Kurzmeinung: Ein wunderbares Kleinod, eine Hommage an die Sprache und durchgehend unterhaltsam, inspirierend und geistig anregend zugleich.
Ein Genuss
Die Kunst bei einer Kurzgeschichte ist, dass der Autor dich aus deiner Realität herausreißt, in einer Situation absetzt und du dich trotz aller Kürze sofort zurechtfindest. Diese Kunst beherrscht Miriam Schäfer mit beeindruckender Eleganz.
Ich liebe Kurzgeschichten und die von Miriam haben es mir besonders angetan, denn sie erschafft in den ersten Sätzen der 21 Kurzgeschichten jeweils eine Welt, in die ich sofort eintauche, und sie entwickelt dabei einen Sog, der mich in die Geschichte zieht. In beinahe jeder Geschichte zieht mich der Sog aber noch viel weiter, nämlich unter die Oberfläche und auch wenn die Geschichte beendet ist, klingt sie nach und es dauert, bis ich wieder an die Oberfläche treibe und mich der nächsten Story widmen möchte.
Es wäre vermessen, ein Wunder und unglaubwürdig zu sagen, dass jede der 21 Geschichten mich gleichermaßen in seinen Bann gezogen hat, aber keine hat mein inneres Bewertungssystem schlechter als „gut“ zensiert. Das dürften allerdings die wenigsten sein, denn die meisten habe ich unter „herausragend“ abgespeichert.
Neben den Themen und Grundgedanken, die manchmal offensichtlich und manchmal im Nebel verborgen bleiben und sich mir nicht erschließen, – aber auf die sich jeder Leser ohnehin einen Reim machen kann, wie er lustig ist – ist es die Art und Weise, wie Miriam Worte benutzt. Ihr dürft die 184 Seiten gerne durchsuchen, ihr werdet kein einziges überflüssiges Wort finden; dafür entdeckt ihr Sätze jenseits der üblichen Unterhaltungsliteratur, die geschliffen und scharf sind und sich in die literarischen Zentren eures Verstandes und eurer Seele schneiden. Das Sprachniveau ist beeindruckend und für mich ist es ein Genuss gewesen (und wird es immer wieder sein), solch eine ausgefeilte Sprache neueren Entstehungsdatums lesen zu dürfen.
Meine persönlichen Lieblingsgeschichten sind u.a. „Lichtbringer“, „Der Wunsch“, „Purpurnacht“, „Der Puppenspieler“, „Die Legende vom Halben Halbach“ und „Das Fehlen des Flüsterns im Wind“. Allerdings ist das nicht in Stein gemeißelt, denn genossen habe ich jede einzelne Story.
Für mich ist diese Sammlung von Kurzgeschichten – die in einem Zeitraum von 2011 bis 2017 entstanden sind und ein breites Feld an Themen abdecken –, ein wunderbares Kleinod, eine Hommage an die Sprache und durchgehend unterhaltsam, inspirierend und geistig anregend zugleich.
[Es handelt sich bei „Meinen Gedanken zu anderen Büchern“ stets um meine rein subjektive Meinung als Leser und ich schreibe sie auf, weil mir danach ist. Das geschieht rein freiwillig.]
Kurzmeinung: Das Buch geht tiefer in die Abgründe der Seele, als sich mancher wünschen mag.
Aus dem Leben …
Generell bin ich kein großer Schreiber von Rezensionen, aber über eine Empfehlung (vielen Dank an Thrilling Books!) hat Alexander Wolf mich gefunden und neugierig auf sein Werk gemacht. (Vielleicht interessant für jeden Käufer / Autor: Der Versand über Amazon ging verdammt schnell!) Aber nun zu meiner Meinung und meinen Gedanken zu „Sinnbild„, welches Alexander Wolf über BoD veröffentlicht hat.
Diese Geschichte ist kein leichter Stoff, das steht fest; allerdings schreibt Alexander Wolf so authentisch und real, dass es beim Lesen mitunter schmerzt. Er sagt selbst in seiner Danksagung, dass er „nie einen Plot und immer nur Gedanken aufgeschrieben habe“. Diese Herangehensweise sorgt dafür, dass der Leser hineingezogen wird in einen Strudel düsterer, depressiver Gedanken. Diese sind unkomfortabel, schonungslos und auch wenn man sich nicht unbedingt mit ihnen identifizieren muss oder kann, sind sie, wenn der Leser entsprechend empathisch ist und weiß, dass es Seelenzustände jenseits des schönen Scheins gibt, durchaus nachvollziehbar.
