Ilona Arfaoui – Der König der Schatten

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Kurzmeinung: Eine toller Fantasyroman, der fesselt und überrascht!

Ein phantastischer Roman vom Feinsten!

Über eine tolle Buchgruppe bin ich auf die Autorin Ilona Arfaoui aufmerksam geworden und habe mir ihren Roman „Der König der Schatten“ gekauft. Eigentlich ist Fantasy per se nicht so mein Genre, aber den eigenen Horizont zu erweitern kann ja nicht schaden, oder? Und wo wir grad bei Geständnissen sind: Bücher mit über 500 Seiten machen mir Angst, sind doch oftmals in so langen Geschichten Hänger zu erwarten und ich brauche gefühlt eine Ewigkeit, um sie zu lesen.
Doch die Belohnung für meinen „Mut“ folgte auf dem Fuße: „Der König der Schatten“ ist ein absolut großartiges Buch mit einer fesselnden Geschichte. Ihr müsst also gar nicht mutig sein, um das Buch zu genießen, sondern lediglich Lust auf eine hervorragende Geschichte haben!

Die Geschichte spielt hauptsächlich zwischen 870 und 911 in Irland, lässt uns aber auch einen Blick in die Gegenwart werfen.
Das Setting lässt, wenn man das Buch nicht kennt, darauf schließen, dass sich Ilona Arfaoui sehr um eine adäquate Sprache bemühen musste, um der Zeit gerecht zu werden, aber der Kniff, den sie benutzt, ist einfach und wirkungsvoll (und ich spoiler ihn nur, weil er für meinen Lesegenuss essentiell war!). 
Bei der Geschichte handelt es sich um eine Übersetzung einer Chronik im mittelirischen Dialekt aus der genannten Zeit, die von einem jungen Burschen, der übrigens auf den wundervollen Namen Ian hört, angefertigt wurde und einem gewissen Professor Sir Lawrence Duncan übergeben wird, der feststellt, „dass der forsche Ian allerdings eine äußerst moderne Version zustande gebracht hatte“. Und so rauscht man anstatt durch verstaubte Worte durch die lebendig, mitunter flapsig, erzählten Ereignisse der neun Erwählten und deren Familien, der Dunklen Herrscher, des Königs und vieler anderer und Ilona hat eine großartige Mischung zwischen Lockerheit und Anspruch gefunden!

Die Chronik wurde von einem der neun „Erwählten“, nämlich Finian, in seinem „Exil“ aufgeschrieben und beschreibt genauestens die Ereignisse, die letztendlich dafür sorgen, dass ein ganzes Königreich untergeht.
Er berichtet uns von den Geschehnissen und wir tauchen immer wieder tief in die Geschichte ein.
Hätte Ilona vorgehabt, alle Ereignisse, die wir erleben dürfen, en detail dazustellen, hätte sie mindestens fünf oder sechs Bände einer Saga veröffentlichen müssen, die sicher alle den Umfang von „Der König der Schatten“ haben würden. 

Ohne zu viel von der Geschichte zu verraten (die solltet ihr eindeutig selber genießen), kann ich sagen, dass sie hauptsächlich von dem Sohn des Königs BrianCahal, handelt; sie handelt aber auch von Freundschaft und Liebe, Verrat und Tod; Sex and Violence; Schicksal; Sehnsucht; vergebenen Gelegenheiten; Schuld;  der Befreiung von den Dunklen Herrschern, die die Bevölkerung zu schrecklichen Opfern nötigen und neben der realen Welt auch über das „Schwarze Land“ herrschen; von der Liebe zu den falschen Menschen und von falschen Entscheidungen und den desaströsen Konsequenzen, die daraus entstehen. 

Sind es viele „kleine“ Ereignisse, derer wir Zeugen werden, ist das Ergebnis durchaus als episch zu bezeichnen, denn wir erleben nicht weniger als den Lebensweg Cahals vom Sohn des Königs zum Erwählten und König und schließlich den Untergang seines Königreiches durch Verrat. Natürlich ist das jetzt von mir sehr kurz gegriffen, da es bei weitem nicht alles ist, dessen Zeugen wir werden, aber ich will hier nicht zu viel von der Story spoilern. Lest es einfach selbst! 

Als wären die Ereignisse an sich nicht unterhaltsam und spannend genug, versteht es die Autorin hervorragend, immer wieder mit einzelnen Sätzen künftige Ereignisse anzudeuten, die sie erst nach dem einen oder anderen Schlenker erzählt und somit für eine Extraportion Spannung sorgt. Ich zumindest hab an vielen Stellen Schnappatmung bekommen (und gerne auch geflucht und spekuliert) und konnte einfach nicht aufhören zu lesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wer und warum … 

Was man zu Anfang für eine „Rahmenhandlung“ hält, wird in der Mitte des Buches herrlich gedreht und ist am Ende der Twist schlechthin! Ich liebe solche Enden!
Ilona empfahl mir, mit „Der König der Schatten“ zu beginnen und dann erst „Der Hexenmeister, die Macht und die Finsternis“ zu lesen und diese Empfehlung (auch wenn „Der Hexenmeister …“ erst noch von mir gelesen werden muss) gebe ich hiermit an euch weiter. Nach dem Genuss (und das war es) vom „König der Schatten“ erscheinen auch die Leseproben vom „Hexenmeister …“ in einem ganz anderen Licht und ihr ahnt schon, welches Buch demnächst bei mir einziehen wird. 

