” = Furcht), Furoria (von „furor” = Zorn), Taedius („taedium” = Abscheu) , Fides (Vertrauen) und Melancholia (Schwermut). Mich persönlich hat diese Geschichte an die Fabeln von Ambrose Bierce erinnert, in denen beispielsweise Das Moralprinzip mit dem Materiellen Vorteil diskutiert, wer dem anderen Platz machen müsse. Ein wesentlicher Unterschied ist aber, dass die Geschichten Cushings deutlich positiver sind als die desillusionierend-zynischen Fabeln eines Bierces.

Storys wie „Kein Traum“, „Eine Laune der Natur” und „Der Spuk” folgen dem etablierten Aufbau von Kurzgeschichten. „Gesichter in der Menge” hingegen ist eine interessante philosophische Betrachtung aus der Ich-Perspektive, die man auch als Essay bezeichnen könnte. Und dann gibt es einige „Hybriden”, in denen zwar eine grobe Rahmenhandlung existiert, die aber in erster Linie in gedanklichen Monologen und Dialogen philosophische oder gesellschaftlich relevante Themen aufgreifen. Sozusagen Essays, denen man eine Rahmenhandlung als Feigenblatt mitgegeben hat.

Ich persönlich bin da eher ein Freund der reinen Lehre: Über Kurzgeschichten kann man die Leser meist emotional stärker packen, in Essays komplexe Themen ausführlicher beleuchten. Die Verknüpfung von beidem bremst meiner Meinung nach die Stärken der jeweils anderen Gattung aus. Das ist allerdings Meckern auf hohem Niveau, denn handwerklich sind die meisten Texte absolut überzeugend und haben mich gut unterhalten.

Melancholie und Hoffnung: Die Grundstimmung in Absorption

Ian Cushings Absorption ist nicht nur eine Sammlung unterschiedlicher Gattungen, das Buch vereint auch Geschichten zahlreicher Genres und Stimmungen. Die meisten behandeln Themen, die wir eher mit Negativem verbinden: Tod, Ausgrenzung, Verfall von Beziehungen oder Erinnerungsverlust. Aber dennoch sind fast alle Geschichten von einem positiven Grundtenor geprägt. Viele der Texte haben zudem klare moralische Botschaften, die auf eine bewusste Wertschätzung jener schönen Dinge abzielen, die oft als selbstverständlich hingenommen werden: Musik, der Genuss eines guten Drinks, die Beziehung zu den eigenen Mitmenschen. Die Textbotschaften zielen ab auf ein Innehalten und sich Besinnen auf das Wesentliche im Leben. Trotz der vorherrschenden Melancholie und Düsternis zeichnen sich die Geschichten somit immer auch durch eine gewisse Wärme aus.

Insofern wäre es falsch, Absorption als durchgängig ernstes, schwermütiges Werk zu bezeichnen. Insbesondere, da viele Geschichten von einer bewussten Überzeichnung von Stereotypen und einem oft heiteren Humor leben.

Für einige Leser vielleicht wichtig: Die Botschaften in Absorption sind klar und ziemlich direkt formuliert. Das ist eine erfrischende Abwechslung von der Gewohnheit vieler Autoren, nur Fragen aufzuwerfen und nicht selbst Stellung zu beziehen. Aber es führt auf der anderen Seite dazu, dass die Bewertung der Geschichten stark davon abhängt, ob man der Haltung des Erzählers zustimmt oder nicht.

