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Wenn die Lesegeschwindigkeit beim letzten Band einer Trilogie sinkt, kann das zwei Gründe haben: Der Autor hat den Leser verloren oder der Leser weigert sich aktiv, die Reise enden zu lassen.
Ich habe mich erwischt wie ich statt zwei, drei oder vier Kapiteln pro Abend nur noch eines oder maximal zwei gelesen habe und der Grund dafür ist definitiv nicht, dass die Autorin mich verloren hatte.
Nach dem gemeinen Cliffhanger des zweiten Bandes („Schicksal der Fearane: Feder und Metall“) war ich glücklich, sofort „Kristallseele“ lesen zu können … aber Steffi Frei hat nichts besseres zu tun, als den Leser, dem noch das Adrenalin der Schlacht in den Ohren rauscht, zappeln zu lassen. Ich habe es gehasst und geliebt zugleich, dass das Buch mit einem Rückblick startet und wir eine Weile brauchen, bis wir wieder unter der Erde sind. Aber die Rückblicke sind wundervoll und verleihen der Geschichte Tiefe und vermitteln das Wissen, was man braucht, um vollends einzutauchen. Ein Epos in einem Epos. Toll gemacht!
Man merkt, dass die Bücher in einem Guss entstanden ist, denn wir erleben im dritten Band alles, was die anderen beiden ausgemacht hat: Wundervolle Charaktere, Tränen der Trauer und der Liebe; Unermessliches Glück und tiefste Verzweiflung; ernste Gespräche, witzige Momente; Liebe, Freundschaft, Verrat und Mord und Tod. Alles hat Steffi Frei zu einer spannenden Geschichte verwoben, die ich unheimlich genossen habe, denn das Tempo, mit der sie die Geschichte erzählt ist perfekt und niemals läuft man Gefahr, an einer Stelle zu lange zu verweilen und gleichzeitig auch nicht zu kurz.
Jeder Leser weiß, dass das Ende eines Buches (ja, ich betrachte die „Schicksal der Fearane“-Trilogie gesamt als ein Werk) das Wichtigste ist. Ohne etwas über die Geschichte zu verraten, darf ich sagen, dass es wirklich gelungen ist!
Besonders beliebt bei Autoren*innen ist immer der Satz: „Das hätte ich so und so gemacht …“ oder „Das hättest du so und so machen müssen …“. Und dennoch gebe ich zu, dass ich mir eine bestimmte Stelle zum Schluss ausführlicher gewünscht hätte (und ganz leicht enttäuscht war, als das nicht passierte), denn ich weiß, dass Steffi Frei mit ihrem Können und Talent das Ereignis zu einem unvergesslichen für uns alle gemacht hätte. Da spricht also defintiv der Fanboy und nicht der Klugscheißer aus mir!
Und wo wir schon bei rein subjektiv empfundener Kritik sind: Ein oder zwei Wendungen oder Änderungen kamen für mich etwas abrupt. Welche das sind, verrate ich Euch nicht, denn das würde mächtig spoilern und vielleicht habe nur ich es so empfunden und da kam mal der Monk in mir raus. Diese wenigen Stellen haben den Lesegenuss allerdings keineswegs geschmälert.
Steffi Freis Stil ist einfach wundervoll und die Art, wie sie ihre Geschichten zum Leben erweckt, mag ich wirklich sehr gern. Ich freue mich sehr darüber, dass sie bereits an einem neuen Buch schreibt, und ich wüsste keinen Grund, warum ich da nicht sofort wieder am Start bin.
Was bleibt zu sagen?
Wer gute Geschichten im Allgemeinen und Fantasy im Besonderen mag, wird die Trilogie lieben.
Und: Wer noch niemals ein Buch aus dem Selfpublisheruniversum gelesen hat, tut gut daran, mit der „Schicksal der Fearane“-Trilogie einzusteigen und gleichzeitig erweist Steffi Frei damit der Szene einen großen Dienst, denn sie und ihre Bücher sind ein großartiges Beispiel dafür, wozu Autoren aus eigener Kraft fähig sind.
[Es handelt sich bei “Meinen Gedanken zu anderen Büchern” stets um meine rein subjektive Meinung als Leser und ich schreibe sie auf, weil mir danach ist. Das geschieht rein freiwillig.]