Hagen Thiele – Die Pflicht

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Als ich kürzlich durch Die Wortfiliale stöberte, habe ich mir aufgrund des Klappentextes Hagen Thieles Buch „Die Pflicht“ in den Warenkorb gelegt. Ein Blindkauf, wie er im Buche steht, sozusagen. Tja … und ein verdammt lohnenswerter Blindkauf, möchte ich ergänzen.

Sollte Euch mal ein Mensch begegnen, der heutzutage immer noch der irrigen Annahme verfallen ist, dass Selfpublisher minderwertige Bücher auf den Markt werfen, zeigt ihm „Die Pflicht“. Oder haut es ihm um die Moppen. Genau wie etliche andere Kollegen beweist Hagen Thiele nämlich, dass das absoluter Bullshit ist. Eine Auswahl der Bücher, die mich aus den verschiedensten Gründen begeistert haben, findet Ihr auf meine Homepage www.IanCushing.de.

Hagen Thieles Buch ist perfekt layoutet, Fehler gibt es nicht wirklich. Das unglaublich gute Cover und die ansprechende Haptik des Buches runden den professionellen Gesamteindruck ab und mir gefällt es als Ganzes unglaublich gut.

Eine von Hagens Stärken ist, dass er einen unglaublich guten Schreibstil hat. Man gleitet durch seine Zeilen und es macht einfach Spaß, durch sein erzählerisches Können immer weiter in die dunkle Tiefe gezogen zu werden. Selten ist mir ein so gut lesbares Horror-Buch in die Finger geraten!

Puh, was sage ich zu der Geschichte an sich? Am besten gar nicht zu viel, denn das könnte den künftigen Lesern etwas den Spaß an der Sache nehmen.

Wir lernen Erik kennen: Ein Außenseiter wie aus dem Lehrbuch. Aber selbst Außenseiter haben manchmal Glück und er lernt Laura kennen und die beiden verlieben sich. Laura ist ein toller Charakter und ich mag ihre flapsige Art und das Zusammenspiel der beiden Figuren ist wirklich hervorragend gelungen.
Erik ist aber nicht ganz umsonst der Außenseiter, denn er hat jede Nacht eine Pflicht zu erfüllen, die ihn an einem normalen Leben hindert. Wie das bei jungen Menschen so ist, entstehen dadurch natürlich Reibungspunkte und irgendwann eskaliert die Sache.
Das Privatleben der Figuren auf der einen und die düstere Pflicht auf der anderen Seite scheuern aneinander bis es schmerzt und es zur phantastischen Eskalation kommt.

Bereits nach den ersten Seiten drehte sich mein Gedankenkarussell: Wohin steuert die Story?
Geht die Reise in Richtung Lovecraft?
Oder werden wir in einen King’schen Alltag entführt, welcher sich am Ende auf grauenvolle Weise in eine Blutwolke auflöst? (Okay, Eriks Leben ist alles andere als alltäglich, aber ihr versteht sicher, was ich meine.)
Handelt es sich um eine metaphorische Geschichte über Angst und Depression?
Ich weiß es jetzt, aber ich sag es Euch nicht, denn das könnt Ihr selbst erlesen.

Es geht mitunter deftig zur Sache, aber die Gewalt wird nicht zu explizit zelebriert und steht keinesfalls im Vordergrund; die Spannungskurve steigt kontinuierlich, und auch wenn man als Horror-Fan irgendwann vage ahnt, wohin die Reise geht (oder gehen könnte), ist es dank Hagens Stil ein Genuss, sich zum unausweichlichen Höhepunkt treiben zu lassen.

Ich hatte wirklich sehr unterhaltsame Stunden mit „Die Pflicht“, denn ich halte die Mischung aus jugendlichem Beziehungsdrama, äonen-altem Horror und Phantastik für absolut gelungen.
Hagen Thieles Buch ist ein toller Horror-Roman mit glaubhaften Charakteren, unterhaltsamen Dialogen, Spannung, Horror und einem herrlich düsteren Antagonisten (sooo true). Darüberhinaus wird das Buch auch noch unglaublich ansprechend präsentiert und begeistert durch das Können des Autors. Bei einer zukünftigen Shoppingtour durch Die Wortfiliale wird das nächste Buch von Hagen Thiele sehenden Auges in meinen Warenkorb wandern.

Für Leser, die auf der Suche nach guter Horrorlektüre sind, ist „Die Pflicht“ … ahem … Pflicht. (Jaja, fünf Euro in das Phrasenschwein …)

Meine Gedanken zu „Die Pflicht“ von Hagen Thiele findet Ihr ebenfalls bei Lovelybooks: https://www.lovelybooks.de/autor/Hagen-Thiele/Die-Pflicht-2409722050-w/rezension/2739517420/

[Es handelt sich bei „Meinen Gedanken zu anderen Büchern“ stets um meine rein subjektive Meinung als Leser und ich schreibe sie auf, weil mir danach ist. Das geschieht rein freiwillig.]

09/2020 – GeDANKEn zur Skoutz-Shortlist 2020 [in eigener Sache]

[GeDANKEn]

Liebe SuPs!
Natürlich beschäftigt mich das Thema Skoutz-Award momentan sehr und ich muss einfach nochmal einige Gedanken dazu loswerden! In meinem Kopf summen die Gedanken wie ein Bienenstock und daher hoffe ich, alles Wichtige irgendwie nachvollziehbar auf Reihe zu bekommen.

Wisst Ihr … die Begriffe „Finale“ oder „Shortlist“ sind vieles. Sie sind eine Auszeichnung und eine echte Ehre für einen Hobbyschreiber wie mich! Es ist auch etwas, was man wohl irgendwie als „Erfolg“ bezeichnen kann oder sogar muss. Ich habe relativ wenig zu dem Award gesagt und auch nicht übertrieben die Werbetrommel gerührt, weil ich Wettbewerbe an sich nicht mag (doch dazu später mehr). Ich hätte niemals geglaubt, mit den namenhaften Autoren der Midlist ansatzweise mithalten zu können und das wäre vollkommen okay gewesen, weil allein die Midlist ein Erfolg war, mit dem ich nie gerechnet hätte.