Ilona Arfaouis Schreibstil ist großartig, unterhaltsam und frei von jeglichem Makel und darüber hinaus besitzt sie eine persönliche Note, was ich ganz besonders zu schätzen weiß.
Durch die bereits erwähnte lebendige Sprache wird man in den Lauf der Geschichte hineingezogen und hat sehr schnell ein Bild der Räume und Personen vor sich. Sie erzählt äußerst humorvoll (wo pinkelt schon ein Prinz in einen Bierkrug, um ihn jemandem zu kredenzen?), aber wir versinken durch ihre Worte genauso in der Verzweiflung, dem Zweifel, der LiebeSie findet für jedes Ereignis schlicht und ergreifend den richtigen Ton.

Auf effektheischenden Hokuspokus, wie er in manchen Fantasyromanen durchaus üblich ist (und den ich wohl überwiegend mit dem Genre verbinde … ihr wisst schon … Zauberstab, Elfen, Einhörner, Bling-Bling-Hexereien und so), verzichtet sie, denn auch wenn Magie eine große Rolle spielt, wird sie so selbstverständlich eingesetzt, wie das Schwert zu schleifen oder Bier zu trinken. Bei „Der König der Schatten“ steht nicht die Magie, sondern tatsächlich der Mensch, seine Entwicklung und die Konsequenzen des eigenen Handelns im Mittelpunkt, was wiederum dafür sorgt, dass man gerne die menschliche Natur an sich hinterfragt.
Natürlich gibt es das Schwarze Land und das Niemandsland und die Anderswelten, magische Amulette und Geschöpfe, Beschwörungen und Telepathie, aber dennoch wirkt die Geschichte sehr realistisch, bodenständig und erwachsen (nicht nur wegen der pikanten Szenen) auf mich.
Schmusige Einhorn-Fans kommen somit nicht wirklich auf ihre Kosten, sofern die Erwähnung eines geschnitzten Einhorns sie nicht in Ekstase versetzt und Drachen-Fans gehen dagegen leider komplett leer aus.

Was mich als Selfpublisher natürlich immer interessiert, ist, wie das Buch als solches umgesetzt wurde und da möchte ich meinen Hut ziehen. Der Buchsatz ist optimal gestaltet, mich sind nur extrem wenige Tippfehler (die passieren einfach) aufgefallen und als Bonbon hat Ilona Arfaoui auch den Buchumschlag selbst gestaltet und vor allem gezeichnet! 

Dank eines kleinen Glossars über die Welten und der Beschreibung der wichtigsten Personen, kann man jederzeit, sollte man mal den Überblick verlieren, nachschlagen und alles in allem darf ich sagen, dass das Buch handwerklich absolut einwandfrei ist. 

Ilona Arfaoui hat mit „Der König der Schatten“ all das geschafft, was ich mir von einem Selfpublisher wünsche: Eine spannende, packende Geschichte in einer großartigen Umsetzung und sie hat den Beweis erbracht, dass sich einige Selfpublisher in keiner Weise hinter Verlagsautoren verstecken müssen.
Absolute Empfehlung meinerseits!

https://www.lovelybooks.de/autor/Ilona-Sonja-Arfaoui/Der-K%C3%B6nig-der-Schatten-1986179940-w/rezension/2428281822/

[Es handelt sich bei „Meinen Gedanken zu anderen Büchern“ stets um meine rein subjektive Meinung als Leser und ich schreibe sie auf, weil mir danach ist. Das geschieht rein freiwillig.]

14.01.2020 – Booksworld by Sakle

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Die Träne der Zauberschen ist nichts wert, oder!?

Meine Meinung:
Das Cover ist wirklich wunderschön und sehr einzigartig. Es ist passend gewählt, denn es zeigt auf der einen Seite ein wunderschönes Frauengesicht, während die andere Seite ein verbranntes Gesicht zeigt. In der Mitte der Gesichter finden wir eine Träne mit dem Titel. Jeder der das Buch gelesen hat, weiß direkt, dass dieses Cover gar nicht hätte anders aussehen können.

Der Schreibstil:
Der Schreibstil ist ein typischer Ian Cushing. Mit einer Leichtigkeit werden wir durch das Buch gezogen, welches auch einige Überraschungen bereit hält. Einige der Überraschung sind schön und einige andere sehr schockierend. Mir wurde oft der Atem geraubt. Es ist so unfassbar schrecklich was der Bäckersfrau Barbara hier angetan wird. Und wenn einem erstmal klar wir, das es nicht nur Unrecht ist, sondern auch einfach nicht abwendbar sitzt der Schock in den Knochen.