Erzählt wird die Geschichte von Michael und Ophelia, die im Grunde ein gutes Leben haben, aber dennoch beide mehr oder minder unglücklich sind. Ihre Unzufriedenheit versuchen die beiden, unabhängig voneinander (da man es versäumt, darüber zu sprechen), mit dem ältesten Trieb der Welt zu übertünchen – Sex. Aber wie so oft im Leben ist es nicht das Gleiche, wenn zwei Dasselbe tun.
Abwechselnd tauchen wir ein in die Gedankenwelten von Michael und
Orphelia und werden Zeuge, wie die Spirale aus Unzufriedenheit,
Eintönigkeit und der daraus resultierenden Depression (oder ist es
anders herum?) den Menschen dazu treibt, Dinge zu tun, die er nie für
möglich gehalten hatte. In Michaels Falle begleiten wir ihn auf dem
Weg, während wir bei Ophelia im Fortgang der Geschichte vor
vollendete Tatsachen gestellt werden, was einen ziemlich guten Twist
darstellt.
Besonders gelungen finde ich persönlich die kurzen Kapitel, in
denen ein Erzähler die Geschichte vorantreibt, sorgt es doch für
eine schöne Abwechslung. An manchen Stellen arbeitet Alexander Wolf
ganz hervorragend mit Bildern und surrealen Szenen, die sehr visuell
sind. Inspirierend sind auch die Zitate aus Shakespeares Werken,
die dem folgenden Texten immer wieder eine Stimmung geben.
Zum Ende des Buches, zu dem es einen Nachfolger geben wird, denn
die Geschichte ist nicht zu Ende erzählt, hat Alexander Wolf noch
eine brutale Wendung / überraschenden Cliffhanger eingebaut, der
mich hoffen lässt, dass der zweite Teil schnell folgen wird. Es wird
spannend sein zu sehen, wie die Geschichte weitererzählt wird und in
welche Richtung sie sich entwickelt, denn der Weg ist offen und kann
jede erdenkliche Wendung nehmen.
Im Anhang ist bereits ein kleiner Ausschnitt des zweiten Teiles
enthalten, die unkorrigiert und unlektoriert einen kleinen
Vorgeschmack gibt.
Es ist die Ehrlichkeit, die das Buch lesenswert macht und das
Thema „Sex“ regt zum überprüfen der eigenen Maßstäbe
und Moral an. Einerseits sind sexuelle Reize allgegenwärtig, wie zum
Beispiel in der Werbung etc., denn „sex sells“ und
gleichzeitig sind die individuellen Bedürfnisse ein Tabu, auch für
das betroffene Individuum, wie wir bei Michael erleben können.
Darüber hinaus kann man Gedankenspiele spielen, ob die
Pauschalisierung von Ehe – Liebe – Sex zwingend bei jedem Paar
sinnvoll sein mag. Aber darüber sollte sich jeder Leser selbst
Gedanken machen.
Es sind interessante Fragen, die sich dem Leser bei der Lektüre
stellen können und weit mehr, als man von den Bestsellerlisten
erwarten kann, denn hier ist die Seele der Protagonisten kein
massentaugliches Konstrukt (wie die unzähligen depressiven
Kommissare aus Skandinavien), sondern es geht tiefer in die Abgründe
der Seele, als sich mancher wünschen mag.
Ich verstehe Alexander Wolf als einen
„Untergrund-Autor“, einen Selfpublisher, der sich keinen
Normen der Verlage zu beugen braucht und daher, wie alle seine
Kollegen, machen sollte und vielmehr machen muss, was er will. Nur so
entsteht unter der glatten Oberfläche des Mainstreams und der
gleichgeschalteten Bestsellerlisten etwas, das sich zu entdecken
lohnt.
Da es sich um ein selbstveröffentlichtes Buch handelt, muss /
darf / sollte man kein perfektes Layout oder Lektorat erwarten (was
finanziell den Rahmen des Hobbys deutlich sprengen würde);
allerdings habe ich die breiten Ränder, den großen Zeilenabstand
und die Schriftart als sehr angenehm beim Lesen empfunden.
Das Cover ist großartig umgesetzt und zusammen mit dem
strukturgeprägtem Paperback ergibt es eine hochwertige
Gesamterscheinung.
Ich empfehle „Sinnbild“ von Alexander
Wolf allen Lesern, die den Mut haben, jenseits des
Mainstreams in die schonungslos offengelegten Gedanken eines Autors
einzutauchen und sich auch nicht davor scheuen, sich nach der Lektüre
einige unbequeme Fragen zu stellen.
[Es handelt sich bei „Meinen Gedanken zu anderen Büchern“ stets um meine rein subjektive Meinung als Leser und ich schreibe sie auf, weil mir danach ist. Das geschieht rein freiwillig.]