Aber wisst Ihr, was dabei noch viel wichtiger für mich ist?
Ihr, die Menschen dahinter.
Ich habe lediglich eine Geschichte geschrieben, aber Ihr habt gesagt:
Das Ding muss in den Award!
Das Ding muss auf die Midlist!
Das Ding muss auf die Shortlist!
Und Ihr habt Euch, nachdem Ihr mich eine Runde weitergetragen habt, mit mir und für mich gefreut und mir so viele liebe Worte und Unterstützung geschenkt, dass ich echt einen Kloß im Hals hatte und jetzt beim Schreiben des Beitrags wieder habe. (Ich habe mir bei Insta sogar ein Highlight-Album angelegt, damit sich diese Momente nicht auf ewig in den Weiten des Internets verlieren.)

Ich habe mich extrem über jede Reaktion gefreut, einerlei ob sie öffentlich oder in einer privaten Nachricht übermittelt wurde. Und natürlich freut man sich ganz besonders über positive Rückmeldungen von anderen Autoren und „Profis“, die einem dadurch zeigen, dass es kein Wettbewerb ist, bei dem man die Ellenbogen ausfährt und darum rangelt, der Beste zu sein.

In Zeiten, in denen man #miteinanderstattgegeneinander scheinbar zum Sonntagsthema machen muss, waren die letzten Tage das beste Beispiel für ein wundervolles Miteinander. Manchmal lag Respekt und Höflichkeit in der Luft und manchmal nicht weniger als Liebe und meistens etwas seelenflauschiges dazwischen. Und das ist der Grund, warum dieser Wettbewerb dank Euch allen zu einer großartigen Erfahrung für mich geworden ist.

Was ich eigentlich sagen will ist … Ich danke Euch aus tiefstem Herzen! Eure Stimmen kamen aus Eurem Herzen und aus Überzeugung, davon bin ich überzeugt und ich weiß gar nicht, wie ich das jemals wiedergutmachen kann. Doch ich weiß auch, dass Ihr es gern und freiwillig getan habt und Ihr dürft Euch sicher sein, dass ich Euch das nie vergessen werde und Ihr mich sehr berührt habt.
Egal, wohin die Reise jetzt geht: Hinter den bekannten Autoren Dominik A. Meier oder André Wegmann (in alphabetischer Reihenfolge, gern auch umgekehrt) zu landen, ist auf meinem noch recht jungen Weg als Autor ein absoluter Meilenstein und ein Erfolg, den ich mir nie erträumt hätte. Und Ihr habt das möglich gemacht.

Damit ich dieses Ereignis etwas feiern kann, werde ich in den nächsten Tagen eine kleine Aktion starten, die sich vornehmlich an diejenigen richten wird, die meine Babsi noch nicht kennengelernt haben, und ich würde mich unendlich freuen, wenn Ihr mich bei der Verbreitung der Aktion unterstützt.

Habt unendlich vielen Dank für alles, was Ihr für mich getan, und dass Ihr diesen Text bis zum Ende durchgehalten habt! Ich musste das alles mal loswerden, weil ich sonst geplatzt wär. Das hätte einen fetten Regenbogen über Pfuhlenbeck gegeben …

In diesem Sinne … Ihr seid die Besten! Ian.

Virginia Anemona – Ajena und der Wasserperlenbaum

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„Ajena und der Wasserperlenbaum“ von Virginia Anemona beschäftigt sich mit der dunklen Seite des Lebens.

Ein junges Mädchen wird in der Schule von einem aggressiven Mitschüler drangsaliert. Doch ist es nicht nur der abscheuliche Klassenkamerad, sondern auch die Lehrer, die in ihr ein Opfer finden. Manche Menschen sind anders, zarter und feinfühliger und werden oftmals aus diesem Grund ausgewählt, um als Boxsack herzuhalten, damit die Aggressoren die eigenen Unzulänglichkeiten kaschieren und ihre niederen Instinkte wie dem Wunsch nach Dominanz ausleben können.

Menschen, die sich als Freunde ausgeben, sind es nicht und nutzen das naive, scheue und von Selbstzweifeln geplagte Mädchen immer wieder aus, verletzen sie nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Immer und immer wieder.

Aber auch in der Familie läuft nicht alles geradeaus und als ihr Vater sich neu verliebt, wird der Versuch einer polyamorischen Beziehen gestartet. Wie zu erwarten war, scheitert auch dieser Versuch durch den Egoismus der beteiligten Menschen, denn Eifersucht und Besitzansprüche drängen sich schnell in den Vordergrund.

Was macht Ajena? Sie flüchtet. Oder besser: sie rettet sich in ihre Fantasie, ihre Träume, wo sie einen Beschützer findet; Bonsaij lehrt sie zusammen mit Husky und vielen anderen traumhaften Wesen, worauf es wirklich ankommt, und dass sie stärker ist als sie glaubt.

* * * * *

Wir begleiten das Mädchen Ajena auf ihrem Weg durch ihr junges Leben. Durch die kurzen Sätze und die episodenhaft erzählten Geschehnisse, hatte ich den Eindruck, durch eine Art Tagebuch direkt in die Gedanken und Gefühle einzutauchen. Manchmal musste ich aufgrund der mitunter naiv anmutenden Art schmunzeln und an anderer Stelle habe ich es kaum ertragen, die Geschichte zu lesen, denn sie hat mir wirklich Unbehagen bereitet.

Besonders die Schilderung ihrer ersten Schulzeit hat mir aufgrund der Ungerechtigkeit beinahe körperliche Schmerzen bereitet. Ich habe es immer gehasst und werde es immer hassen, wenn auf Schwächeren herumgetrampelt wird, und ich konnte die Ohnmacht förmlich spüren, die die kleine Protagonistin ergriffen hat, wenn sie zum Spielball der niederen Instinkte der Dummen und Kräftigen wurde.

Auch wenn der Altersunterscheid zwischen mir und der Protagonistin recht groß sein dürfte, ist diese Geschichte aufgrund des Settings nicht ausschließlich für jüngere Leser geschrieben worden, denn solche Erfahrungen hat vermutlich jeder einmal gemacht und denkt man nach vielen Jahren daran zurück, reflektiert man automatisch und erkennt, dass einige Erlebnisse aus der Vergangenheit bis in die Gegenwart wirken.

