Hat dein Handeln Konsequenzen bis über den Tod hinaus?
Gibt es eine Existenz nach dem Tod? Wird man für die Dinge, die man in seinem Leben getan oder unterlassen hat, wirklich zur Verantwortung gezogen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Roman von Ian Cushing. Ein ungewöhnliches und sehr mutiges Thema fernab des Mainstreams, der allzu häufig in den Fantasy-Mystery-Romanen gepflegt wird. Die Antwort auf diese Frage, die der Protagonist nach einer Reihe von Niederschlägen erhält, will ich an dieser Stelle nicht verraten. Nur soviel: Hier geht es wirklich ums Eingemachte, keine Geistergeschichte, kein Zombie-Horror, sondern eine Antwort, die den Leser zum Nachdenken anregen soll und ihm trotzdem einen kalten Schauer über den Rücken jagt. Zumindest ging es mir so.
Den Schreibstil würde ich als hervorragend bezeichnen, wie überhaupt auch der ganze Roman, dessen zweiter Teil eine unerwartete Wende nimmt, mich hat er persönlich von Anfang an beeindruckt hat – ganz im Sinne von S. King und E.A. Poe. Freue mich darauf den nächsten Roman anzufangen.
Nun geht es um „In Ewigkeit“ von Ian Cushing 🙂 Ein ruhiger Thriller, der es im richtigen Moment schafft einem die Luft zu rauben
Meine Meinung: Das Cover ist schlicht und schwarz mit einem Unendlichkeitszeichen was ins Auge sticht. Der Schreibstil ist ruhig und angenehm zu lesen. Aber es gibt einige lange und verschachtelte Sätze die einem vielleicht dem Lesefluss stören können. Manchmal fiel es mir nicht so leicht eben diesen zu folgen aber in großen und ganzen kam ich damit gut zurecht.
Das Buch ist in zwei Teilen aufgeteilt. Im ersten erzählt und der Namenlose Protagonist wie es ihm nach dem Tod seiner Ehefrau erging. Er fährt nach einer ganzen Weile zu seinem besten Freund um einen schönen Abend zu verbringen. Doch dieser Abend bringt einen neuen Schicksalsschlag hervor. Dieser Teil der Geschichte gefiel mir sehr gut. Ich wurde gefesselt und der „Thrill“ bzw. der „Gänsehautmoment“ kam nicht zu kurz. Es hat mir sehr gut gefallen.
Der zweite Teil sind Tagebuchauszüge des Namenlosen Protagonisten bevor seine Ehefrau gestorben ist. Ich muss gestehen, dass ich mit diesem Teil der Geschichte nicht zurecht gekommen bin. Bestimmte Einträge mit dem ordentlichen Thrill habe ich geradezu verschlungen und durch die anderen habe ich mich etwas gequält. Was ich sehr schade fand. Aber wir finden auch einiges an schwarzem Humor.
Fazit: „In Ewigkeit“ ist ein Thriller der sehr ruhig daher kommt, der aber genau weiß wann die Spannung zum Höhepunkt kommen sollte. Der an der richtigen Stelle schockt und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Aber mit dem zweiten Teil der Geschichte kam ich nicht so zurecht, daher gebe ich vier Sterne. Dennoch spreche ich eine Leseempfehlung aus!
Vielen lieben Dank an den Autor Ian Cushing für das Rezieexemplar. Dies hat keinen Einfluss auf meine ehrliche und persönliche Meinung!
Ich begleite Ian schon seit seinem Debüt „Fünf Minuten“ und konnte nun endlich sein neustes Werk lesen. Es beinhaltet die Kurzgeschichte aus „Fünf Minuten“ und schafft es, nochmal ein völlig anderes Licht auf den Protagonisten zu werfen.
[ Meinung ] Was hier vor mir liegt ist ein höchst ungewöhnliches Buch welches ich keinem Genre zuordnen kann. Es ist wohl am ehesten ein Thriller mit einem Hauch Mystery. Und doch hat es viele philosophische Ansätze.
Ian schreibt fesselnd, packend und mit einer Selbstverständlichkeit, als hätte er das alles erlebt und würde es nun niederschreiben – glaubhaft und authentisch. Die Gedanken des Tagebuchschreibers sind schockierend, traurig und vor allem nachvollziehbar. Das ist es, was den Leser schockt. Nicht die Tat des Protagonisten, sondern die plötzliche Empathie mit ihm. Man kann nachvollziehen und verstehen, warum der Schreiber so gehandelt hat.
Das Buch lässt in erster Linie nachdenklich zurück. Man muss erstmal tief Luftholen und hat dann einiges zu besprechen, mit seinem Herz und Gewissen. Ein wirklich außergewöhnliches, lesenswertes Buch, das bleibt.
Ich wünsche mir mehr von Ian Cushing. Dickere Bücher, noch mehr Hintergründe der Charaktere.
Er hat einen Neuanfang gemacht, aber dann auch das letzte verloren, was für ihn Bedeutung hatte. Was kommt jetzt? Alles im Leben hat Konsequenzen. Im Leben und darüber hinaus. Nach einem schrecklichen Unfall offenbaren sich für den Ich-Erzähler ungeahnte Einblicke in das, was nach dem Leben kommt.
