Paola Baldin – Bionic Soul

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Kurzmeinung: Alles hat ein Ende, nur die Hoffnung nicht.


Ein tolles Buch!

Nachdem mich Paola Baldin mit „Die Blüten meiner Schuld“ unglaublich begeistern konnte, habe ich natürlich auch ihren ersten großen Roman gelesen: „Bionic Soul“.

Ich weiß eigentlich gar nicht, wo ich anfangen soll.
In mehreren Social Medial-Postings habe ich die Meinung vertreten, dass Paola mit „Bionic Soul“ ein Referenzwerk, nicht nur im Bereich des Selfpublishings, geschaffen hat.
Und jetzt nach der Lektüre … weiß ich, dass ich absolut Recht hatte.

Die Aufmachung ihres Buches ist atemberaubend. Es sind nicht nur die liebevoll gestalteten Zeichnungen vor und in den Kapiteln, es ist das gesamte Layout des Buches, welches mich zutiefst beeindruckt, weil es von dem Herzblut zeugt, welches Paola in ihre Veröffentlichung gesteckt hat. Der Buchsatz ist grandios (ich weiß, wie schwierig es ist, es genau so hinzubekommen, wie man es will!) und Details wie verschiedene, den Anlässen entsprechende, Schriftarten sind dann noch die Kirsche auf der Sahne, meine Freunde.

Paola Baldin schreibt auf einen hohen Niveau und fernab von den typischen „Wie-schreibe-ich-einen-Roman“-Mainstream-Workshops, denn was man dort niemand beibringen wird, ist die Individualität, die sie erneut an den Tag legt. Und ja, ich bin ein Fan ihres Stils, der verspielt, blumig, unterhaltsam und tief ist … nur falls das noch nicht klargeworden sein sollte, auch wenn manche Formulierungen mir anfangs etwas quer von den Augen gelegen haben. Aber ganz ehrlich? Nach einigen Seiten ist das aber kein störender Faktor mehr, denn es ist ein Stil. Paolas (gerade eben erwähnter) vollkommen eigenständiger Stil. Und wer bin ich, einen individuellen Stil ernsthaft zu kritisieren? Eben! Und ein individueller Stil ist mir tausendmal lieber, als Romane aus der glattgebügelten Massenproduktion. 

Warum diese Kleinigkeit nicht mehr stört, wenn man sich eingelesen hat, hat einen guten Grund: Sie schreibt diese komplexe Geschichte so unglaublich gut, fesselnd, packend, dass man ihre Sätze einfach in sich aufsaugt. Ich habe die 366 Seiten regelrecht verschlungen und konnte es morgens kaum erwarten, mich abends wieder in die Golden City und die Leben von Dimitry, Stephanie und Polar zu schleichen. 

Zur Geschichte selbst … hach ja, diese verdammte Spoilergefahr …
Okay, die Geschichte ist einfach großartig. Obwohl die Rahmenbedingungen in der Welt nach den Dritten Weltkrieg mehr als schlecht sind, fühlt der Leser sich bei den Protagonisten und in der Golden City einfach wohl, geborgen und es ist eine wunderschöne Geschichte von Hoffnung, Menschlichkeit, Freundschaft und Opferbereitschaft.

Dass Paola Herzenswärme beim Leser entstehen lassen kann, ist seit „Die Blüten meiner Schuld“ bekannt, aber hier setzt sie, beinahe schon perfekt getimt, die richtigen Akzente und lässt dich an einer irren Verfolgungsjagd teilnehmen, Geheimnisse und die Schönheiten des Lebens inmitten einer zerstörten Welt entdecken, in ein Feuergefecht geraten und ein Mal weckt sie den Wunsch, mit den ausgelassenen Rebellen auf der Theke zu tanzen.
An zwei Stellen des Buches läuft man allerdings auch kurz Gefahr, die Autorin lauthals zu verfluchen … aber beruhigt euch; es hat alles einen tieferen Sinn.

Der Verlauf der Geschichte ist so flüssig und beinahe selbstverständlich, dass man sich dem Sog einfach nicht entziehen kann (wobei ich nicht wüsste, warum man das überhaupt versuchen sollte). Jedes Kapitel treibt die Geschichte voran, es gibt keinen Leerlauf, keine Langeweile und sie erschafft „ganz nebenbei“ eine so detaillierte Welt und Charaktere, dass man sich mühelos darin zurechtfindet. Keine Sequenz, so unterschiedlich das Setting auch sein mag, offenbart eine erzählerische Schwäche der Autorin und das finde ich absolut beachtlich! 

Mein Fazit
„Bionic Soul“ ist eine abenteuerliche Dystopie mit einen unheimlich hohen Unterhaltungswert, die allerdings so viel mehr sein kann, wenn man die Botschaften in die tieferen Ebenen des Verstandes und der Seele sinken lässt. 

Mich soll die Zaubersche holen, wenn dieses Buch nicht in verdammt vielen End-of-Year-Listen der Bloggerinnen und Blogger, aber auch von „normalen“ Lesern, als Lesehighlight des Jahres auftauchen sollte. 

https://www.lovelybooks.de/autor/Paola-Baldin/Bionic-Soul-2317422104-w/

[Es handelt sich bei „Meinen Gedanken zu anderen Büchern“ stets um meine rein subjektive Meinung als Leser und ich schreibe sie auf, weil mir danach ist. Das geschieht rein freiwillig.]

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