Ein negatives Erlebnis stapelt sich auf das andere auf und die einzelnen Erlebnisse können nicht aufgelöst oder geklärt werden, sondern ihre Seele saugt sich damit voll wie Schwamm. Auch wenn sich im Verlauf der Geschichte durch äußere Umstände – und von außen betrachtet – Besserung einzustellen scheint, steht Ajena sich mit ihrer Angst selbst im Weg. Und besonders treffend nennt Virginia den Teufel beim Namen: Sie entwickelt eine Angst vor ihrer Angst und aufgrund ihrer persönlichen Disposition gerät sie in eine Spirale der Angst, Selbstzweifel und Depression, die letztendlich in Suizidgedanken mündet.

Ajena ist dabei nicht nur ungeliebt; sie ist nicht nur still und passiv. Ihre Eltern lieben sie, sie hat einige gute Freunde und sie steht für andere ein und kann ihre Meinung sagen. Wer sich jetzt wundert, warum das Mädchen dennoch in die seelische Dunkelheit hinabgleitet, hat selbst damit noch keine Erfahrungen machen müssen, denn auch das sind Kennzeichen dieser Krankheit. Man ist nicht permanent „unsichtbar“ oder wird den ganzen Tag schlecht behandelt. Ja, sogar depressive Menschen lachen ab und zu oder haben ein Glänzen in den Augen; doch werden das Lachen und der Glanz meist sehr schnell von der lauernden Dunkelheit erstickt, wenn niemand mehr hinschaut.

Besonders fantasievoll wird es, wenn Ajena (tag)träumt. Doch hat Virginia eine schöne Formulierung dafür gefunden, was ich Fantasie oder Traum nennen würde. „Die andere Realität.“ Eine wunderschöne Formulierung, wie ich finde, denn weiß wirklich jemand von uns, was real ist und was eine Fantasie? Wir wissen heutzutage, dass unsere Gehirne Dinge interpretieren und zwar jedes nach seiner eigenen Art. Wer will mir da erzählen, was Wirklichkeit ist und was Einbildung? Und wenn es Einbildung ist, wir aber dadurch etwas fühlen und Emotionen entstehen, wie kann es dann nicht real sein?

Ihre andere Realität wird parallel erzählt und ist eine Geschichte in der Geschichte. Eine Geschichte, die sowohl düster sein kann, aber gleichzeitig auch bunt und Hoffnung, Kraft beinhaltet. Die Wesen, die sie trifft (und die sogar eine eigene Sprache sprechen), sind hilfsbereit, stellen sie aber immer wieder vor Aufgaben, bei denen sie ihre Ängste überwinden muss und viel über sich lernt. Vor allem, dass ihre Existenz nicht sinnlos ist, und sie viel mehr Kraft in sich trägt als sie glaubt. Irgendwann verschmelzen die Realitäten immer mehr. Letztendlich kommt es zu einem dramatischen Kampf, der im wahrsten Sinne über Leben und Tod entscheidet.

Virgina Anemona schafft es, einerseits kurz und prägnant zu schreiben und andererseits poetische Sätze für ihr Gefühlsleben zu finden.

Die Sätze sind kurz und die meisten Geschehnisse und Gedanken werden selten vertieft und gerade sind es die Gedanken und Fragen der Protagonistin, die so viele Möglichkeiten bieten, sich selbst und sein Leben zu hinterfragen. Daher schätze ich die Umsetzung sehr, denn Virginia Anemona zwingt uns nicht ihre Sichtweise auf, sondern rückt einige Gedanken in den Fokus, über die sich nachzudenken lohnt: Zeit, Realität und was der Mensch sich daraus für einen Käfig gebaut hat, und natürlich das menschliche Verhalten an sich, und sie lässt uns unsere eigenen Antworten suchen. Manchmal ist es nur ein (Neben-)Satz, der mich zum nachdenken gebracht hat.

Der Teil in der „anderen Realität“ unterscheidet sich von den nüchternen Schilderungen in „unserer Realität“ sehr und der Einfallsreichtum und die fantasievolle Welt und die Wesen wecken schon beinahe den Wunsch, einen Fantasyroman von ihr zu lesen.

„Ajena und der Wasserperlenbaum“ wirkt nach und hat eine Kraft, die heutzutage selten ist. Die Kraft, sich mit seinen Schwächen und mit sich selbst auseinanderzusetzen, sich selbst zu reflektieren und durch die Erkenntnisse anderen Menschen Licht zu sein, auch wenn man selbst in der Dunkelheit wandelt.

Das Ende der Geschichte ist ihr unglaublich gut geraten und ich hatte eine Gänsehaut beim Lesen. Ich werde hier jetzt nicht darüber reden, denn das solltet ihr selbst lesen, aber für mich persönlich ist es das perfekte Ende mit der einzig möglichen Aussage. Da stehen Virginia und ich uns mit unserer Sicht auf das Thema sehr nahe.

Virginia Anemona hat auch noch ein extrem bemerkenswertes Nachwort geschrieben, in dem sie sich sowohl an die Opfer, aber auch die Täter wendet. Sie schafft es in dem Nachwort ohne erhobenen Zeigefinger und auf eine extrem empathische Art beide Parteien anzusprechen, und ihr Text bietet beiden Hilfe an. Das ist ein verdammt großartiges Verhalten für jemanden, der viele Jahre ein „Opfer“ war.

„Ajena und der Wasserperlenbaum“ ist ein besonderes und wichtiges Buch, denn auch wenn man sich vollkommen verloren und allein glaubt, ist man nicht der einzige Mensch, dem es so ergeht.

Es ist ein Buch, welches sich an besondere Menschen richtet.
An Menschen, die mit Depressionen leben müssen;
an Menschen, die ihren Wert selbst nicht mehr wahrnehmen, weil sie niemals Wertschätzung erfahren haben;
an Menschen, denen nur gesagt wird, was sie nicht können, aber die niemals für das anerkannt werden, was sie können;
an Menschen, die mehr Kraft brauchen als andere, um zu Leben.

Und davon gibt es leider sehr viele.