Die Charaktere:
Barbara ist nicht nur eine wunderschöne Frau, sondern auch sehr ehrlich und gläubig. Das Wohl der anderen liegt ihr sehr am Herzen. Umso größer ist ihre Verletzung als sie plötzlichen bezichtigt wird, eine Zaubersche zu sein.
Diese Frau empfand ich als sehr bewundernswert, liebevoll, mutig und stark. Ich weiß gar nicht wie man so jemanden so tief verletzten kann.

Dirk, Jan und Marcus könnten unterschiedlicher gar nicht sein. Jeder für sich hat seine Stärken und Schwächen. Irgendwie ergänzen sie sich. Aufgrund dieser Freundschaft und den Ereignissen in ihrem Leben (sowie die Frau oder auch das Kind), die alle zeitgleich statt gefunden haben, denkt man zunächst an nichts böses. Reiner Zufall! Doch all das geht sehr weit in die Vergangenheit zurück und hat seine Gründe. Ich habe die drei sehr ins Herz geschlossen.

Die Handlung:
Die Handlung beginnt direkt sehr spannend. Das Buch wird auf zwei Zeit-Ebenen gelesen und in jeweils verschiedenen Perspektiven. Doch dies stellte kein Problem dar. Die Zeit-Ebenen wechseln sich durchgehend ab, sodass man recht schnell wusste, ob man gerade im Jahre 1611 oder im Jahre 2011 verweilt. Ich fand das super, denn so blieb die Spannung mehr als aufrecht und ich musste unbedingt wissen wie es weitergeht. Ich habe das Buch regelrecht verschlungen und musste hinterher feststellen, dass ich das Buch hätte schon viel eher lesen sollen.

Das Ende:
Das Ende hat mich nochmal regelrecht mitleiden lassen und aus der Bahn geworfen. Doch in meinen Augen hätte es nicht anders sein dürfen. Das hätte anders nicht schlüssig sein können und wäre nicht Ideal gewesen.

Fazit:
Die Träne der Zauberschen ist garantiert kein Buch für jedermann. Die Qualen die Barbara erleiden musste, sind doch recht detailliert beschrieben. Aber auch andere Taten, sodass es nicht leicht ist das zu lesen. Auch gibt es einige doch recht gruselige Stellen.
Die Charaktere sind sehr detailliert und einfach zum mitfühlen gemacht. Sie haben eine Ordentliche tiefe und gefallen mir sehr, daher kann ich das Buch nur empfehlen. Ich gebe fünf Sterne und eine klare Kauf- und Leseempfehlung!

Vielen lieben Dank an den Autor Ian Cushing für das Rezensionsexemplar.
Dies hat natürlich keinen Einfluss auf meine ehrliche und persönliche Meinung!

13.01.2020 – Blaxy’s little book corner

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Dieses kleine Stück Literatur steckte mir nach des Lesens erst einmal in den Knochen. Leichte Kost? – Nein; weder inhaltlich, noch vom Schreibstil.

Philosophisch beschäftigt der Autor uns als Leser mit den essentiellen Themen: Das Leben, der Tod – und wie geht man damit um.
Diese große Thematik wird geschickt in eine Story eingewoben, die man so schnell nicht vergessen wird und ebenso zum Nachdenken einlädt.
Gegliedert in zwei Teile, äußerst kreativ miteinander verbunden, liegen hier ein paar intensive Lesestunden hinter mir – und nachdem ich den 2. Teil beendet hatte, war ich der Versuchung nahe das Buch nochmal von vorn zu beginnen. Dementsprechend sind Titel und Cover auf eine doppelte Art und Weise perfekt gewählt!

Während der erste Teil sich viel mit der Geschichte des namenlosen Protagonisten auseinandersetzt, wird im zweiten Teil der Leser an Gedankengänge herangeführt, die sich zwar teils wiederholen, was Dank des gewählten Stilmittels des Tagebuch führens aber nicht fehl am Platze scheint. Und so manche Einträge lassen das bereits Gelesene in einem anderen Licht erscheinen…

Warum „In Ewigkeit“ nun also keine leichte Kost ist? – Ich persönlich habe mich in so manchen Textpassagen wiedererkannt.
Selbst wenn meine Zeit der Depressionen und des Hinterfragen allen Handelns schon länger her ist, ist dieses dunkle Kapitel mir noch sehr prägnant im Gedächtnis geblieben.
Für instabile Leser könnte dies vielleicht zum Verhängnis werden – auch wenn eine fiktive Geschichte im Vordergrund steht, sind so manche Gedanken schmerzlich wahr und regen zum tiefen Nachdenken an.

Ian Cushing bietet hier nicht nur Unterhaltung an, sondern Philosophie über die eigene Wahrnehmung und der Persönlichkeit.

Dieses Buch ist wahrscheinlich nichts für jeden, dafür aber etwas Besonderes.

02.01.2020 – Recensio Online

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Rezension von Alice für Recensio Online
Ein Schlag in die Magengrube des Gewissens und gleichzeitig eine Offenbarung!

Nach dem Tod seiner Frau, beginnt unser Protagonist, sich neu zu erfinden. Er will raus aus der Spirale, die ihn und sein Leben immer grauer werden ließ. Er lässt sich treiben, genießt die Freiheit und stromert durch die Welt. Als er eines Tages seine besten Freunde besucht, soll sich das alles aber schlagartig ändern.