Puh, dieser Thriller ist sicherlich nichts für zartbesaitete Seelen. Was zum einen natürlich daran liegt, dass ich sehr sehr wenig Thriller lese und deshalb auch nichts gewöhnt bin. Zum anderen schont Cushing seine Leser aber überhaupt nicht. Der Spannungsbogen den er aufbaut, die Thrillerelemente und die entsetzlichen, endgültigen brutalen Dinge suchen schon ihresgleichen.
Der Thriller ist auf zwei Zeitebenen angesiedelt. In Pfüeln 1611 lernen wir die gütige Barbara kennen und ihre Familie, den Bäcker Friedrich und die kleine Tochter Grete. Barbara wird von einer mißgünstigen Nachbarin der Hexerei bezichtigt, als ein vorbeiziehender Hexenrichter samt dem Henker Deubell beim Vogt sein Quartier aufschlägt.
In der Neuzeit lernen wir drei Männer kennen, die in Pfuhlenbeck seit ihrer Kindheit beste Freunde sind: den Osteopathen und Witwer Dirk mit seiner Tochter Lilly, den Verstandesmensch Jan mit seiner Frau Nadja und Tochter und den tatkräftigen Marcus, mit Frau Simone und Tochter. Alle sind gut charakterisiert und wirken authentisch.
Zunächst ist alles pure Harmonie, die vier Familien leben im Glück. Doch dann bricht mit dem Hexenprozess das Unglück heran, nicht nur für Barbara, sondern auch Dirk, Marcus und Jan sind 400 Jahre später betroffen.
Ian Cushing lotet in diesem Thriller die Abgründe nicht nur der menschlichen Seele sondern vor allem das des Schicksals aus. Gut und Böse, Gott und Teufel, sie finden ihren Widerhall im alltäglichen Leben. Und das ist vielleicht am schwersten auszuhalten. Das Ende hab ich so nicht kommen sehen und beschäftigt mich noch Tage später sehr. Spätestens hier merkt man, dass hinter dem ganzen Horror und Thriller wieder sehr viel Philosophie steckt.
Lesen oder nicht? Ein Thriller mit Wucht. Für Thrillerfans geeignet mit ⭐⭐⭐⭐⭐ Für zarte Seelen, die keine Brutalität mögen eher ⭐⭐⭐
Da denkt man, dass man um die Adventsaktionen herumkommt und sagt freudestrahlend bei dem Novemberkalender von Danis kleine Bücherwelt zu und dann … dreht sich alles um Weihnachten! Aber es hat Spaß gemacht!
Die ersten 5 Wörter die dir zu Weihnachten einfallen? Grinch. Tannenbaum. Last Christmas (ich weiß, das sind zwei Wörter und ich sprenge das Limit). Konsumterror. Freizeit.
Wie feierst du Weihnachten? Seit jetzt drei Jahren fahren meine Frau und ich über die Feiertage weg. Wir suchen uns einen schönen Ort und ein nettes Hotel aus und weg sind wir.
Ist deine Wohnung geschmückt? Baum, Deko? Unsere Wohnung wird dezent geschmückt. Kein Baum, aber ein Weihnachtselch hier, ein Holzstern da (oder war es ein Holzelch da und ein Weihnachtsstern hier?); im Großen und Ganzen aber eher winterlich als weihnachtlich. Die Weihnachtsrute wird bei der Arbeit geschwungen, wenn eine blonde Weihnachtselfe uns mit sanfter Gewalt zwingt, den Baum aufzubauen und zu dekorieren, bis der heilige Nikolaus vor Freude jauchzt. Davor kann sogar der Büro-Grinch sich nicht drücken; egal, was er für ein Gesicht dabei zieht.
Dein Lieblings-Weihnachtslied? Das dürfte eindeutig „Rudolph the Red-Nosed Reindeer“ sein.
Dein Lieblings-Weihnachtsessen? Cocktails. Wenn genug Obst-Deko dranhängt, zählt das doch als Essen, oder?!
Dein Lieblings-Weihnachtgebäck? Ich steh auf Vanille-Kipferl. Uuuuh … und Christstollen.
Schnee oder lieber nicht? Es ist schon sehr schön, wenn frischer Schnee alles bedeckt und sich dadurch eine ganz besondere Stille über die Hektik legt.
Hast du schon alle Geschenke? Ja, da wir die Weihnachtsgeschenke abgeschafft haben, habe ich bereits alles, was ich brauche (und das Hotel ist auch schon gebucht).