Ich ziehe meinen Hut vor so viel Mut und Kreativität!

https://www.lovelybooks.de/autor/Virginia-Anemona/Ajena-und-der-Wasserperlenbaum-1565379280-w/rezension/2699624604/

[Es handelt sich bei „Meinen Gedanken zu anderen Büchern“ stets um meine rein subjektive Meinung als Leser und ich schreibe sie auf, weil mir danach ist. Das geschieht rein freiwillig.]

03.09.2020 – Multimania Magazin

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ZOMBIE ZONE GERMANY: DER BEGINN

Die Zombie-Apokalypse fand in den letzten Jahren in der Populärkultur zumeist in den USA statt. Ein Zustand, den Romancier Torsten Exter in Zusammenarbeit mit dem Amrun-Verlag änderte: Das literarische Projekt ZOMBIE ZONE GERMANY verlagerte den Ausbruch der Untoten-Plage nun nach Deutschland, genauer: ins Hamburger Stadtviertel St. Pauli, als eine Wissenschaftlerin nach dem unglückseligen Verspeisen von Madenwürmern nach Blut gierte. Es war der 6. Mai 2020 – und der Anfang vom Ende. 2021 sichern Stahlbetonwände die Grenzen Deutschlands zu den Nachbarländern – und hier spielen die Stories der ersten, 2015 erschienen Anthologie.

Sieben einzeln in der Reihe erschienene Novellen später hat die Gegenwart die Zukunft im doppelten Sinne eingeholt. Zu Zeiten einer tatsächlich grassierenden Pandemie ist mit ZOMBIE ZONE GERMANY: DER BEGINN kürzlich eine zweite Anthologie mit insgesamt 19 Kurzgeschichten von 19 Autoren um die ersten Tage nach dem Ausbruch der Zombie-Seuche erschienen, angesiedelt im Sommer 2020. Erwartungsgemäß sind die Beiträge auch sehr verschieden.

So erzählt Lisanne Surborg in „Prepapocalypse“ einfühlsam von der unglücklich verliebten Teenagerin Mira, die ihrem Schwarm Ben durch einen Zombieangriff nicht mehr nahe kommen kann – woraufhin sich ein atemloses Splatterfest bis zum Dach des morschen Schulgebäudes anschließt.

Ein explosives Figurengeflecht auf kleinsten Raum entwirft Matthias Ramtke in seinem hervorragend zugespitzten Beitrag „Emma“, in dem der knurrige Haudegen Hagen Wittig in Ostsachsen versucht, eine zerstrittene Familie im Korb des titelgebenden Heißluftballons über die Grenze nach Polen zu befördern.

Ian Cushing richtet in „Der Erlöser“ immer wieder rotzige, den Erzählfluss kurz unterbrechende Ansprachen in Richtung des Lesers – und möchte damit davon ablenken möchte, dass seine mit lakonischem Humor gewürzte Story um eine militante Rentnerin („Oma Myagi“) und eine bewaffnete „Preparation-Group“ der katholischen Kirche in einem Plattenbau überkandidelte Genre-Exploitation in Reinform ist.

In „Der Fährmann“ wiederum schildert Helena Crescentia atmosphärisch dicht und hochspannend, wie der frisch von seiner Freundin getrennte Ofenmeister Jaro Marek bei illegalen Verbrennungen in einem Krematorium es plötzlich mit lebendigen Leichen zu tun bekommt.

Bei soviel literarischer Vielfalt kommen Zombiefans definitiv auf ihre Kosten!
(LUTZ GRANERT)

06.09.2020 – Annaxbookworld

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Cover:
Ich bin eindeutig verliebt in dieses Cover, anders kann man es nicht sagen. Ich liebe die verspielte Schlichtheit und besonders die Schriftart des Titels hat es mir angetan. Ein wahrer Blickfang, der zum Betrachten und Nachdenken einlädt und meiner Meinung nach auch perfekt zum Inhalt passt. 

Meine Meinung:
Wie immer ist es mir auch bei dieser Kurzgeschichtensammlung nicht möglich, alle Geschichten gemeinsam zu bewerten- und das möchte ich auch gar nicht, denn jede von ihnen verdient es von mir erwähnt zu werden und ich mich möchte mit euch teilen, was ich bei jeder einzelnen empfunden habe.

Fangen wir also an, ohne dabei näher auf die Inhalte einzugehen, um nicht zu spoilern, bevor wir uns am Ende der Gänze des Werkes widmen:

1.) Kein. Traum.
Diese Geschichte hat mich zutiefst berührt und am Ende doch sogar ein Tränchen verdrücken lassen. Mit meinem Lieblingslied Iris im Hintergrund gelesen und zuletzt mit kleinem Lächeln und glasigen Augen beendet. Eine Erinnerung an den Wert der Zeit und was wir daraus machen.
Ein grandioser Einstieg, der mir sofort Lust auf mehr bereitete.  

2.) Das Königreich
Zuerst war ich mir nicht sicher, wohin diese Geschichte führen würde, doch letztlich wurde die Message deutlich und ging mir persönlich sehr nahe, da es etwas ist, an das ich mich selbst des öfteren erinnern muss. Eine wichtige Message, die sehr interessant und nicht zu offensichtlich/aufdringlich verpackt wurde.

3.) Prosit Neujahr!
Eine nicht unbedingt besondere Geschichte, die aber für mich durch einen auf untypische Art und Weise sehr sympathischen Charakter bestach.

4.) Jenseits der Purpurnacht
Eine geniale Erzählerstimme in dieser Story, die mich mit ihren Randbemerkungen neben der eigentlichen Handlung mehrmals zum Schmunzeln brachte.

5.) Eine Laune der Natur
Coole Charaktere- wie oft erlebt man schon die kultigsten Monster der Gruselgeschichte beim Kartenspielen oder auf Halloween Ausflug, die bis zur letzten Seite sehr locker und unterhaltsam war, mich dann jedoch kurz vor Schluss auch noch in ihrer Message berührte und mich nun gänzlich von sich überzeugen konnte. Anderssein ist cool und du bist nie alleine- hell yeah! 

6.) Beste Zeit
Beginnt sehr unterhaltsam mit ultra coolem Protagonisten und endet in einer Auflösung, die mich überraschte, sehr berührte und in ihrer Tragik vielleicht auch ein wenig Hoffnung gibt.

