06/2024 – Cushings Stammtisch (03 – MOTIVATION)

[STAMMTISCH – MOTIVATION]

Liebe Zuckerperlen und Lichtbringer,
das heutige Thema an #cushingsstammtisch ist sehr persönlich, und zum ersten Mal spreche ich offen über meine »Motivation, Hobbyautor zu werden«.

Ich habe schon immer gern gelesen und geschrieben. In der Schule waren Aufsätze und Interpretationen meine Lieblingsaufgaben. Später war ich jahrelang als Blogger bei einem Online-Musikmagazin unterwegs (damals kannte ich die Bezeichnung »Blogger« noch gar nicht). Das kreative Schreiben war immer in mir drin.

Aber den eigentlichen Ausschlag, mich an Texten und Geschichten zu versuchen, gab der Tod meiner Mutter. Aufgrund dieses Ereignisses wurde offensichtlich, dass der engere Kreis meiner Familie (der, der für mich wirklich zählt) Schwierigkeiten hat, offen über Gefühle zu reden (was mich inkludiert). Und so dümpelte man nebeneinander her. Bis ich mir nach einem Jahr nach ihrem Tod alles von der Seele geschrieben habe. Was und wie ich es erlebt habe, was ich mir für mich eine meine Familie wünsche. Wie schwer es war, wie schwer es sein wird. Meine Gedanken über Leben und Tod. Und diesen Text habe ich als Buch drucken lassen und meiner Familie und einigen engen Freunden geschenkt. Das war eine reine Privatsache und ohne jegliche Ambitionen, die literarische Weltherrschaft zu erobern.
Das Resultat dieser Aktion war, dass wir unsere Herzen geöffnet haben, Worte fließen ließen und ich (auch durch die Bestätigung der Leser) erkannte, dass ein gewisses Talent in mir schlummert.

Es dauerte aber einige Jahre, bis ich dieses Talent wieder aufgegriffen habe. Nach einer »schlechten Phase« (das ist meine Umschreibung für eine depressive Episode), habe ich wieder angefangen, zu schreiben. Ich habe mir den ganzen Rotz von der Seele geschrieben, um ihn schwarz auf weiß vor Augen zu haben (was mir bei Problembewältigungen übrigens immer sehr gut hilft). Und weil das Thema Tod ein großer Bestandteil war, holte ich mir das Einverständnis meines Vaters, einige Passagen aus dem privaten Buch neu zu verwenden.

Daraus entstand mein »Experiment« FÜNF MINUTEN, welches nach kurzer Zeit um eine phantastische Story erweitert als IN EWIGKEIT erschien.

Im Nachgang habe ich einiges erkannt.
Das Leben ist ein Auf und Ab. Manche Phasen sind grauer als andere, aber aus irgendeinem Grund versuche ich stets das Positive zu finden (was eindeutig das Erbe meine Mutter ist) – auch wenn es nur bedingt in unserer Macht steht, solche Phasen zu beeinflussen. Aus den schlimmsten Situationen ergeben sich manchmal großartige Chancen. Man glaubt es nicht, will es nicht hören, aber so ist es. Nicht immer, aber manchmal.

Seitdem ich schreibe, geht es mir besser. Der Akt des Schreibens ist Therapie und sinnvolles Vergnügen zugleich. Und – und das meine ich ernst – Ihr, Eure Reaktionen, Euer Interesse an meinen Geschichten, Eure Freundschaften helfen mir sehr. Das Schreiben ist ein essentieller Bestandteil meines Lebens geworden. Manchmal aus Spaß, manchmal um etwas zu verarbeiten. Meistens beides.

Was mitunter sehr schwierig für mich zu verstehen und akzeptieren ist … dass meine Mutter meine Geschichten nie lesen wird. So seltsam es ist, erst durch ihren Tod kam ich dazu, zu schreiben. Als sie gegangen ist, hat sie eine Tür für mich offengelassen. Sie wusste halt immer, was richtig ist. Ich bin überzeugt, dass sie, die immer sehr viel gelesen hat, Spaß an mancher Geschichte gehabt hätte.

Ich persönlich hätte mir andere Gründe gewünscht, um mit dem Schreiben anzufangen, aber das Leben ist kein Wunschkonzert, oder?

Was hat Euch Autoren*innen zum Schreiben gebracht? Was hat Euch Blogger*innen dazu gebracht, ins Rampenlicht der (zumeist) virtuellen Welt zu treten?

In diesem Sinne … Danke, Ma.
Euer Ian.

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