Das Buch besteht aus zwei Teilen: einmal der Geschichte selbst und dann im Anhang das Tagebuch unseres Protagonisten. Alles beginnt mit einem Versprechen:
„Falls Sie mir Glauben schenken, vermag ich nicht weniger zu erreichen, als dass Ihre Seelen in Ewigkeit gerettet werden.“

Wurde dieses Versprechen gehalten? Ja!

Diese Geschichte hat mich so gefesselt und nachdenklich gemacht wie lange keine.
Unser namenloser Protagonist durchlebt so viele Emotionen, die der Autor äußerst authentisch beschrieben hat. Dadurch, dass der Protagonist keinen Namen hat, könnte er jeder sein: du, ich, jedermann. Und genauso hat es sich beim Lesen angefühlt. Ich spürte die Wärme und Liebe der Freundschaft, aber auch das nackte kalte Alleinsein. Die einfache, zermürbende Existenz.

In der Geschichte geht es außerdem um Depression, Nahtoderfahrungen und das Leben nach dem Tod. Bestimmt hat sich jeder schon einmal mit der Frage „Was kommmt danach?“ beschäftigt, und der Autor hat hier eine Variante ausgeführt, die mich sehr nachdenklich gemacht hat. Es war beängstigend, sich das vorzustellen, es gab mir aber auch Hoffnung. Tatsächlich denke ich noch immer (Tage nach dem Lesen) über die Geschichte nach und hatte dadurch einige schlaflose Stunden.

Das Tagebuch am Schluss hat nochmal einige Dinge aufgedeckt, die ich zunächst so nicht erwartet, aber zum Ende der Geschichte hin vermutet hatte. Das rückte unseren Protagonisten in ein anderes Licht, aber genug, um ihn zu verurteilen?

Der Schreibstil des Autors war emotionsgewaltig, mitreißend und düster. Ich habe ehrlich gesagt lange kein Buch mehr gelesen, dass mich derart gepackt und aufgwühlt hat. Auch die Songtexte am Anfang jedes Kapitels waren so wunderbar passend ausgewählt. Ich war teilweise schockiert, wie sehr ich mich selbst in unserem Protagonisten wiederfinden konnte, und es hat mich ziemlich beunruhigt. Ich versuche jetzt, mehr gute Momente zu erleben und nicht mehr alles so negativ zu sehen, denn das könnte später ziemlich wichtig werden.

Persönliches Fazit: Ein Buch, das man definitiv nicht einfach so liest und dann wieder weglegt. Ich empfehle es tatsächlich jedem! Schaden wird es euch nicht, versprochen!

Bibliografie:
Autor: Ian Cushing
Verlag: epubli; Auflage: 3
ISBN-13: 978-3746706955
Reihe: –
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 11.03.2018
Seitenanzahl: 196
Taschenbuch: 9,99 € / Kindle: 4,49 €
Rezension: © Recensio Online, Alice
Cover Original: © Karmazid / Ian Cushing

08.01.2020 – Paola Baldin

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Ian Cushing ist mittlerweile zu einem meiner Lieblingsautoren geworden, ich liebe seinen Schreibstil, daher war dieses Buch wieder phänomenal! 5-Sterne-Empfehlung!

Hier meine Rezi: Einzigartig, spannend, düster

Nachdem mich Ian Cushings erstes Werk „In Ewigkeit“ schon mit dem einzigartigen Schreibstil in den Bann gezogen hat, wurde ich von „Die Träne der Zaubersche“ nicht enttäuscht – ganz im Gegenteil! Ich habe als langsame Leserin das Buch in einer Geschwindigkeit verschlungen, die ich bisher nicht von mir kannte.

Die Geschichte dreht sich um zwei verschiedene Zeiten, aber um einen einzigen Ort und um Zusammenhänge, die dazwischen bestehen. Im Jahr 1611 lernt man die hübsche und liebevolle Bäckerin Barbara kennen, die unerwartet als Zaubersche bezichtigt wird. In der Gegenwart begleiten wir drei Freunde (Dirk, Marcus und Jan) mit ihren Familien. Die unzertrennlichen Freunde erleben etwas Übernatürliches, das ihnen keine Ruhe lässt und sie gemeinsam beschließen, dem nachzugehen.

Allgemein ist das Buch wieder wundervoll düster (auch das Cover passt sich perfekt der Geschichte und Stimmung an) und doch so humorvoll, dass mir immer wieder ein Lächeln über die Lippen gehuscht ist. Jeder einzelne Charakter ist mit so viel Liebe und Detail geschaffen. Man lernt sie in kurzer Zeit sehr gut kennen, mit ihren Schwächen und Stärken – vor allem aber wird einem diese spezielle Verbindung zwischen ihnen allmählich bewusst und schließt sie selbst ins Herz.

Auch wenn es Zeitsprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart gibt, ist es kein historischer Roman und bedient sich lediglich an den Zeiten. Ich selbst bin kein großer Fan von Mittelalter- oder Barock-Zeiten in Büchern, aber hier hat es mich absolut nicht gestört – es hat mich noch mehr gepackt und die abwechselnden Zeitsprünge von Kapitel zu Kapitel waren angenehm platziert und gaben dem Lesefluss eine zusätzlich schöne Note.