7.) Versteckspiel
Eine sehr süße,  für meinen Geschmack nur etwas zu kitschige Geschichte über Seelenverwandtschaft, die mir  etwas weniger zugesagt hat, als die vorherigen. 

8.) Gesichter in der Menge
Keine richtige Geschichte, sondern ein kurzer Essay zu einem mir extrem wichtigen Thema- Vorurteilen und dem Wert eines jeden Menschen. Ich kann mich jedem Wort nur anschließen.  

9.) Man erntet, was man sät
SYMPATHISCH, sympathisch, so verdammt sympathisch und genial finde ich Hank als Protagonisten. Er sagt was er denkt, flucht bis zum Umfallen und teilt genau meine Ansichten. Ein Volltreffer diese kurze politische Geschichte. 

10.) Home Invasion
Da musste ich am Ende dann doch mal gut lachen. Super kurz, trotzdem funny, gerade für mich als bekennenden Horrorfilm Junkie. 

11.) Zuckerperlen
Dem Titel nach ging ich von einer weiteren Liebesgeschichte aus, wurde jedoch von einer Geschichte zum Thema Glück und Glücklich sein überrascht, die mich sehr nachdenklich stimmte und so viel wahres in sich trägt und vermittelt. 

12.) Leere
Keine Kurzgeschichte sondern eine Art kurzer Poetry Slam. Ein recht guter, der zu „Zuckerperlen“ passt.

13.) Der Spuk
Die letzte und längste Geschichte der Sammlung- über realen Monster dieser Welt …
Spannend, düster und etwas gruselig, genau wie ich es mag. Stoff aus dem sich auch ein ganzes Buch hätte schreiben lassen, kurz und knackig verpackt. Ein wahrlich gelungener Abschluss! 

Der Klappentext hält, was er verspricht. Es handelt sich um eine insgesamt sehr vielfältige Sammlung mit Geschichten zu allen erdenklichen Themen, von denen einige einfach sehr unterhaltsam, andere unglaublich lehrreich und emotional sind. Von Tod, dem Wert der Zeit, den inneren Konflikten, Angst, Liebe, der Psyche – es ist von allem etwas dabei, von allen Aspekten unseres Lebens und allem, dass es lebenswert und uns Menschen menschlich macht. 

Es befinden sich kleine, wunderschöne Illustrationen zu Beginn einer jeden Geschichte, die auf eben diese einstimmen und nach dem Ende jeder Kurzgeschichte findet sich darüber hinaus eine kurzes Nachwort des Autors, in dem er erzählt wann und weshalb sie geschrieben wurde, was das ganze in meinen Augen angenehm abrundet, bevor man zur nächsten übergeht. Beides gibt den Geschichten einen gewissen Rahmen, der sie hervorhebt und trägt. 

Der Schreibstil trifft außerdem durchweg genau meinen Geschmack, war locker-leicht zu lesen, aber hatte dennoch eine zarte poetische Note. Dies gilt für mich auch für die Protagonisten der einzelnen Geschichten. Oftmals fehlt mir bei Kurzgeschichten zu ihnen der nähere Bezug und ich verliere dadurch schnell mein Interesse, allerdings war das hier ganz und gar nicht der Fall, da Cushing es schafft, jeder Figur eine ganz eigene, besondere Note zu geben und dies auch auf nur wenigen Seiten. 

Ich hätte das Buch am liebsten in einem Rutsch nach dem Beginnen am Abend weggelesen, allerdings wollte ich mir die Zeit nehmen, jede der Stories auch wirklich auf mich wirken zu lassen- denn das tun sie. Sie wirken nach, manche vielleicht nur für wenige Momente, doch andere haben sich beim Lesen der Zeilen langsam in meinen Kopf und mein Herz geschlichen, wurden von mir absorbiert und werden wohl noch lange in mir nachwirken. 

Fazit:
Ich lege das Buch mit gemischten Gefühlen zur Seite. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Freude darüber, es endlich gelesen zu haben und ein wenig Traurigkeit- da ich es nun bereits gelesen habe. Das gesamte Buch glich für mich einem früheren Besuch auf dem Rummel. Das Essen von süßer Zuckerwatte und das sanfte Schweben auf einem Kettenkarussell, während man sich der eigenen Größe in der Weite der Welt bewusst wird, aber auch die wehenden Haare und himmelhohes Jauchzen auf der Achterbahn, bis hin zum Hinfallen und sich das Knie aufschürfen, aber daraus eine Lehre fürs nächste Mal ziehen. Es war das kleine Lächeln, das bei der Erinnerung an den Tag um die eigenen Mundwinkel zuckt, aber auch die Melancholie über die vergangene Zeit, die so einzigartig und besonders war und niemals mehr genau gleich empfunden werden kann. Es war in die unbekannte Ferne reisen und Zuhause ankommen zugleich. Es hat mich erinnert und belehrt. Genau an die richtigen Dinge. Die wichtigen Dinge. Das Leben und daran, es zu leben. Mit allem was dazugehört. 

Wie man vielleicht merkt- ich bin begeistert und ich kann jedem diese tollen Lesestunden, die ich mit Absorption erlebt habe nur ans Herz legen. Ein wahres 5/5 Sterne Buch.

Meine Lieblingsgeschichten waren übrigens „Kein.Traum“, „Beste Zeit“, „Man erntet, was man sät“ und „Der Spuk“.  

Vielen Dank für die schöne Zeit. Ein perfekter Beweis dafür, dass es keinen Verlag bedarf, um Bücher von inhaltlicher und auch materieller Qualität herauszubringen. Ein Hoch auf Selfpublisher!

Mein erstes, jedoch definitiv nicht letztes Buch des Autors, der übrigens auch super sympathisch ist 🙂 

06.09.2020 – Velvet in Paradise

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Mahlzeit ihr Lieben,
Erneut ist bei mir ein wundervoll, gutriechendes, buchiges Exemplar von Ian Cushing ins Haus getrudelt.
Ich durfte nämlich „Absorption“ lesen und rezensieren #mamaiststolz
Da mir Kaffee der Zeit aus den Ohren hängt tippe ich für euch meinen Text ab und läute eine verspätete Teatime ein.