Dein schönstes Weihnachtserlebnis? Als wir das erste Mal über die Feiertage weggefahren sind (2017), haben wir vorher nicht groß nachgedacht und da der Weihnachtsmarkt und alle Restaurants geschlossen hatten (noch nicht mal McDonalds am Bahnhof hatte länger als bis 14 Uhr auf!), sind wir wie Maria und Josef durch Weimar getapert und haben eine Futterkrippe gesucht.
Als wir um 18 Uhr vollkommen allein auf dem Rathausplatz
standen und ein weihnachtliches Glockenspiel erklang, war das schon ein ganz
besonderer Moment. Einerseits war es herrlich friedlich und ergreifend, aber
wir wussten nun, was unsere Stunde geschlagen hat.
Vier Stunden Fußmarsch quer durch Weimar, Hunger und Durst
hatten uns vollkommen ausgezehrt und wir wollten schon bei wildfremden Menschen
klingeln, um nach einem Stück trockenem Brot zu fragen. Beim letzten Schlag des
Glockenspiels sahen wir der Realität ins Auge, dass wir hungrig ins Bett gehen
müssten (falls wir den Fußweg zurück zum Hotel überhaupt noch schaffen würden!
Ausgezehrt, erschöpft, hungrig und durstig, you know?!).
Ich schlug vor, ein oder zwei Cocktails in der Hotelbar zu
uns zu nehmen, was aufgrund des Nahrungsmangels sicherlich für ein frühzeitigen
Knockout sorgen würde. Aber … wie das Leben so spielt, gab es in der Bar eine
Terrine Kartoffelsuppe für uns! Ich hab mich noch nie so über eine Suppe
gefreut. Und die anschließenden Cocktails. Der Geist der Weihnacht hatte wohl
doch ein Einsehen.
Ian Cushing hat mit seinem dritten Roman ein neues Terrain betreten. Nach den ersten beiden stark philosophischen Werken, nimmt er seine Leser nun mit auf eine Reise in ein weiteres dunkleres Kapitel der Geschichte. Hexenverfolgungen, Prozesse und die Morde an ihnen werden lebendig. Wie dumm und abergläubisch man handelte, wie willkürlich man Frauen an den Pranger stellen konnte, das alles zeigt Cushing in seinem aktuellen Buch Die Träne der Zauberschen. Mit viel Wissen und Empathie reist er in das Jahr 1611, in dem die Hexenverbrennung in dem kleinen Ort Pfüeln stattgefunden hat. Hier angekommen werden Barbaras Leben und ihr Prozess genauer unter die Lupe genommen. Damalige Sprachansätze und Gepflogenheiten werden übernommen und dem Leser somit ein ziemlich gutes Bild vermittelt von dem Umfeld der vermeintlichen Hexe.
Immer wieder, in jedem geraden Kapitel, springt man in die Neuzeit und lernt die drei Freunde und ihre Familien kennen, deren Leben plötzlich auf den Kopf gestellt wird. Nach und nach verweben sich beide Geschichten, bis es zum großen Showdown kommt.
Mit dem aktuellen Buch ist Cushing ein sprachlich exzellentes Werk gelungen, das gekonnt mitten in das dreckige, düstere Zeitalter der Hexenverfolgungen führt, so dass sich der Leser um Jahrhunderte zurückversetzt fühlt. Ohne kitschig zu werden oder zu stolpern, gelingt immer wieder der Sprung in die moderne Welt. Ein bisschen Historie, ein bisschen Fantasy und ganz viel Literatur.
Ian Cushing hat mich bei diesem Werk mit einer Einzigartigkeit begeistert, die mir bei vielen anderen Büchern, vor allem bei vielen „massentauglichen“ Verlagsromanen, sonst fehlt.
Das Cover ist dezent in Schwarz gehalten und zeigt das ausgeschmückte Unendlich-Zeichen, das mit dornigen Ranken und einer düsteren Natur dargestellt ist. Das spiegelt das Buchinnere sehr gut wieder, denn dort geht es genau darum. Die (Un-)Endlichkeit der Natur.
Der einzigartige Schreibstil zieht sich durch das ganze Buch und lässt einen teilweise schmunzeln, regt an anderen Stellen sehr zum Nachdenken an und hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack, nur um dann das Fünkchen an wahren Worten zu schildern, das wir in uns selbst tragen und uns darin wiederfinden.
Einige Textstellen erinnerten mich an die Absurdität von Franz Kafka, was aber mit einer Prise Humor aufgelockert wurde und man große Sympathien für den Protagonisten entwickeln konnte.