Es gab allerdings auch die ein oder andere gruselige Szene, die mich echt aufrecht im Bett hat sitzen lassen, aber ich bin unerfahren in Horror, daher bin ich in dem Genre sensibel. Dennoch konnte ich das Buch nicht weglegen und habe mich vom Grusel mitreißen lassen, zum Glück! Die Szenen sind einfach sehr realistisch und lebendig und die gesamte Geschichte, zusammen mit den Zusammenhängen, die allmählich auftauchen, waren einfach spannend und mitreißend. Man hat mit den Charakteren gelitten, sie alle nachvollziehen und verstehen können, so verschieden sie auch waren.

Am Ende des Buches gab es einen ziemlich unerwarteten Schlag in die Magengrube und dann noch einen weiteren. Dadurch konnte man auch nach dem Ende des Buches nicht aufhören, an die verschiedenen Schicksale zu denken und sich Gedanken um das eigene Leben zu machen.

Für mich war „Die Träne der Zauberschen“ ein Lebenshighlight an Büchern und ich bin stolz, es in meinem Regal stehen zu haben! Großes Lob an den Autor, der es geschafft hat, einen Roman mit so großer Vielfältigkeit an Emotionen und Beziehungen zu schreiben und mich dermaßen in verschieden Zeiten und Familien zu entführen.

05.01.2020 – Leseecky by Hilli

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Mir fehlen einfach die Worte um dieses tolle Buch zu beschreiben und obwohl ich es schon vor ein paar Tagen beendet habe, bin ich immer noch geflasht.

Schon als ich das Cover gesehen habe, wusste ich, dass muss ich lesen.
Was ich gelesen habe, hat mir teilweise eine Gänsehaut beschert, aber auch sehr nachdenklich gemacht.
Die Charaktere sind sehr authentisch beschrieben und deren Entwicklung und Umfeld baut sich langsam auf, sodass ich von Anfang an mitten im Geschehen war.
Obwohl die einzelnen Kapitel zwischen den Jahrhunderten hin und herspringen, ist es das was die Geschichte ausmacht.

Der Schreibstil ist flüssig und die Spannung hält sich bis zum Ende der Geschichte.
Ich musste es zwischendurch aus der Hand legen, weil es mich aufgewühlt hat, aber nicht lange und ich las weiter, weil ich einfach wissen musste wie es weitergeht.
Vor allem das Ende war eine Überraschung mit der ich überhaupt nicht gerechnet habe.

Ich gebe von Herzen 5-Sterne-Leseempfehlung, ist aber nichts für schwache Nerven. Das Buch zählt mit zu meinen persönlichen Jahreshighlights 2019.

01.01.2020 – Bloody Things in my Life

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So hier kommt auch schon die erste Rezension im neuen Jahr. Vielen lieben Dank an Ian Cushing für dieses Exemplar.

Mein Fazit: Eine packende Story um Markus und seine Freunde, die alles daran setzen die Vergangenheit aufzuschlüsseln um ihr Leben zu retten. Doch man lernt auch die Bäckerin Barbara kennen, die der Hexerei beschuldigt wird und alles daran setzt frei zu kommen. Zwei unterschiedliche Storys die dann doch zusammen gehören und dieses Buch vollkommen machen.

Der Schreibstil ist sehr spannend und fesselt und somit wird man komplett ins Buch gezogen. Beim Lesen merkt man gar nicht wie schnell die Zeit und Seiten an einem vorbei fliegen. Auch wird in dieser Story sehr viel mit den Emotionen gespielt. Eine nervenaufreibende Berg und Talfahrt der Gefühle. Von Entsetzen, Wut, Trauer, Verzweiflung, Liebe und Freude ist hier alles dabei.

Eine klare Leseempfehlung
9 von 10 Tränen

12/2019 – Der große Jahresrückblick 2019 [in eigener Sache]

Liebe SuPs!
Da ich dieses Jahr ein Buch veröffentlicht habe, dachte ich mir, ich könnte zum Jahresabschluss einen Einblick geben, was bei mir so los war; das Hauptaugenmerk liegt dabei auf meinem Buch »Die Träne der Zauberschen«, Emotionen und Fakten.
Mitte August war ich endlich soweit, dass ich das Buch nach dreizehn Monaten »Arbeit« veröffentlicht habe. Was für ein unglaublich spannender Moment, denn wenn man sich so lange mit etwas beschäftigt, ist es unmöglich zu sagen, ob es ‚okay‘ oder ‚die übelste Grütze ist, für die jemals ein Baum sterben musste‘.
Tja … was soll ich sagen? Es ist mir unmöglich, meine eigene »Arbeit« zu bewerten, aber das haben die Rezensenten, Freunde und Bekannten mir zum Glück abgenommen. Und wie! Eure Reaktionen waren einfach nur atemberaubend!
Dankbar für jede kritische Anmerkung und überwältigt von dem Zuspruch. Das trifft es wohl am besten.
Jedes neue Buch ist ein Experiment für mich und ich bin überglücklich, dass ich mit dem aktuellen Experiment nicht gescheitert bin.
Für jede ehrliche Meinung, sei sie öffentlich in euren Blogs oder privat in meinem Postfach oder bei einem Bier direkt mir ins Gesicht kundgetan worden, sage ich euch aus tiefstem Herzen DANKE!
Ohne euch, die Leser, Rezensenten und Kritiker, wären wir Selfpublisher nichts! Das war so und wird immer so sein. Und dafür danke ich euch mehr, als ihr euch vorstellen könnt!