Absorption: Auch stilistisch ein bunter Strauß an Geschichten

Obwohl ich Ian Cushings Anthologie auf meinem Blog zu den Themen Horror und Thriller rezensiere, bedeutet das keineswegs, dass sich alle Kurzgeschichten diesen Genres zuordnen lassen. Auf einige Storys mag das zutreffen, aber Absorption enthält ebenso Alltagsbetrachtungen und phantastische Erzählungen im märchenhaften Ton. Am einfachsten lässt sich meiner Meinung nach die unterschiedliche Tonalität der Geschichten an direkten Zitaten darstellen. So wird die Fabel „Ein Königreich” beispielsweise folgendermaßen eingeleitet:

Es war einmal ein Knabe, der herrschte gemeinsam mit seinen Eltern über ein eigenes Königreich; dieses Königreich war ein ein ruhiger und schöner Ort, an dem er sich wohlfühlte und nichts missen musste. Sein Vater und seine Mutter erzogen ihn streng und liebevoll und ließen ihn früh eigene Entschlüsse fassen, mahnten ihn dennoch unablässig, stets mit Bedacht vorzugehen. Seine Entscheidungen waren anfangs kindlicher Natur, aber nichtsdestotrotz von einer altklugen Vernunft geprägt […].

Diesem eher märchenhaften Sprachduktus stehen dann Geschichten wie „Beste Zeit” gegenüber, die sich am rauen Stil der Hardboiled-Krimis orientieren:

Johns rechter Arm und mindestens eine Rippe waren gebrochen und er wurde mit Blut vollgekotzt; aber den größten Ärger hatte er eindeutig von seiner Vorgesetzten zu erwarten, die nicht erfreut sein würde, dass er dem Zielobjekt die Kehle aufgeschlitzt hatte. That’s life. Ein Bösewicht weniger, ein Held mehr auf der Welt.

Viele Geschichten wirken vordergründig so, als würden sie alte Klischees und Schablonen nutzen. Doch häufig werden genau diese Klischees im Verlaufe der Geschichte gebrochen und die Storys bekommen eine interessante Wendung. Das Aufgreifen bestimmter Stilelemente ist bei Ian Cushing dabei eher Verneigung vor alten Film-noir- oder Horrorfilm-Klassikern als echtes Abkupfern. Überhaupt spürt man dem gesamten Buch die Liebe zu unterschiedlichen Musik, Film- und Literaturgenres an und so steckt Absorption voller Reminiszenzen.

Lediglich bei einer der letzten Kurzgeschichten des Bandes fehlt mir dieser Bruch mit den Stereotypen. Sie ist auch die konventionellste Erzählung in Absorption und übernimmt ironiefrei eine typische Schwäche vieler Horror- und Thriller-Geschichten: Einen Bösewicht, der am Ende in einem langen Monolog dem Opfer seine Backstory erklärt. Das ist insofern schade, dass Ian Cushing es in den vorangegangen Geschichten geschafft hat, zunächst als Klischee erscheinende Inhalte durch interessante Twists eine neue Bedeutung zu verleihen.

Schlaglichter auf einzelne Kurzgeschichten aus Absorption

Im Folgenden werde ich einige Geschichten aus Absorption vorstellen, um die Bandbreite dieser Anthologie zu verdeutlichen. Wer eine Rezension sucht, die ausführlicher auf sämtliche der 13 Texte eingeht, der sollte einen Seitenblick auf Phantastische Fluchten riskieren. (Aber natürlich erst, nachdem ihr meine Rezension zu Ende gelesen habt! Ich will ja nicht meine eigenen Leser wegtreiben. ^^)