Kernpunkt der Geschichte war meiner Meinung nach die „Fünf-Minuten-Regel“, die sich der Protagonist gesetzt hat, um Entscheidungen schneller und überhaupt zu fällen, bevor man sich ewig daran den Kopf zerbricht. Und tatsächlich ist dies eine Entscheidung, die den gesamten Verlauf der Geschichte beeinflusst. Ich will euch gar nicht zu viel verraten, aber man leidet im ersten Teil des Buches mit dem Protagonisten mit, fühlt den Schmerz und die Angst, die sich hinter ihm verbirgt. Dabei steht ein Thema im Vordergrund, das in fast allen von uns Unbehagen auslöst: Der Tod. Aber genau diese Bücher beißen und stechen, sodass man noch lange an sie denken muss und selbst hinterfragt. Ian Cushing hat mich dazu gebracht, mir wieder etwas bewusst zu machen, das ich sonst erfolgreich hinter Mauern verschließe, und dafür könnte ich nicht dankbarer sein.
Im zweiten Teil des Buches wird die Vorgeschichte des Protagonisten durch seine Tagebucheinträge geschildert und zerrüttet das gesamte Bild, das man im ersten Teil des Buches noch hatte. Ich kann euch sagen, dass hier einige Überraschungen auf euch warten werden.
Außerdem gibt es einige Anspielungen auf Songtexte, wie auch auf Schriftsteller wie Camus und Hesse, für Liebhaber dieser Kategorie ein Lesemuss!
Fazit: Wer sich mit den Themen Verlust, Freiheit, Tod und seinen eigenen Platz in der Welt beschäftigen will, wird mit diesem Buch auf sehr wundervolle Art und Weise belohnt werden. Es ist nichts für „Speedleser“ und sollte mit jedem Satz genossen werden, denn dahinter stecken so viele tiefgründige Themen und man findet sich immer wieder selbst darin.
Ein tiefgründiges Buch mit einzigartigem Schreibstil, den man so nicht mehr wiederfindet.
Inhalt Nach einem Neuanfang in seinem Leben verliert er plötzlich alles, was für ihn noch Bedeutung hat. Inmitten dieses emotionalen Chaos hat er ein phantastisches Erlebnis, aber besitzt er tatsächlich als einziger Mensch das Wissen um das letzte große Geheimnis oder ist es nur ein Traum?
Meine Meinung Ian Cushing hat mich mal wieder fassungslos am Ende zurückgelassen. Ja er ist ein Autor der mich immer wieder überrascht und fasziniert. Er schreibt so, dass man sich mit den Charakteren identifizieren kann und sich absolut wohlfühlt während des Lesens. Nur dann am Ende haut er einem das geballte Grauen um die Ohren. Auf jeden Fall hebt er sich positiv vom Mainstream ab und genau das ist es, was man als Leser möchte. Dieses Buch ist wieder einmal der Beweis dafür, dass man Spler nicht unterschätzen sollte. Es ist in zwei Teile geteilt. Im ersten Teil erfährt man über den namenlosen Protagonisten, was geschehen war und ihm praktisch eine zweite Chance gegeben hat. Beim Lesen des zweiten Teils, bleibt einem allerdings wortwörtlich der Mund offen stehe. Denn man erfährt etwas über seine Vorgeschichte in Form eines Tagebuchs. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten und fordere allerdings jeden Liebhaber des Morbiden oder Anhänger von Edgar Allen Poe dieses Buch zu lesen. Sein Schreibstil ist einfach nur fesselnd und einfach unverwechselbar.
Fazit Ein Buch, das mich noch mehr von diesem Autor überzeugt hat. Also ein klares Must Read. Eure Ela
Sooo meine lieben Bookies, die letzte Rezension für heute. Diese ist für „Die Träne der Zauberschen“ von Ian Cushing
Cover und Titel Das Cover ist einfach Wow. Es ist ein absoluter Hingucker und ein optisches Highlight. Das Cover und auch der Titel sind perfekt zum Buch gewählt.
Charakter und Schreibstil Die Charaktere sind sehr gut beschrieben und ich mochte sie von Anfang an. Sie sind klar voneinander getrennt und haben Tiefe. Der Schreibstil ist klar und einfach zu lesen. Der Autor schreibt mit viel Liebe zum Detail. Man merkt, dass er sich viele Gedanken zu den einzelnen Charakteren gemacht hat, denn er beschreibt sie sehr genau. Was für mich recht schwierig war, war dass es zwischendurch Vergangenheitskapitel gab. Auch wenn es zur Geschichte gehört, so ist das etwas, das für mich recht schwierig ist. Doch ich denke das ist Geschmackssache.