In „Absorption“ finden wir 13 Kurzgeschichten, die absorbieren, was das Leben uns schenkt:
Liebe, Glück, Schmerz und Tod. Die Vielfäligkeit der einzelnen Geschichten könnte in ihrer Stimmung, dem Stil und der Thematik nicht unterschiedlicher sein.

Aber was ist Absorption überhaupt?
Laut der Physik ist es das Aufnehmen von Wellen oder Teilchen in einen Körper.
Laut Psychologie, ist es eine Offenheit gegenüber emotionalen und geistigen Änderungen die meist mit positiven Emotionen in Verbindung gebracht, gelegentlich auch mit negativen.

… und genau das tut man bewusst oder unbewusst beim Lesen dieses Buches mit Körper, Geist und Seele. Emotionen, Spannungen, Angst … alles wird aufgenommen, verarbeitet, drüber nachgedacht und noch einmal auseinander genommen und erneut zusammengesetzt.
„Absorption“ ist ein Buch, welches wirklich etwas mehr Zeit erfordert und obwohl es Kurzgeschichten sind, sollte man nach jeder einzelnen einmal inne halten, durchatmen und grübeln.

Hier 13 Kurzgeschichten zusammenzufassen, plus meinem Gedankengut würde vermutlich selbst ein ganzen Buch füllen und euch bestimmt schnell anöden, deswegen gebe ich meinen Senf nur zu 2 Geschichten dazu:

Eine Laune der Natur
Jeder kennt bestimmt die Klassiker der „Hammer Studios“ oder?
Wenn nicht, werfe ich einfach mal ein paar Namen in den Raum: Dracula, Frankenstein, Imhotep, Larry Talbot und Griffin (die letzten 3: Die Mumie, American Werwolf und der Unsichtbare).
Sie alle wohnen zusammen in einer WG, haben die Filmrechte verkauft und kämpfen seitdem mit dem ein oder anderen Vorurteil (Vampire glitzern NICHT in der Sonne!) Eine Geschichte, die zeigt, auch wenn man noch so unterschiedlich ist und mit dem ein oder anderen Problem zu kämpfen hat, denn nichts ist anfänglich so, wie es scheint. Aber wenn man zusammenhält, schafft man alles.
Ian Cushings Hommage an die alten Filmmonster. Auf Grund seines Namens braucht es auch nicht wenig, um zu vermuten, dass unser Autor ebenfalls ein Fan dieser Klassiker ist … oder er ist verwand mit Peter Cushing?

Kein. Traum.
In Karls Wohnzimmer steht auf einmal der Tod und will ihn mitnehmen. Da die beiden aber Sympathie für einander empfinden, gewährt ihm der Tod einen kleinen Aufschub und schenkt ihm einen allerletzten Wunsch.
Spätestens seit Terry Pratchett und Thies Uhlmann (Sofia, der Tod und ich) hege ich große Sympathien für den Tod.
Nicht, dass ich sterben will, natürlich nicht. Es geht einfach um die Darstellung der Figur an sich.
Er ist jemand der seinen Job macht, genervt und sarkastisch ist und es bestimmt nicht immer einfach hat. Wäre es nicht ein beruhigender Gedanke, wenn dort jemand ist, der dir die Option auf einen letzten Wunsch gibt. Denn wie vielen Leuten bleibt diese Chance Tag ein Tag aus verwehrt?
Solche Geschichten machen mich zwar traurig, haben aber etwas tröstendes an sich, denn auch der Tod ist normal und nichts wovor man Angst haben müsste.

By the way:
„Home Invasion“ hat mich wirklich zum Lachen gebracht … Willkommen in meiner Familie!

Und bevor ich es vergesse, es gibt das ein oder andere Wiedersehen bekannter Personen!

Ich mag Ians Schreibstil. Melancholisch, tiefgründig, düster, ehrlich …
Wo Ian draufsteht, ist halt Ian drin und seine Art zu schreiben hat für mich ganz großen Wiedererkennungswert.

Nein, es war defintiv kein Fehler diese Anthologiensammlung zu veröffentlichen und gerne lasse ich mich beim nächsten Mal erneut in deinen Gedanken- und Beobachtungspool werfen.

Eine Kurzgeschichtensammlung, die man Schlückchenweise geniessen sollte, wie guten Whiskey oder
die obligatorische Pralinenschachel, denn man weiß nie was man bekommt.

Vielen Dank für das #Rezensionsexemplar 

03.09.2020 – Bibis_scary_bookchaos

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Meine Meinung:
Dieses wundervolle Exemplar, habe ich von dem Autor selbst zur Verfügung gestellt bekommen. Vielen lieben Dank dafür @cushing.ian .

Doch was ist die Essenz von diesem Werk? Jede Kurzgeschichte steht für sich und ist in ihrer Art und Weise besonders und sehr vielseitig.

Das war das erste Buch, das ich von Ian Cushing gelesen habe. Ich entdecke immer gerne neues für mich und bin offen für besondere, ungewöhnliche Geschichten. Daher war ich sehr gespannt, was mich hier erwartet.

Das Cover ist mir gleich aufgefallen und der Klappentext klang äußerst ansprechend.
Das Buch beinhaltet 13 Kurzgeschichten, die wirklich sehr unterschiedlich sind und ein Gedicht war auch dabei.
Dass es verschiedene Genres abdeckt und somit sehr abwechslungsreich ist, hat mir ausgesprochen gut gefallen. Die Gestaltung der einzelnen Überschriften und die dazugehörigen Illustrationen waren absolut passend und haben das Ganze nochmal perfekt abgerundet.
Es steckt sehr viel Wahres und Tiefgründiges in dieser Anthologie. Manchmal saß ich nach dem Ende einer Story da und dachte mir: „Ja genau so läuft das.“
Besonders gut gefallen haben mir „Kein Traum“, „Jenseits der Purpurnacht“, „Eine Laune der Natur“, „Beste Zeit“, „Home Invasion“ und natürlich auch die letzte „Der Spuk“, diese war wirklich extrem spannend und nervenaufreibend.