  • Kein Traum: Ein Mann begegnet dem leibhaftigen Tod. Weil die beiden sich aber recht sympathisch sind, gewährt der Tod der Hauptfigur noch einen Aufschub. Anders als beispielsweise in „Das siebente Siegel” versucht der Held dieser Geschichte aber nicht, das Unausweichliche um jeden Preis aufzuhalten. Er möchte lediglich einen bescheidenen Wunsch erfüllt bekommen. Eine intelligente Mahnung, das Schöne im Leben nicht erst zu zu genießen, wenn selbiges sich dem Ende zuneigt. Und ein starker Auftakt dieses Buches.
  • Jenseits der Purpurnacht: Eine märchenhaft-fantastische Geschichte um ein unglückliches Liebespaar, dem der Vater den Segen verweigert. Die Hochzeit erscheint dadurch unerreichbar und der verliebte Jüngling entscheidet sich für einen drastischen Ausweg. Eine Geschichte über zwischenmenschliches Miteinander, Verfehlungen und Verzeihen. Dies ist aber auch eine Geschichte, bei der das eigene Urteil stark davon abhängt, ob man die Bewertung des Erzählers bzw. das Fazit der handelnden Hauptperson nachvollziehen kann oder nicht. Und so sehr ich Ian Cushing und seine Geschichten auch mag, bin ich selbst etwas unnachgiebiger in meiner Haltung und halte es eher mit Milan KunderaWenn alles verziehen wird, dann ist letztlich auch alles auf eine zynische Weise erlaubt! Ich selbst hätte ich den weinerlich, selbstmitleidigen Arschloch-Protagonisten wahrscheinlich in Beton gegossen, um endlich meine Ruhe zu haben. Vielleicht sagt das aber mehr über mich selbst aus als über die Geschichte. Falls ihr sie auch gelesen habt, erzählt mir doch bitte in einem Kommentar, was eure Gefühle beim Lesen waren.
  • Eine Laune der Natur: Wer die Klassiker der gotischen Horrorliteratur gelesen hat und die alten Universal-Monster-Filme schätzt, der dürfte diese Geschichte lieben. Eine humorvolle Erzählung, die zeigt, dass richtiges Marketing auch für Ungeheuer wichtig sein kann.
  • Beste Zeit: Eine meiner Lieblingsgeschichten aus Absorption. Sie spielt gekonnt mit Perspektivwechseln und ihrem actiongeladenen Einstieg folgt eine Story, die mich emotional stärker gepackt hat, als es jeder hardboiled Krimi geschafft hat.
  • Versteckspiel: Diese Kurzgeschichte ist in gewisser Hinsicht das Kondensat der Themen in Absorption: Liebe, Tod, Vergänglichkeit menschliches Miteinander. Eine Huldigung all jener Beziehungen, in denen sich zwei Menschen seelisch miteinander verbunden fühlen. Was ich sehr schätze: Ian Cushing verengt diese Art von Seelenverwandtschaft nicht nur auf romantische Paarbeziehungen, sondern verdeutlicht, dass sich seelische Verbundenheit in verschiedensten Konstellationen zeigen kann.
  • Man erntet, was man sät: Die Stärke dieser Geschichte ist definitiv die Figur Hank, der versoffene, aber scharfsinnige Kneipenphilosoph und Mann für direkt vorgetragene Wahrheiten. Diese Kurzgeschichte ist eine satirische Abrechnung mit rassistischen Strömungen in der aktuellen Politik. Aber so sehr ich Hank auch mag, ist mir die Geschichte in der Gestaltung zu plakativ. Hank hat die guten Argumente und seiner Gesprächspartnerin (die deutlich erkennbar ein reales Vorbild hat) werden im Sinne der geplanten Botschaft eben die schlechteren Antworten in den Mund gelegt. Dabei halte ich Plädoyers gegen Rassismus durchaus für sinnvoll. Aber wenn es um eine rein argumentative Entlarvung der Doppelmoral rechter Politiker geht, während kaum äußere Handlung stattfindet, dann ist das meiner Meinung eher der Stoff für ein scharfzüngiges Essay statt für eine Kurzgeschichte.

Meine persönlichen Lieblingsgeschichten aus Absorption sind „Kein Traum“, „Beste Zeit” und „Versteckspiel“. Bei „Man erntet, was man sät” ist es letztlich Geschmackssache, ob man politische Botschaften eher subtil mag oder sie lieber so direkt eingeschenkt bekommen möchte wie Hank sein Bier. Lediglich die Abschlussgeschichte „Der Spuk” schwächelt meiner Meinung nach ein bisschen bei der Darstellung des stereotypen Antagonisten. Sie passt hinsichtlich des Endes auch nicht so gut zu den anderen Geschichten der Anthologie. Davon abgesehen können jedoch fast alle Texte handwerklich überzeugen. Und jeder einzelne bietet Anregungen für etliche Stunden philosophischen Grübelns.