Jetzt kommen wir zu den Fakten.
Wer den letzten Jahresrückblick noch im Kopf hat, ahnt, dass es wieder Zeit wird, die Taschentücher herauszuholen. Also, macht traurige Musik an und lasst euch in meine Welt der Zahlen entführen.

Bücher kosten Geld. Viele Bücher kosten viel Geld. Und da ich durchaus »oldschool« bin, betrachte ich es als Wertschätzung, Rezensenten und Freunden ein Taschenbuch zukommen zu lassen. Allein diese Entscheidung sorgt dafür, dass ich niemals in die schwarzen Zahlen kommen werde. Aber darum geht es mir auch nicht. Hobbys kosten nun mal Geld. Also: Versteht es nicht als Jammerei, sondern einfach als Fakten, denn ich weiß, dass man als Leser oftmals gar keine genaue Vorstellung hat, was im Hintergrund alles an einer Buchveröffentlichung hängt. Und da ich selber solche Einblicke liebe, liefere ich euch einfach meinen eigenen.

Ich habe mein Taschengeld wie folgt investiert:
Für 78 Taschenbuchexemplare, das wunderschöne Cover von Karmazid, meinen wundervollen Korrektor, die Goodies und das Porto habe ich 1.390,71 Euro ausgegeben. Und kein Cent davon war unnötig!

Bis zum 22.12.2019 bekam mein Buch 17 Rezensionen (und ganze 11 stehen sogar noch aus, aber Geduld ist eine Tugend!) und die Followerzahlen der Blogs belaufen sich auf sage und schreibe 26.425 Leseratten. Wow, oder?!

Verkauft habe ich über sämtliche Möglichkeiten hinweg (Buchladen, Direktverkauf, eBook) 31 Exemplare. Ja, it’s a long way to the top. Zusätzlich kommen noch die gelesenen Seiten im Kindle Unlimited-Abo und zack schon hat es in der Kasse geklingelt!
Meine Einnahmen belaufen sich auf 187,91 Euro. Nicht pro Tag oder pro Woche, sondern insgesamt. Das macht, ich runde mal großzügig ab, noch 1.200 Euro, die in meiner Excel-Tabelle rot leuchten. Aber wisst ihr was? Macht nichts!

Durch den Verdienst von 1,14 Euro pro Taschenbuch oder 2,88 Euro pro eBook werde ich das Loch wohl nie stopfen. Der Taschenbuchdirektverkauf lohnt sich da schon eher, denn ich habe pro Eigenexemplar 8,70 Euro bezahlt und muss mein Buch für 14,99 Euro verkaufen, was also einen Gewinn von 6,29 Euro pro Taschenbuch bedeutet, sofern ich euch das Porto aufs Auge drücke. Daher mein Aufruf an alle, die sich ein Buch von einem Selfpublisher (oder eine CD / Schallplatte einer »kleinen« Band) zulegen möchten: Fragt den Autor, ob er selber Exemplare zum Verkauf vorrätig hat, denn das hilft ungemein! Und außerdem freut man sich sehr über den direkten Kontakt!

Darüber hinaus ist ein Effekt eingetreten, auf den ich sehr gespannt war: Wie wirkt sich die Veröffentlichung von »Die Träne der Zauberschen« auf mein vorheriges Buch »In Ewigkeit« aus? Antwort: Positiv! Ich hatte die Möglichkeit, weitere Rezensionsexemplare zu verschicken, und eure Meinung dazu zu erhalten. Und immerhin haben sich fünf Menschen gefunden, die nach der Zauberschen Lust auf mehr Cushing hatten und das Buch gekauft haben! Und ganz ehrlich … das ist ein unglaubliches Lob und eine riesige Freude, dass sie nach meiner Zauberschen die Nase noch nicht vollhatten.

Noch ein abschließender Gedanke zu den Zahlen: Ich kann absolut verstehen, dass viele junge Autoren nicht die Mittel haben, ein Projekt zu starten, wie ich es tat, aber mit allen wichtigen Positionen auf der Ausgabenseite habe ich mir selber Wünsche erfüllt und deshalb kann ich mit den Zahlen wirklich gut leben! Cover von meinem Lieblingskünstler! Taschenbücher! Wirklich hübsch geratene Goodies und sogar Geschenkpapier! Alles ist so geworden, wie ich es mir gewünscht habe!
Aber es gibt auch andere Möglichkeiten: eBooks als Rezensionsexemplare, kostenlose Cover selber basteln und Goodies reduzieren. Damit fallen die größten Ausgabenposten schon mal weg und es ist ja schließlich die Geschichte, die zählt, oder? Nur mal so als Tipp!