Fazit:
„Absorption“ ist eine Anthologie mit zum Teil wirklich sehr kurzen Geschichten, die mich aber dennoch bewegen und berühren konnten und wo ich durchaus auch etwas für mich selber mitgenommen habe. Jedem Kurzgeschichten-Fan (und auch jedem anderen) kann ich dieses Buch nur wärmstens ans Herz legen. Es vereint einfach so viele Dinge miteinander, mir hat es super gefallen.

02.09.2020 – Virginia Anemona

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Letzte Nacht war ich bis fünf Uhr wach. Früh ins Bett gehe ich zwar nie, aber gestern war ich noch länger auf als sonst.
Ian Cushing war schuld, denn ich war so gefesselt von seiner Kurzgeschichte „Der Spuk“, die sich in seinem neuen Buch Absorption findet. Es ist ein Buch mit unterschiedlichen Kurzgeschichten.

Ich muss zugeben, dass ich Kurzgeschichten generell weniger mag. Das ist so, weil ich zumeist die Charaktere einer Geschichte nicht so schnell loslassen möchte. So hab ich den Eindruck, es geht quasi immer viel zu schnell zu Ende. Manchmal war das auch hier der Fall, aber dennoch haben diese Kurzgeschichten mich überzeugt. Jede davon regt stark zum nachdenken an und es ist oft nichts, wie es scheint.

Foto: © Virginia Anemona

Ian hat ein besonderes Talent dafür, jeder Figur einen eigenen Charakter zu geben und das macht die Sache sehr interessant. Auch die Geschichten an sich waren höchst spannend, grundverschieden und anders. Solch kreative, ideenreiche und tiefsinnige Geschichten findet man nicht so oft.
Gut gefallen hat mir auch, dass gelegentlich Charaktere geflucht haben. Klingt vielleicht seltsam, doch ich fand das irgendwie herrlich echt und charmant und musste dann so manches Mal lachen.

Auf den Inhalt der ganzen Geschichten möchte ich eigentlich gar nicht eingehen, denn ich fürchte es nicht hinzukriegen, ohne jeweils zuviel zu verraten. Jedenfalls lohnt es sich, sich auf jede davon einzulassen und nach den versteckten Weisheiten zu horchen, die sich darin finden lassen.

30.08.2020 – Glitastic Books

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Auf etwas Neues aus der Feder von Ian Cushing freue ich mich jedes Mal wie ein kleines Kind auf Weihnachten. Und auch seine Geschichten sind wie ein aufwendig verpacktes Geschenk, dessen Inhalt einen immer wieder überrascht. Man berührt es zaghaft mit den Fingerspitzen und spürt, wie die Freude und das Funkeln in den Augen größer werden.

Genau genommen haben wir es in Absorption mit einer Menge kleiner Geschenke zu tun, nämlich mit insgesamt 13 Kurzgeschichten, die sich auf 207 Seiten aufteilen. Wenn ihr mich fragt, viel zu wenig, denn Ians Schreibstil verzaubert mich in jedem Buch immer wieder. Er versteht es, mit Worten umzugehen, zu spielen und den Leser in seine wundersame Welt mitzunehmen.
Die 13 Kurzgeschichten haben ihren Ursprung in verschiedenen Genres und doch haben sie eine Gemeinsamkeit: Tiefgründigkeit. Damit beweist Ian Cushing eine bewundernswerte Vielfalt, denn er weiß es, eine gruselige Atmosphäre entstehen zu lassen oder aber eine gefühlvolle Liebesgeschichte zu beschreiben. Er schafft es, dass ausnahmslos jede Kurzgeschichte bei mir nachwirkt, besonders „Gesichter in der Menge: Eine Beobachtung“ – hier habe ich so viel markiert, dass es den Rahmen sprengen würde, die Zitate aufzuzählen.

„Wenn nur eine Tugend existieren sollte, müsste es die Aufrichtigkeit sein, die uns alle durch das Leben trägt.“
~ Gesichter in der Menge: Eine Beobachtung ~

In Absorption ist, denke ich, für jeden Leser etwas dabei und eignet sich vor allem für diejenigen, die sich gerne einen Eindruck von Ians Büchern verschaffen wollen. Von Horror und Thriller bis zur Liebesgeschichte und Lyrik ist hier alles vertreten, wodurch ich besonders viel Spaß hatte, durch die Seiten zu blättern.
Ich könnte noch viele weitere Worte zu Absorption verlieren und doch hoffe ich, dass sie eines bei euch bewirken: dass ihr Ians Geschichten eine Chance gebt und sie für euch ebenso eine schöne Entdeckung darstellen wie für mich.

Zum Schluss noch meine liebsten Kurzgeschichten aus Absorption:
Kein. Traum., Jenseits der Purpurnacht, Beste Zeit und Gesichter in der Menge: Eine Beobachtung.

Fazit
Absorption enthält 13 Kurzgeschichten aus unterschiedlichen Genres, mit unterschiedlicher Stimmung und einer Gemeinsamkeit: Tiefe. Sie alle haben mich begeistert sowie nachdenklich gestimmt. Ein weiteres Mal ziehe ich meinen imaginären Hut!

29.08.2020 – Geschichtenrausch

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Ich durfte mich sehr glücklich schätzen und habe diese wunderbare Anthologie von Ian Cushing als Rezensionsexemplar erhalten. Dafür noch einmal ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle. Wie immer hat dies natürlich keinen Einfluss auf meine folgende Buchvorstellung.

Inhalt:
Absorption von Ian Cushing umfasst insgesamt 13 Kurzgeschichten unterschiedlichster Natur und Atmosphäre. Von düster und melancholisch, über locker humorvoll, bis romantisch ist alles vertreten. Dennoch trägt eine jeder dieser kurzen Schriften unverkennbar Ian Cushings unvergleichliche Handschrift.

Cover:
Also ich persönlich bin ein absoluter Fan von allen bisherigen Cushing-Covern. Auch Absorption gefällt mir von der „Farbgebung“ und vom Design her richtig gut. Gestaltet wurden die Designs alle von dem Künstler Karmazid, den ihr unter gleichem Namen auch bei Facebook und Instagram finden könnt.