Fazit: Ein einzigartiges Sammelsurium, mit schwer einzugrenzender Zielgruppe

Ich sag es geradeheraus: Ich mag Absorption. Ich mag nicht jede der enthaltenen Geschichten, aber in ihrer Gesamtheit behandelt diese Anthologie auf interessante Weise zahlreiche Themen, die jeden Menschen früher oder später betreffen: Alter, Tod, Vergänglichkeit, Beziehungen, Verlust, Schuld und Hoffnung. Und was ich besonders an Absorption mag, ist, dass Ian Cushing trotz seiner bedrückenden Themen nie ins Horn der fatalistisch jammernden Schwarzmaler bläst, in deren Geschichten die Menschheit per se immer schlecht, verdorben und bar jeder Hoffnung ist. Vielmehr erinnern die meisten seiner Geschichten an das Positive im Leben, das man angesichts unserer Vergänglichkeit umso bewusster genießen sollte. 

Doch kann ich Absorption nun rückhaltlos jedem empfehlen? Die Antwortet lautet: Nein. Denn Absorption ist in höchstem Maße heterogen, sowohl was die Themen, die Tonalität und die Gattungen der Geschichten betrifft: Fabel steht neben Gedicht und neben Horrorthriller. Manch einer findet solche Mischung interessant, aber jene, die sehr enge und klar abgesteckte Literaturvorlieben haben, dürften Schwierigkeiten mit Absorption haben. Auch die sehr direkten moralischen Botschaften sind sicher nicht jedermanns Sache. Wer aber offen für unterschiedliche Genres ist und Storys erleben möchte, die ernste Themen mal auf augenzwinkernd unterhaltsame, mal auf spannende Weise anpacken, der sollte Absorption unbedingt eine Chance geben.

08.10.2020 – Addicted2Books

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Ein Lieblingsautor den ich immer wieder gerne lese.

© Ela / Addicted2Books

Meinung
Da war ich aber überrascht, als ich begonnen habe die Kurzgeschichten von Ian Cushing zu lesen. Mich hat eindeutig der Anspruch und vor allem der Inhalt der Geschichten begeistert.
Der Autor hat sich ganz klar weiterentwickelt und einen Quantensprung gemacht. Man merkt, wie er diese speziellen Geschichten erzählt und das wie immer auf seine ganz eigene Art und mit seinem ganz individuellen und faszinierenden Blick auf die Handlung und die Charaktere.
Besonders gut hat mir in der Sammlung die Geschichten „Eine Laune der Natur“ und „Der Spuk“ gefallen und begeistert, da beide mich total vom Inhalt angesprochen und mich beim Lesen gefesselt haben. Sie blieben mir in Erinnerung und gehören einfach zu meinen Favoriten der Sammlung.
Besonders gut hat mir gefallen, dass es nach jeder Geschichte eine kleine Anmerkungen von Ian Cushing gibt.
Er hat auf jeden Fall für sein nächstes Buch die Latte ein wenig höher gelegt. Ja, er hat ein literarisches Werk geschaffen, was ein Meilenstein in seiner Entwicklung als Autor ist. Es wirkt gefestigt und er hat immer noch Potential. Aber auch dieses wird er ausschöpfen.
Das Cover ist für mich reine Faszination und es war schwer ihm mit dem Foto gerecht zu werden.

Fazit
Ein grandioses Buch mit Kurzgeschichten, deren Faszination man sich nicht entziehen kann.

Ich bedanke mich bei Ian Cushing für das Rezensionsexemplar.
Eure Ela

06.09.2020 – Annaxbookworld

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Cover:
Ich bin eindeutig verliebt in dieses Cover, anders kann man es nicht sagen. Ich liebe die verspielte Schlichtheit und besonders die Schriftart des Titels hat es mir angetan. Ein wahrer Blickfang, der zum Betrachten und Nachdenken einlädt und meiner Meinung nach auch perfekt zum Inhalt passt. 

Meine Meinung:
Wie immer ist es mir auch bei dieser Kurzgeschichtensammlung nicht möglich, alle Geschichten gemeinsam zu bewerten- und das möchte ich auch gar nicht, denn jede von ihnen verdient es von mir erwähnt zu werden und ich mich möchte mit euch teilen, was ich bei jeder einzelnen empfunden habe.