Ich selbst werde zukünftig die Anzahl der Rezensions-Taschenbücher reduzieren (und falls dann der eine oder andere Blog abspringt, kann ich es nicht ändern) und generell versuchen, die Promo-Maschine in der Zukunft straffer zu organisieren (aber die Gründe dafür und die Gedanken dahinter werden zu einem anderen Zeitpunkt ausführlich besprochen, denn das würde hier den Rahmen sprengen).

ABER … und jetzt kehren wir zurück zu dem, was wirklich zählt:
Ich freu mich wie verrückt über jeden einzelnen Menschen, der meine Geschichte liest und mir ein Feedback schenkt! Das „gelesen werden“ ist das größte Geschenk für mich.

Ich bin einfach überglücklich, Bloggerinnen und Blogger dabei zu haben, die mich bereits seit meinen ersten Versuchen unterstützen und mich auf einem sehr wichtigen Weg in meinem Leben begleiten!

Ich freu mich unglaublich, dass ich neue Blogs gewinnen konnte, die sich mit meinem Hobby beschäftigen, mir ihre Meinung, Zeit und Ehrlichkeit schenken!

Ich bin überwältigt, dass es Menschen gibt, die meine Bücher kaufen und rezensieren oder um sie zu verschenken! Dabei geht es nicht um das »kaufen«, sondern um den Fakt, dass jemand weiß, dass meine Geschichten genau das richtige für einen Freund / eine Freundin sind oder ihnen selbst so gut gefallen, dass sie anderen Menschen davon berichten wollen! Das ist der absolute Wahnsinn für mich (und ich grinse grad sehr selig, während ich diese Zeilen tippe).

Auch in diesem Jahr durfte ich Menschen kennenlernen, die ich nie wieder missen möchte! Wundervolle Blogger und Kollegen, mit denen mich so viel mehr verbindet, als ein veröffentlichtes Buch.
Alte und neue Freundschaften, die weit über das Schreiben / Lesen hinausgehen …

Ein weiterer Höhepunkt für mich ist dann noch die Tatsache, dass der ein oder andere »Die Träne der Zauberschen« als eines seiner Lesehighlights des Jahres bezeichnet! Ich bin kein Wettbewerbstyp (dann hätte ich meine Zahlen wohl besser verschwiegen oder geschönt) und charmant wie ich manchmal bin sage ich: Ich scheiße auf Wettbewerb. Es gibt immer Bücher, die besser geschrieben sind, sich besser verkaufen, geiler gehypt werden, ein schöneres Cover haben, in noch größeren Blogs besprochen werden etcblabla. Aber was mich wirklich berührt ist, dass mein Buch auch Monate, nachdem es gelesen wurde, positiv im Gedächtnis geblieben ist und somit nachschwingt!
Etwas Schöneres kann ich mir gar nicht vorstellen! Und dafür, dass ihr meine Geschichte auch zum Jahresende nicht vergessen habt, sage ich ganz herzlich DANKE!

Was sonst noch?
Ich habe einige unglaublich gute Bücher von Selfpublishern dieses Jahr lesen dürfen und bin teilweise einfach überwältigt von dem Mut, der Kreativität, dem individuellen Stil, den Geschichten und/oder der Professionalität, die diese Autoren in ihren Büchern verewigt haben! Ich freu mich jetzt schon auf die Bücher, die ich 2020 lesen werde!
Habt alle einen Blick auf die Selfpublisher dieser Welt!

Kurzer Ausblick!
Nächstes Jahr wird es vermutlich ein Buch mit Kurzgeschichten von mir geben.
Und darüber hinaus vielleicht eine Überraschung, aber über ungelegte Eier soll man ja bekanntlich nicht reden. Ich werde euch auf dem Laufenden halten!

Sooo …
Jetzt wünsche ich euch, euren Freunden und Familien einen guten Rutsch und bleibt so gesund, wie es geht. Und verliert nicht den Spaß an guten Büchern oder eurem Hobby!

Ich danke euch für eure Zeit! Eure Unterstützung! Eure Worte! Eure Freundschaft! Ich hätte nie geglaubt, all das zu finden, indem der kleine Ian einfach seine Gedanken und Geschichten zu Papier bringt.

Danke für 2019! Auf 2020!

Und jetzt alle im Chor: Ohne euch Leseratten sind wir Selfpublisher nichts!

Liebste Grüße
Ian.

12/2019 – Top Ten Thursday 26.12.2019 – 10 AutorInnen, die Du dieses Jahr kennen gelernt hast und ihre Bücher (Phantastische Fluchten)

Zum zweiten Mal in diesem Jahr hatte ich die Ehre, in Petra Bergers Blog Phantastische Fluchten Erwähnung zu finden! Ich freu mich sehr darüber und auch wie „wir uns gefunden haben“ ist eine tolle Geschichte (Danke Miriam!).
Die vollständige Top Ten mit großartigen Autoren (und mir) findet ihr HIER!
Danke, Petra!