Story und Fazit Die Geschichte an sich fand ich persönlich sehr interessant. Sie ist gut durchdacht. Die Spannung hält sich durchs Buch und man möchte immer wissen, wie es weiter geht. Die „Zauberschen“ sind Menschen, die Magie üben (Hexen) und es gibt Dinge, die diese nicht können (echte Tränen weinen zum Beispiel). Ich fand es interessant, in die Geschichte einzutauchen. Auch wenn ich das Buch hin und wieder weglegen musste, so denke ich, dass man es auch gut durchsuchten kann.
Die wundervolle Petra von Phantastische Fluchten hat eine Top Ten-Thursday-Kategorie und in der vom 24.10.2019 taucht auch „Die Träne der Zauberschen“ auf. Und ja … das Cover von Karmazid ist ein Knüller! Ich habe den ganzen Beitrag hier hineinkopiert, da sich in der Liste drei Bücher finden, die ich unbedingt mal lesen muss!
In der Fantasy sind die Cover tatsächlich eher bunt. Ich habe viele Serien aus den 80ern, da waren bunte Cover wohl der letzte Schrei. Ich bin aber trotzdem fündig geworden und wünsche euch viel Spaß mit meiner Auswahl. Auf die bekannten Bücher wie TOT oder Schwarz von Stephen King habe ich verzichtet
Die Träne der Zauberschen von Ian Cushing Das Buch habe ich gerade erst gelesen und es hat mich wirklich sehr beeindruckt und emotional aufgewühlt. Ich bin immer wieder erstaunt, was für tolle Bücher im Bereich Selfpublisher zu finden sind. Und wirklich innovativ und völlig abseits des Mainstream. Das Cover finde ich sehr schön und wenn man die Geschichte gelesen hat, beeindruckt es noch mehr. Absolut passend.
Reckless von Cornelia Funke Ich habe Band eins vor Jahren einmal gelesen und es hatte mir nicht so gut gefallen. Mittlerweile sind ja drei Bände erschienen. Band eins und zwei habe ich jetzt auf dem Flohmarkt ergattert und ich möchte der Reihe nochmals eine Chance geben. Immerhin finde ich die anderen Bücher von Cornelia Funke wirklich spannend und unterhaltsam. Vielleicht hatte ich damals einfach nur einen schlechten Tag.
Die weiße Straße von John Connelly Die Serie um den Ex Cop Charlie Parker habe ich ja schon häufiger erwähnt. Obwohl ich normalerweise keine so düsteren Thriller mag, gefällt mir die Serie. Ein Hauch von Blues, ein symphatischer Charakter und spannende Fälle. Nicht umsonst heißt der Charakter Charlie Parker, wie der große Musiker. Ein junger Schwarzer sitzt in der Todeszelle: Er soll die Tochter eines der reichsten Männer South Carolinas ermordet haben. Niemand möchte mit diesem Fall zu tun haben, der seine Wurzeln in altem Übel hat. Doch das ist die Spezialität von Privatdetektiv Charlie Parker. Er ahnt nicht, dass ihm ein Alptraum bevorsteht, in dem dunkle Mächte alles fordern, was ihm lieb ist.
Mord auf Bestellung von Jack London Bisher kenne ich nur seine Abenteuerromane. Dieser Agententhriller subbt noch. 10.000 Dollar für einen Polizeichef und eine halbe Million für den König von England – die Preise von Ivan Dragomiloffs New Yorker Attentatsagentur sind gesalzen, doch die Geschäfte laufen prächtig. Wer einen unliebsamen Feind um die Ecke bringen will, ohne sich selbst die Hände schmutzig zu machen, steht hier Schlange. Doch der schwerreiche Winter Hall ist wild entschlossen, dem Treiben der Auftragskiller ein Ende zu setzen – und beauftragt sie, ihren eigenen Chef zu eliminieren. Eine atemlose Verfolgungsjagd quer durch die USA beginnt. Auf einer hawaiianischen Insel kommt es schließlich zum Showdown …
Memento von P.J. Tracy Auch diese Serie habe ich schon an einigen Donnerstagen genannt. Ich kopiere den Inhalt von Band eins. Das Computerteam spielt in den Folgebänden immer wieder eine Rolle, ebenso wie die zwei Ermittler. Fast so brutal wie die Wirklichkeit. Es beginnt als harmloses Spiel: Fünf befreundete Computerfreaks haben ein Internet-Game online gestellt. Es heißt «Fang den Serienkiller». Pro Level ist ein Mord aufzuklären. Doch dann geschehen plötzlich ganz reale Verbrechen, die haargenau dem virtuellen Szenario entsprechen. Die Detectives Leo Magozzi und Gino Rolseth wissen nur eins: Es stehen noch achtzehn weitere Level aus …