Fangen wir also an, ohne dabei näher auf die Inhalte einzugehen, um nicht zu spoilern, bevor wir uns am Ende der Gänze des Werkes widmen:

1.) Kein. Traum.
Diese Geschichte hat mich zutiefst berührt und am Ende doch sogar ein Tränchen verdrücken lassen. Mit meinem Lieblingslied Iris im Hintergrund gelesen und zuletzt mit kleinem Lächeln und glasigen Augen beendet. Eine Erinnerung an den Wert der Zeit und was wir daraus machen.
Ein grandioser Einstieg, der mir sofort Lust auf mehr bereitete.  

2.) Das Königreich
Zuerst war ich mir nicht sicher, wohin diese Geschichte führen würde, doch letztlich wurde die Message deutlich und ging mir persönlich sehr nahe, da es etwas ist, an das ich mich selbst des öfteren erinnern muss. Eine wichtige Message, die sehr interessant und nicht zu offensichtlich/aufdringlich verpackt wurde.

3.) Prosit Neujahr!
Eine nicht unbedingt besondere Geschichte, die aber für mich durch einen auf untypische Art und Weise sehr sympathischen Charakter bestach.

4.) Jenseits der Purpurnacht
Eine geniale Erzählerstimme in dieser Story, die mich mit ihren Randbemerkungen neben der eigentlichen Handlung mehrmals zum Schmunzeln brachte.

5.) Eine Laune der Natur
Coole Charaktere- wie oft erlebt man schon die kultigsten Monster der Gruselgeschichte beim Kartenspielen oder auf Halloween Ausflug, die bis zur letzten Seite sehr locker und unterhaltsam war, mich dann jedoch kurz vor Schluss auch noch in ihrer Message berührte und mich nun gänzlich von sich überzeugen konnte. Anderssein ist cool und du bist nie alleine- hell yeah! 

6.) Beste Zeit
Beginnt sehr unterhaltsam mit ultra coolem Protagonisten und endet in einer Auflösung, die mich überraschte, sehr berührte und in ihrer Tragik vielleicht auch ein wenig Hoffnung gibt.

7.) Versteckspiel
Eine sehr süße,  für meinen Geschmack nur etwas zu kitschige Geschichte über Seelenverwandtschaft, die mir  etwas weniger zugesagt hat, als die vorherigen. 

8.) Gesichter in der Menge
Keine richtige Geschichte, sondern ein kurzer Essay zu einem mir extrem wichtigen Thema- Vorurteilen und dem Wert eines jeden Menschen. Ich kann mich jedem Wort nur anschließen.  

9.) Man erntet, was man sät
SYMPATHISCH, sympathisch, so verdammt sympathisch und genial finde ich Hank als Protagonisten. Er sagt was er denkt, flucht bis zum Umfallen und teilt genau meine Ansichten. Ein Volltreffer diese kurze politische Geschichte. 

10.) Home Invasion
Da musste ich am Ende dann doch mal gut lachen. Super kurz, trotzdem funny, gerade für mich als bekennenden Horrorfilm Junkie. 

11.) Zuckerperlen
Dem Titel nach ging ich von einer weiteren Liebesgeschichte aus, wurde jedoch von einer Geschichte zum Thema Glück und Glücklich sein überrascht, die mich sehr nachdenklich stimmte und so viel wahres in sich trägt und vermittelt. 

12.) Leere
Keine Kurzgeschichte sondern eine Art kurzer Poetry Slam. Ein recht guter, der zu „Zuckerperlen“ passt.

13.) Der Spuk
Die letzte und längste Geschichte der Sammlung- über realen Monster dieser Welt …
Spannend, düster und etwas gruselig, genau wie ich es mag. Stoff aus dem sich auch ein ganzes Buch hätte schreiben lassen, kurz und knackig verpackt. Ein wahrlich gelungener Abschluss! 

