17.11.2019 – Paola Baldin

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Ian Cushing hat mich bei diesem Werk mit einer Einzigartigkeit begeistert, die mir bei vielen anderen Büchern, vor allem bei vielen „massentauglichen“ Verlagsromanen, sonst fehlt.

Das Cover ist dezent in Schwarz gehalten und zeigt das ausgeschmückte Unendlich-Zeichen, das mit dornigen Ranken und einer düsteren Natur dargestellt ist. Das spiegelt das Buchinnere sehr gut wieder, denn dort geht es genau darum.
Die (Un-)Endlichkeit der Natur.

Der einzigartige Schreibstil zieht sich durch das ganze Buch und lässt einen teilweise schmunzeln, regt an anderen Stellen sehr zum Nachdenken an und hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack, nur um dann das Fünkchen an wahren Worten zu schildern, das wir in uns selbst tragen und uns darin wiederfinden.

Einige Textstellen erinnerten mich an die Absurdität von Franz Kafka, was aber mit einer Prise Humor aufgelockert wurde und man große Sympathien für den Protagonisten entwickeln konnte.

Kernpunkt der Geschichte war meiner Meinung nach die „Fünf-Minuten-Regel“, die sich der Protagonist gesetzt hat, um Entscheidungen schneller und überhaupt zu fällen, bevor man sich ewig daran den Kopf zerbricht.
Und tatsächlich ist dies eine Entscheidung, die den gesamten Verlauf der Geschichte beeinflusst. Ich will euch gar nicht zu viel verraten, aber man leidet im ersten Teil des Buches mit dem Protagonisten mit, fühlt den Schmerz und die Angst, die sich hinter ihm verbirgt. Dabei steht ein Thema im Vordergrund, das in fast allen von uns Unbehagen auslöst: Der Tod. Aber genau diese Bücher beißen und stechen, sodass man noch lange an sie denken muss und selbst hinterfragt. Ian Cushing hat mich dazu gebracht, mir wieder etwas bewusst zu machen, das ich sonst erfolgreich hinter Mauern verschließe, und dafür könnte ich nicht dankbarer sein.

Im zweiten Teil des Buches wird die Vorgeschichte des Protagonisten durch seine Tagebucheinträge geschildert und zerrüttet das gesamte Bild, das man im ersten Teil des Buches noch hatte. Ich kann euch sagen, dass hier einige Überraschungen auf euch warten werden.

Außerdem gibt es einige Anspielungen auf Songtexte, wie auch auf Schriftsteller wie Camus und Hesse, für Liebhaber dieser Kategorie ein Lesemuss!

Fazit: Wer sich mit den Themen Verlust, Freiheit, Tod und seinen eigenen Platz in der Welt beschäftigen will, wird mit diesem Buch auf sehr wundervolle Art und Weise belohnt werden. Es ist nichts für „Speedleser“ und sollte mit jedem Satz genossen werden, denn dahinter stecken so viele tiefgründige Themen und man findet sich immer wieder selbst darin.

Ein tiefgründiges Buch mit einzigartigem Schreibstil, den man so nicht mehr wiederfindet.

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