05/2024 – Cushings Stammtisch (02 – WAS ICH BIN)

[STAMMTISCH – WAS ICH BIN]

Liebe Zuckerperlen und Lichtbringer,
je mehr Beiträge und Themen ich für #cushingsstammtisch vorbereite, desto öfter fällt der Begriff »Hobbyautor«. Daher denke ich, ich sollte den Beitrag vorziehen. Was bedeutet das für mich?

In den ersten Tagen des Autorendaseins gab es die vage Hoffnung, dass die Welt nur auf mich gewartet hat! Wem geht es nicht so? Und irgendwie ist es auch schrecklich gesund, so blauäugig in die Welt zu marschieren, sonst würde man vielleicht bereits auf dem Weg zur Startlinie seine Teilnahme zurückziehen. Die Realität holt einen schon schnell genug ein. Meine Realität ist klein, aber nicht unangenehm oder negativ.

Meine Erfahrungen mit vier Büchern (eigentlich fünf Bücher plus eine Kurzgeschichte in einer Anthologie) in sieben Jahren, waren buntgemischt. Himmelhoch jauchzend – zu Tode betrübt. In Flammen stehend – bereit, alles hinzuschmeißen. Aus diesem inneren Chaos heraus stellte ich mir irgendwann die Frage, was für ein Autor ich überhaupt sein will.

Ich schreibe, um mich auszudrücken, zu verarbeiten, und ja, auch um Leser*innen zu erreichen. Aber da Schreiben für mich eine persönliche Angelegenheit ist und kein Job (und niemals einer werden soll), brauchen meine Bücher die Miete nicht zu bezahlen. Aus einem natürlichen »Höher-Schneller-Weiter-Gedanken« wuchs eine beruhigende Erkenntnis.

Gestatten, Ian Cushing. Hobbyautor.

Hobbyautor zu sein bedeutet für mich, die ultimative Freiheit, aber auch die individuellen Grenzen zu erkennen und zu akzeptieren und auf Dinge verzichten zu müssen, die eine Sprosse auf der (Erfolgs-)Leiter sein könnten.

Weil es »nur« ein Hobby ist, gehe ich den (semi-)professionellen Weg mit Korrektorat, Lektorat, High-End-Cover nicht. Ja, ja. Unprofessionell, ich weiß. Aber bei den Leserzahlen, die ich erreiche, stehen diese Ausgaben in keiner vernünftigen Relation zu den erwarteten Einnahmen. Würde ich deutlich mehr Leser*innen erreichen als bisher, würde sich automatisch einiges ändern, davon bin ich überzeugt. Ab einem gewissen Punkt würde ich nicht mehr zögern, ein professionelles Lektorat, Korrektorat oder Cover in Anspruch zu nehmen, sofern Kosten und Nutzen realistisch wären.

Wer jetzt die Nase rümpft, und sich vornimmt, niemals einen Roman von diesem stümperhaften Cushing zu lesen, darf das gerne tun. Mit der Entscheidung ist man zumindest nicht in der Minderheit.

Aber meine eigene Definition von »Hobbyautor«, bedeutet noch mehr.
* Obwohl es »nur« ein Hobby ist, nimmt es den Großteil meiner Freizeit ein.
* Auch wenn mein Radius überschaubar ist, heißt es nicht, dass ich trotz meiner Vorgehensweise meinen werten Namen mit minderwertigen Veröffentlichungen (Story oder Umsetzung) aufs Spiel setze. Ganz im Gegenteil, das verbietet mir der innere Perfektionist. Mit jedem Buch möchte ich wachsen, mich verbessern, mich verändern (positiv, wenn möglich) und möglichst alte und neue Leser*innen erreichen.
* Ich bin dankbar und sogar ein wenig stolz, dass ich von vielen als Selfpublisher und Kollege akzeptiert werde. Diesem Vertrauensbeweis versuche ich gerecht zu werden, indem ich alles dafür gebe, Bücher zu veröffentlichen, die qualitativ mithalten und den wirklich engagierten Selfpublishern zur Ehre gereichen.

Einige liebenswürdige Menschen behaupten sogar, ich stelle mit dem Terminus »Hobbyautor« mein Licht unter den Scheffel, weil ich recht gut sei, in dem, was ich mache. Das Lob nehme ich dankend an und lasse es so stehen (no fishing for compliments). Was ich persönlich aus den lieben Worten allerdings mitnehme, ist die Bestätigung, dass der Weg als Hobbyautor, der richtige Weg für mich ist.

Mit so viel Liebe, Respekt und Unterstützung hätte ich anfangs niemals gerechnet. Und all das nur, indem ich bin, was ich bin. Ein Hobbyautor, der in seinem kleinen Rahmen versucht, das Beste zu erschaffen, was ihm möglich ist. Wer sich auf einen Cushing einlässt, weiß, was ihn/sie erwartet. Leidenschaft, Handwerk und Herz. Underground. Abseits des Mainstreams.

Aber jetzt zu Euch: Was sind Eure Ambitionen und Euer Status als Autor*in? Seid Ihr zufrieden mit Eurem Status quo oder wohin soll Eure Reise gehen?

In diesem Sinne … tut, was immer Ihr tut, mit Leidenschaft.
Euer Ian.

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