Foto: © Steffi Frei / Geschichtenrausch

Mein Fazit:
Was mir bei Kurzgeschichten oft fehlt, ist die Tiefe der Geschichte. Es ist ja nur natürlich, dass auf zwanzig Seiten nicht dieselbe Tiefe erreicht werden kann wie auf 200. Und doch muss ich sagen, dass es keiner der 13 Kurzen von Ian Cushing an Tiefe gemangelt hat. Ich weiß nicht recht, wie es Ian gelungen ist, aber ich habe relativ schnell einen Anknüpfungspunkt gefunden und war so jedes Mal schnell „drin“ in der Materie.

Eine Besonderheit dieser Anthologie ist ihre Vielfältigkeit. Jede einzelne Geschichte oder Anekdote spricht unterschiedlichste Emotionen an, von düster bis heiter ist alles dabei. Doch nicht nur emotional, sondern auch vom Inhalt und Stil her wird eine wahnsinns Bandbreite geboten: märchenhaft, poetisch, lyrisch, ernst, satirisch, politisch, philosophisch. Was ich dabei total spannend fand, war, dass trotz der Unterschiedlichkeit all der Texte, doch ein roter Faden erkennbar war, etwas, was alle miteinander verbunden hat. Ich würde sagen, dass ist die spezielle Ian Cushing Note, die durch eine Tiefgründigkeit, eine Prise Melancholie, einem Augenzwinkern und einem guten Tropfen geprägt ist.

Diese Anthologie ist somit ein wahres Überraschungspaket an Emotionen, Themen, Messages. Und jede Geschichte für sich, hat mich auf eine ganz eigene Art berührt. Manches hat mich zum Lachen gebracht, anderes hat mich bedrückt. Manches hat mich den Kopf schütteln lassen und anderes hat mich wirklich sehr bewegt. Keine der Geschichten blieb wirkungslos, eine jede hat auf ihre Weise etwas bei mir ausgelöst. Und ich glaube, damit hat Ian Cushing genau das erreicht, was er erreichen wollte.
Ich kann die Anthologie jedem empfehlen, der gerne Denkanstöße erhält, der mutig und offen ist und sich gerne quer durch verschieden Facetten des Lebens liest.

Foto: © Steffi Frei / Geschichtenrausch

Meine vier Lieblings-Kurzen:
Ich möchte euch gerne aus jeder meiner vier liebsten Kurzen ein kleines Zitat präsentieren, um euch einen kleinen Vorgeschmack zu geben

Kein Traum
„Der Tod gehörte zum Kreislauf des Lebens und war ein natürliches Gesetz, gegen das eine Rebellion sinnlos war. Wichtig im Leben waren einzig und allein, dass man die Zeit, bis der Tod im Wohnzimmer stand, mit Leidenschaft nutzte.“

Gesichter in der Menge
„Eine ehrliche Meinung, ein ehrliches Wort ist wertvoller als tausend geheuchelte Freundlichkeiten, die keinen von uns auf unserem Weg durch das Leben und dem Streben nach der nächsten Stufe weiterbringen.“

Zuckerperlen
„Du glaubst also immer noch, dass Glück ein permanenter Zustand ist? Das ist Glück nicht. Glückliche Momente sind flüchtig wie Edelgas. Sie werden freigesetzt und verflüchtigen sich, eh du dich versiehst. Dieser kurze Moment zwischen dem Platzen der Glücksblase und der Verflüchtigung seines Inhalts … das ist das Glück, nach dem du suchst.“

Leere
„Worte.
Gutgemeint.
Füllen nicht
die Leere
der Seele.“

Zum Autor:
Ian Cushing ist ein Selfpublisher, den ich persönlich sehr schätze und der sein Tun voller Leidenschaft verfolgt. Seine Geschichten haben meist eine melancholische, düstere Seite und eine humorvolle, ironische. Eine Mischung, die sowohl bewegen, als auch unterhalten kann.

Steffis Instagram/Facebook-Beitrag vom 29.08.2020 zu meinem Buch:
Hi ihr Lieben,⠀⠀
nach langer Zeit gibt es endlich mal wieder eine #Rezension von mir!
Und zwar geht es um die #Anthologie von meinem geschätzten SP-Kollegen @cushing.ian
Ich habe Absorption als #Rezensionsexempar bekommen und dafür noch einmal ein herzliches Dankeschön. In der Story findet ihr die Hard Facts zum Buch. Hier nun mein Fazit.⠀
⠀⠀⠀
Was ich auch schon mit meinen Bildern rüberbringen wollte: die Anthologie ist super vielfältig ist und spricht die unterschiedlichsten Emotionen an. Von düster bis heiter ist alles dabei.

Foto: © Steffi Frei / Geschichtenrausch

Doch nicht nur emotional, sondern auch vom Stil her wird hier eine wahnsinns Bandbreite geboten: von märchenhaft, poetisch, lyrisch, prollig bis philosophisch ist echt alles dabei. Und doch, obwohl jede einzelne Geschichte ein ganz eigenes Erlebnis darstellt, ist ein roter Faden erkennbar, der jede der Geschichten, Anekdoten, lyrischen Ergüsse miteinander verbindet. Das ist diese gewisse Ian Cushing Note, diese spezielle Art tiefgründige Gedanken/Ideen/Überlegungen auf kritische, sarkastische und/oder humorvolle Art zu verpacken. Man muss über das gelesene Nachdenken, man muss das Gelesene hinterfragen, man muss über die eigenen Gedanken über das Gelesene nachdenken!!!⠀

Ich mochte alle Geschichten gern. Natürlich haben mich einige mehr, andere weniger angesprochen, aber es gab auch die, die mich besonders berührt haben. Was auf jeden Fall auf alle zutrifft, war der Überraschungseffekt und das vorherige: „Oooh, was erwartet mich wohl diesmal?“

Foto: © Steffi Frei / Geschichtenrausch

In Kürze: Diese Anthologie ist, wie die gemischte, bunte Tüte, die man sich früher für 50 Pfennig im Kiosk geholt hat: Man bekommt eine bunte Mischung aus Süßem und Saurem. Ich habe super gerne davon genascht und kann diese Tüte gemischter Leckereien wirklich weiter empfehlen. Jeder wird darin etwas finden, das ihm*ihr schmeckt. Eine meiner vier Lieblingsgeschichten war übrigens passend zu diesem Vergleich: „Zuckerperlen“.