Schatten über Elantel von Brandon Sanderson Endlich darf ich wieder einen meiner absoluten Lieblingsautoren nennen. Die Nebelgeborenen subben leider noch bei mir, da noch ein Band fehlt. Bei Brandon Sanderson beginne ich eine Serie erst, wenn ich tatsächlich alle Bände habe, sonst gibt es Entzugserscheinungen Mit seinem neuen Roman »Schatten über Elantel« führt Sanderson in die Welt von Wax und Wayne, den ungleichen Helden und Ermittlern auf Seiten des Rechts. Die Stadt Elantel ist eine Metropole in Zeiten des Umbruchs, beherrscht von Technik, Magie – und dem Recht der Gesetzlosen. Hier stoßen Wax, Wayne und ihre Gefährtin Marasi auf eine dunkle Verschwörung, die ganz Elantel erschüttern kann. Und die Verbündeten machen sich daran, den Fall auf ihre ganz eigene Weise zu lösen …
Die Frau in weiß von Wilkie Collins Natürlich darf bei so einer Liste ein Klassiker nicht fehlen. Ab und zu lese ich so einen Schauerroman aus der Jahrhundertwende ganz gerne. Die Verfilmungen der Wilkie Collins Bücher sind sehr gelungen, damals liefen sie unter Straßenfeger: Die Frau in Weiß ist ein Roman von Wilkie Collins, der 1860 erschien. Das Buch gilt als das erste dem Genre des typischen englischen „Mystery Novel“ zugehörige Werk. Der Kunstlehrer Walter Hartright soll die beiden Halbschwestern Marian Halcombe und Laura Fairlie, die in Limmeridge House in Cumberland wohnen, im Zeichnen unterrichten. Am Abend vor seiner Abreise nach Cumberland verabschiedet sich Hartright von seiner Familie und macht sich erst nach Mitternacht auf den Heimweg. Vor London wird er von einer verängstigten Frau in Weiß angesprochen, die er in die Innenstadt begleitet und die ihn dort verlässt, ohne ihm ihren Namen verraten zu haben. Allerdings erwähnt sie, dass sie in ihrer Kindheit in Limmeridge House war. Nach ihrem Verschwinden hört er ein Gespräch, das ihn vermuten lässt, die Frau sei aus einem Irrenhaus geflohen.
Die Orks von Stan Nicholls Hier handelt es sich um den Sammelband mit allen drei Romanen: Erschaffen in der Dunkelheit zu Anbeginn der Welt, getrieben vom Hass auf Menschen, Elfen und Zwerge, beherrscht von einem unbeugsamen Kampfeswillen – das sind sie: die Orks. Und als Oberbefehlshaber Stryke beschließt, seine von den Menschen versklavten Artgenossen zu befreien, müssen sich die Orks der ultimativen Herausforderung stellen.
Ghosts Stories of flesh and blood Hrsg Mario Steinmetz und Faye Hill Über den Papierverzierer Verlag wurde ja viel diskutiert und ich weiß gar nicht, ob es ihn noch gibt. Aber die Qualität der Bücher haben ja nichts mit dem Verhalten des Verlegers zu tun, also kann ich dieses Buch ruhigen Gewissens empfehlen: Alles begann mit dem Blut in der Kloschüssel. Das sagenumwobene Haus am Ende der Straße, mitten im Wald, neben dem Friedhof … Du denkst, du weißt alles über dieses Haus und seine dunklen Geheimnisse? Du irrst dich. Tritt ein, schau dich um, hör ganz genau hin. Es ist nicht das alte Gemäuer, das deinen Namen flüstert. Achtzehn Autoren. Sechzehn Geistergeschichten. Grausam und melancholisch. Verstörend und grotesk. Grusel inklusive. Zwischen Tradition und Rebellion lauert die Angst. Mit den Horror-Geschichten von M. H. Steinmetz, Faye Hell, Melanie Vogltanz, Jacqueline Mayerhofer, Claudia Rapp, Simona Turini, Jana Oltersdorff, Anja Hansen, Michaela Harich, Vanessa Kaiser, Thomas Lohwasser, Thomas Karg, Thomas Williams, Marc Hartkamp, Vincent Voss, Benjamin Verwold und Torsten Scheib.