Der Klappentext hält, was er verspricht. Es handelt sich um eine insgesamt sehr vielfältige Sammlung mit Geschichten zu allen erdenklichen Themen, von denen einige einfach sehr unterhaltsam, andere unglaublich lehrreich und emotional sind. Von Tod, dem Wert der Zeit, den inneren Konflikten, Angst, Liebe, der Psyche – es ist von allem etwas dabei, von allen Aspekten unseres Lebens und allem, dass es lebenswert und uns Menschen menschlich macht. 

Es befinden sich kleine, wunderschöne Illustrationen zu Beginn einer jeden Geschichte, die auf eben diese einstimmen und nach dem Ende jeder Kurzgeschichte findet sich darüber hinaus eine kurzes Nachwort des Autors, in dem er erzählt wann und weshalb sie geschrieben wurde, was das ganze in meinen Augen angenehm abrundet, bevor man zur nächsten übergeht. Beides gibt den Geschichten einen gewissen Rahmen, der sie hervorhebt und trägt. 

Der Schreibstil trifft außerdem durchweg genau meinen Geschmack, war locker-leicht zu lesen, aber hatte dennoch eine zarte poetische Note. Dies gilt für mich auch für die Protagonisten der einzelnen Geschichten. Oftmals fehlt mir bei Kurzgeschichten zu ihnen der nähere Bezug und ich verliere dadurch schnell mein Interesse, allerdings war das hier ganz und gar nicht der Fall, da Cushing es schafft, jeder Figur eine ganz eigene, besondere Note zu geben und dies auch auf nur wenigen Seiten. 

Ich hätte das Buch am liebsten in einem Rutsch nach dem Beginnen am Abend weggelesen, allerdings wollte ich mir die Zeit nehmen, jede der Stories auch wirklich auf mich wirken zu lassen- denn das tun sie. Sie wirken nach, manche vielleicht nur für wenige Momente, doch andere haben sich beim Lesen der Zeilen langsam in meinen Kopf und mein Herz geschlichen, wurden von mir absorbiert und werden wohl noch lange in mir nachwirken. 

Fazit:
Ich lege das Buch mit gemischten Gefühlen zur Seite. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Freude darüber, es endlich gelesen zu haben und ein wenig Traurigkeit- da ich es nun bereits gelesen habe. Das gesamte Buch glich für mich einem früheren Besuch auf dem Rummel. Das Essen von süßer Zuckerwatte und das sanfte Schweben auf einem Kettenkarussell, während man sich der eigenen Größe in der Weite der Welt bewusst wird, aber auch die wehenden Haare und himmelhohes Jauchzen auf der Achterbahn, bis hin zum Hinfallen und sich das Knie aufschürfen, aber daraus eine Lehre fürs nächste Mal ziehen. Es war das kleine Lächeln, das bei der Erinnerung an den Tag um die eigenen Mundwinkel zuckt, aber auch die Melancholie über die vergangene Zeit, die so einzigartig und besonders war und niemals mehr genau gleich empfunden werden kann. Es war in die unbekannte Ferne reisen und Zuhause ankommen zugleich. Es hat mich erinnert und belehrt. Genau an die richtigen Dinge. Die wichtigen Dinge. Das Leben und daran, es zu leben. Mit allem was dazugehört. 

Wie man vielleicht merkt- ich bin begeistert und ich kann jedem diese tollen Lesestunden, die ich mit Absorption erlebt habe nur ans Herz legen. Ein wahres 5/5 Sterne Buch.

Meine Lieblingsgeschichten waren übrigens „Kein.Traum“, „Beste Zeit“, „Man erntet, was man sät“ und „Der Spuk“.  

Vielen Dank für die schöne Zeit. Ein perfekter Beweis dafür, dass es keinen Verlag bedarf, um Bücher von inhaltlicher und auch materieller Qualität herauszubringen. Ein Hoch auf Selfpublisher!

Mein erstes, jedoch definitiv nicht letztes Buch des Autors, der übrigens auch super sympathisch ist 🙂