17.10.2022 – Ilona Arfaoui

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»Wissen Sie eigentlich, wer ich bin?«
Dies versucht ein gewisser JayCee, der es bevorzugt, dass man ihn schlicht und einfach nur Jay nennt, in regelmäßigen Abständen seinen Gegenübern zu vermitteln. Deren Reaktionen bewegen sich auf einer Skala von Unverständnis, Empörung oder der wohlwollenden Bestätigung, die man einem Verrückten vorsichtshalber entgegenbringt, um ihn nicht unnötig zu reizen.

Ich persönlich habe mich ebenso mit meinem Urteil bezüglich seiner angeblich wahren Persönlichkeit zurückgehalten und nur eine wundervolle Geschichte von Zuneigung, Freundschaft und Liebe sowie Opferbereitschaft auf mich wirken lassen.

Jay, von einer »Firma« beauftragt – wo immer im Universum sie sich befinden mag – nochmals auf der Erde die Menschen aufzusuchen, um die »Mission: Lichtbringer« zu erfüllen. Dass sein erster Aufenthalt in Rom beginnt, ist nicht anders zu erwarten. Allerdings statt auf seinen »Stellvertreter« trifft er auf Dino, dem Mitglied einer »Motorrad-Gang« und kommt somit in den Genuss einer rasanten Fahrt durch das nächtliche Rom.

Wer immer Jay wirklich sein mag, und was immer er von sich behauptet zu sein, für mich ist er ein liebenswerter »Narr«. Er will das Gute in den Menschen verbreiten, wobei hin und wieder sein etwas ungestümes Temperament ausser Kontrolle gerät. Außer Kontrolle geraten seine diversen »Wunder« mit denen er den Status als »der Eine« zu untermauern versucht und er in seinem gut gemeinten Eifer den beschaulichen Gottesacker in einer verschlafenen Kleinstadt (Ians Pfuhlenbeck-Universum) in Stephen Kings Friedhof der Kuscheltiere verwandelt.

Alles in allem hat mich Ians Geschichte von der ersten bis zur letzten Zeile buchstäblich auf meine Couch gefesselt, sprich ich habe sie in einem Zug durchlesen müssen. Jeder Satz ist ein Genuss, vor allem die witzigen, manchmal etwas respektlosen Dialoge, die zwischen den Protagonisten wie ein perfektes Ping-Pong hin- und herspringen.

Ich war erfreut, einen alten Bekannten wieder zu treffen – Hank! Mein Favorit und das nicht nur, weil er lieber Bier statt Wein trinkt – der Kerl spricht mir einfach aus der Seele.

Nun könnte die ganze Geschichte so etwas wie eine besondere eigene amüsante Variante des »einen dicken Buches« angesehen werden, denn zu amüsieren weiß Ian vor allem durch seine spitzfindige Ironie. Aber – wenngleich die letzten Kapitel sich nicht um 180 Grad drehen würden und aus dem scheinbar einfältigen Gottesnarr, derjenige wird, der für seine eigentliche Aufgabe bestimmt war. Großes Kino, und ja, meine Empfehlung hat er mitsamt seiner seine Mission.