Ian Cushing
Miriam Schäfer hat mir dieses Buch als Geschenkt mitgebracht. Obwohl wir uns nur über Facebook kannten, hat sie meinen Geschmack absolut getroffen. Bibliophile Menschen erkennen einander wohl einfach. Die Träne der Zauberschen hat mich eine Palette von Gefühlen durchleben lassen. Es ist wohl das Buch, das mich von den Newcomern am meisten berührt hat. Normal schafft das nur Fabienne Siegmund.
Das Cover hat schon für Diskussionen gesorgt, denn ist anders und schwer zu entziffern, passt aber zu der Geschichte und kennt man sie, ist das Cover einfach perfekt. 

Alexander Wolf – Sinnbild / Fortsetzung

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Kurzmeinung: Ein Blick in die Abgründe der menschlichen Psyche …

Abgründe der menschlichen Seele

Eigentlich wollte ich eines Abends nur mal kurz in das Buch „Sinnbild (Fortsetzung)“ reinlesen, aber Alexander Wolf hatte mich bereits nach den ersten Seiten einfach in einen Schwitzkasten genommen, aus dem ich mich nicht befreien konnte. 

Der Vorgänger hatte mich bereits überzeugt, aber mit der Fortsetzung legt Alexander Wolf noch eine Schippe drauf. Ich will versuchen, nicht zu viel zu spoilern, aber was den Leser erwartet, ist nichts weniger als der verstörende Einblick in die Leben dreier Protagonisten.

Wir tauchen in (relativ) kurzen Kapiteln in das Seelenleben von Michael, Frank und Karl ein. Sie erzählen uns, ausgehend von drei vollkommen verschiedenen Ausgangssituationen, unter anderem von ihrer Kindheit, die gar nicht mal so unterschiedlich verlaufen ist. Es wäre billig, von einem kaputten Elternhaus als Entschuldigung für die Taten zu sprechen, derer wir Zeugen werden und das tut Alexander Wolf auch gar nicht. Er zeichnet einfach die Lebenswege nach und das macht er sehr packend. 

Wie viel von deinem Verhalten ist angeboren, wie viel ist die Reaktion auf eine Welt, die dich nicht versteht?

Die Gedanken, Selbstzweifel, Hilflosigkeit und die empfundenen Unzulänglichkeiten der Protagonisten entladen sich in Sex und Gewalt, wobei das nicht billig und plakativ, sondern auf krasse Weise verstörend und sehr real wirkt. Wir erleben nach und nach die Zwänge, die daraus resultierenden Handlungen und lernen die inneren Dämonen kennen, die die Protagonisten immer mehr in Besitz nehmen und die Abgründe offenbaren, die in der menschlichen Seele schlummern können.. 

Alexander Wolf schafft es erneut, ein kompromissloses, schonungsloses Buch zu schreiben, welches den Leser sicherlich über die Grenzen der individuellen Komfortzone hinauskatapultiert, da ich die Handlungen der Protagonisten teilweise schon als extrem (und dennoch auf eine erschreckende Weise als realistisch) empfinde. 

Bei dem Vorgänger stellte ich mir aufgrund der Geschehnisse in Michaels Leben viele Fragen; diesmal stellt er mich gefühlt vor vollendete Tatsachen, was dem „Genuss“ allerdings keinen Abbruch tut; eher das Gegenteil ist der Fall.

Allerdings werden die drei Handlungsstränge an einigen Stellen von Anmerkungen unterbrochen. Dieser Kniff des Autors ist extrem wirkungsvoll, da er die Handlungen stoppt und den Leser direkt mit den wichtigen Fragen des Lebens konfrontiert. 

Alexander Wolfs Art zu schreiben ist perfekt für diese Art der Geschichte: kurz, prägnant und hart. Daneben schafft er es allerdings, mit schönen Formulierungen die notwendige Tiefe zu kreieren, um dieses Buch nicht zu einer billigen Effekthascherei und inhaltsloser Extrem-Schreiberei werden lassen.

Das Buch ist sehr kurzweilig, weil man permanent und nachvollziehbar zwischen den Personen wechselt und Schicht für Schicht der Wahrheit näher kommt. Ab einem gewissen Punkt ahnte ich, wohin die Reise gehen wird, aber das Ende hat mich gelehrt, dass es doch nicht ganz so war, wie ich es mir ausgemalt hatte. Well done.

„Sinnbild (Fortsetzung)“ ist ein guter Grund, warum man einige Selfpublisher feiern sollte, denn ich glaube nicht, dass ein renommierter Verlag sich dieses Stoffes annehmen würde; und falls doch, bin ich sicher, dass der Inhalt verwässert werden würde. Allerdings ist es die ungeschönte In-your-face-Attitüde des Autors, die das Buch lesenswert macht.

https://www.lovelybooks.de/autor/Alexander-Wolf/SINNBILD-SINNBILD-Fortsetzung-2316699654-w/

[Es handelt sich bei „Meinen Gedanken zu anderen Büchern“ stets um meine rein subjektive Meinung als Leser und ich schreibe sie auf, weil mir danach ist. Das geschieht rein freiwillig.]