Oneiros von Markus Heitz Markus Heitz hat seine Haare verloren :)) Bisher war es auf den Lesungen immer witzig zu zählen, wie oft er sich die Haare aus dem Gesicht streicht. Nun sind sie ab und er hat ein Käppie auf. Wo bleibt denn da der Spaß? :)) Wie nicht anders zu erwarten spielt auch dieser Roman in Leipzig, seiner Lieblingsstadt. In Leipzig hütet ein Bestatter ein grausames Geheimnis, in Minsk führt eine skrupellose Wissenschaftlerin tödliche Experimente durch, in Paris rast ein Airbus ungebremst in ein Flughafenterminal … Die Ermittlungen zu dem Unglück beginnen sofort – aber die Ergebnisse sind rätselhaft: Sämtliche Insassen waren schon tot, bevor das Flugzeug auf das Gebäude traf. Was die Polizei jedoch nicht herausfindet, ist, dass es einen Überlebenden gibt. Konstantin Korff, der Bestatter aus Leipzig, kommt diesem Überlebenden hingegen schnell auf die Spur, ebenso wie die Wissenschaftlerin – denn diese drei Menschen tragen denselben tödlichen Fluch in sich. Einen Fluch, der sie zu einer Gefahr für jeden in ihrer Umgebung macht.
Eines der großen Vorhaben in meinem Leben, welches ich niemals umgesetzt habe, war es, ein Tagebuch zu schreiben.
Warum sollte ich so etwas tun, auch wenn ich es mir immer wieder als Ziel gesetzt habe? Mich selbst daran erinnern, wie es gewesen ist? Im Nachhinein eine Möglichkeit zu haben mit dem Vergangenen reflektorisch Händchen zu halten? Alles noch einmal zu erleben? Wer sollte das lesen, außer mir? Also entschied ich mich jedes Mal dagegen, es zu tun, doch nicht jeder Mensch sieht es so und so kann man mit „Fünf Minuten – Ein Tagebuch“ die memorialen Erinnerungen von Autor Ian Cushing bewundern – seien sie nun frei erfunden, oder selbst erlebt.
Zuerst einmal, möchte ich den Schreibstil sezieren, welchen man auf den 96 Seiten der kleinen Kladde geboten bekommt. Cushing bemüht sich eine getragene Atmosphäre zu schaffen und diese mit – für mich – trivialen Momenten zu füllen, welche der eine oder andere Leser des Büchleins so oder anders arrangiert bereits selbst erlebt hat.
Die Vorkommnisse, welche den unbenannten Protagonisten des Buches umtreiben, sind nicht so außergewöhnlich, als das man sie vollkommen in die Ecke der Phantastik und Erfindung verweisen könnte, sondern sie sind real und ich habe bereits am eigenen Leibe erfahren können, wie dunkel, düster und bedrückend eine Lebenswelt in dieser Richtung sein kann.
Somit konnte mich also die Geschichte weder schocken, noch bedrücken, noch mental erweitern, denn nur die Kinder mit dem goldenen Löffel im Allerwertesten haben sich niemals in solch einer Welt befunden und werden durch die Sicht einer mit einem Klartuch geputzten Brille – denn dies scheint der Sinn des Ganzen zu sein – sicher durcheinander gebracht werden – der Mensch, welcher ein ganz normal hartes Leben führt, wird jedoch nur mit einem „Ja, kenn ich!“ reagieren.
Was die Geschichte jedoch interessant macht, ist die Erschaffung eines selbstgewählten Soziopathen innerhalb der 96 Seiten. Bedingt durch diesen Umstand, hoffe ich das es sich um eine frei erfundene Geschichte handelt, denn man wünscht niemandem, dass sich seine Biographie so zugetragen und entwickelt hat. Sicherlich erkennt jeder ein paar Versatzstücke des Ganzen im eigenen Werdegang wieder, doch das Endergebnis des Buches ist in Summe betrachtet doch bedenklich.
Nach der Lektüre, welche mehr als „Fünf Minuten“ in Anspruch genommen hat, frage ich mich nun, was ich da eigentlich gelesen haben und ob ich nun über Lebenszeit klagen muss, die mir keiner mehr zurückbringen wird.
Klagen muss ich sicher nicht, denn „Fünf Minuten“ ist ein Experiment, welches sicher nicht jedem zusagen wird, obwohl es vielleicht jemand mit besagtem goldenen Löffel ein wenig die Augen öffnen könnte für Laufbahnen, die eben aus den normalen zivilisatorischen Degenerationen und Widrigkeiten entstehen können – aber nicht müssen.
„Fünf Minuten“ bietet einen netten Ausflug in eine Welt, welche man nicht nebenbei erleben sollte. Sollte man sich jedoch zu 100% mit dem Protagonisten identifizieren können, so sollte dies – meiner Meinung nach – eine gehörige Portion an Selbstreflektion auslösen und zur Suche nach Hilfe führen … zumindest würde ich dies als wünschenswert erachten.