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Ich habe jetzt zum dritten Buch Cushing’s gegriffen und fühlte schon nach wenigen Seiten ein wohlbekanntes Gefühl beim Lesen: Melancholie, aber dennoch immer anbei eine Prise Ehrfurcht vorm Leben, nicht zuletzt Dankbarkeit für die kleinen Dinge.
Und all das, obwohl seine Werke von der Thematik her voneinander abweichen – der Autor hat einfach seine kleine, ganz persönliche Note beim Schreiben und somit einen schwermütig-schönen Wiedererkennungswert.
Als schwermütig-schön würde ich auch das Gesamtwerk „Absorption“ bezeichnen.
Nicht immer leicht zu lesen, und vielleicht auch nicht dafür geeignet alle Kurzgeschichten in einem Rutsch zu lesen – aber gerade weil es so wahre, wichtige Erkenntnisse sind, die Herr Cushing da mit uns teilt, ist es gut nach dem Lesen einer Kurzgeschichte ihr ein wenig mentalen Raum zu widmen und darüber nachzudenken.
Sie lesen sich meiner Meinung nach bestens am Ende eines Tages, zur Ruhe kommend mit einem guten Getränk – daran nippend nachdem man die ergänzenden Worte des Autors folgend jeder Erzählung liest und den Kopf in den Nacken legt um seine eigenen Erfahrungen und Gedanken dazu zu lauschen.
Jede der 13 Kurzgeschichten hält ein anderes Thema parat – mal mehr, mal weniger offensichtlich was der Autor uns da sagen möchte. Doch nebst dem tieferen Sinn haben sie alle eines gemeinsam: sie sind aus dem Leben gegriffen (auch wenn hier und da mal erfrischend anders interpretiert bzw. formuliert wird). Auf den Inhalt gehe ich nicht ein, das widerstrebt mir bei Kurzgeschichten grundsätzlich – aber ruhigen Gewissens kann ich behaupten, dass für jeden Grübler etwas dabei ist. Sogar „alte Bekannte“ werden wieder ins Licht gerückt.
Nur mit der Versform von „Leere“ musste ich mir Zeit geben, um mich damit anzufreunden. Auch fehlte mir bei zB „Gesichter in der Menge“ das Feintuning zur ausgewachsenen Geschichte, aber man kann und muss ja nicht alles toll finden.
Dafür fand ich bei einer anderen Geschichte ein unerwartetes Auflachen – herrlich, sag ich euch!
Kurz gesagt: Auch „Absorption“ von Ian Cushing hat mir gefallen. Keine reine Unterhaltungslektüre, diese Anthologie ist eher wie eine Schachtel Pralinen: nach und nach genießen und auf sich wirken lassen.