Persönlicher Eindruck Nach Das Schicksal würfelt nicht. Es zinkt die Karten ist das der zweite Roman innerhalb kurzer Zeit, der sich mit den großen Fragen des Lebens beschäftigt. Wie man auch schon am Titel „In Ewigkeit“ erkennen kann. Doch wo Das Schicksal würfelt nicht. Es zinkt die Karten religiös war und Gott propagierte, ist „In Ewigkeit“ religionsneutral, bietet eine philophische und überraschend metaphysische Antwort.
In Ewigkeit ist der Nachfolger von Fünf Minuten – ein Tagebuch, eigentlich eher eine erweiterte Version. Denn im ersten Teil erfahren wir, was sich nach den Ereignissen von Fünf Minuten – ein Tagebuch zutrug und nach einer Überleitung ist dann im zweiten Teil das besagte Tagebuch zu finden.
„Oft genug wurde bereits umfassender, fundierter und intelligenter über den Sinn des Lebens nachgedacht, spekuliert, philosophiert, aber ich habe für mich herausgefunden, dass der Sinn ausschließlich darin bestehen kann, zu verstehen und zu akzeptieren, dass der Tod uns unweigerlich erwartet und dennoch nicht aufzuhören, seinen Träumen und Leidenschaften zu folgen!„
Der namenslose Ich-Erzähler aus Fünf Minuten – ein Tagebuch berichtet in diesem Buch (1. Teil), wie es ihm nach den Geschehnissen erging. Mit einem Campingbus reiste er durch die Lande, ließ sich treiben, und so langsam kam er mental zur Ruhe, überwand die Depression. Die letzten Kisten mit seinen Habseligkeiten stehen bei seinem besten Freund Mike und dessen Frau Karin, das ist der letzte feste Pol für ihn. Alle paar Wochen schaut er bei Mike und Karin vorbei. So auch jetzt. Sie trinken Bier, sie haben Spaß – und dann geschieht ein entsetzlicher Unfall.
Der namenslose Ich-Erzähler merkt, dass die Ereignisse aus seiner Vergangenheit Konsequenzen haben und haben werden. Beklemmend ist es, manchmal auch bedrohlich, aber es gibt auch einen Lichtblick. Und man merkt, die Schrecken tragen wir immer in uns selber.
Zum Inhalt des zweiten Teils, des Tagesbuchs, möchte ich euch die entsprechende Rezension von mir ans Herz legen, klickt hier:
Die Geschichte ist in Form von Tagebucheinträgen in Ich-Form des Protagonisten verfasst, der namenslos bleibt. Das Tagebuch geht über gute zwei Jahre, von 2015 bis 2017. Der Schreiber berichtet von seiner Kindheit und seiner aktuellen Situation und reflektiert dabei sein Dasein. Wir kommen dem Protagonisten sehr nahe, er lässt uns hautnah an seinen Gefühlen teilhaben.
Erst nach einiger Zeit beginnt sich eine Handlung zu entwickeln, genauer gesagt teilt der Tagebuchschreiber einige besondere Situationen mit uns, die ihn zu unerhörten Handlungen nötigen. Wie ihn diese Handlungen beschäftigen und schließlich verändern, wird sehr dicht, lesenswert und sehr genau beschrieben. Ich war innerlich bei ihm und konnte alles nachvollziehen, bis er dann zu weit ging. Oder vielleicht war es auch nur der logische Schritt? Entscheidet selbst.
Ich bin ein großer Fan dieser Kurzgeschichte. Sie ist sprachlich und stilistisch gelungen, ist dicht, packend und tiefgründig. Sie ist introvertiert, das heißt, dass das innere Erlebnis im Mittelpunkt steht. Und diese Geschichte ist stimmungsübertragend, sie schafft es, den Leser wie in einem Sog mitzuziehen, die Stimmung, die im Buch herrscht, zu übertragen. Für mich ist es eine Geschichte fürs Leben, steht in einer Linie mit den Klassikern.
Ich weiß beispielsweise noch wie heute, wo ich den Vorgängerband gelesen habe und wie ich mich gefühlt habe. Diese Gefühle kann ich heute noch abrufen. Und bei dieser Kurzgeschichte wird mir das genauso gehen. Zudem hat der Autor eine Idee für „das große Ganze“ geliefert, die ich sicherlich auch nicht mehr vergessen werde.
Lesen oder nicht? Diese Kurzgeschichte finde ich einfach nur perfekt. Sie ist introviert und stimmungsübertragend – wenn eine Geschichte das leisten kann und sich in der Gesamtheit so außerordentlich von Unterhaltungsliteratur abhebt, das ist schon die ganz große Kunst. Eine Geschichte für das Leben, herausragende Literatur, die es eigentlich verdient hätte, einen der großen Buchpreise zu gewinnen. Höchstpunktzahl von mir.
Mein Fazit: Dieses Buch wird in 2 Teilen aufgeteilt und das hat mir wirklich sehr gut gefallen. Im ersten Teil geht es um ein dramatisches Ereignis und um eine Begegnung aus dem Reich der Toten. Man bekommt vor Augen gesetzt wie nah Leben und Tod doch beieinander sind und das es manchmal einfach zu schnell geht.
Im 2. Teil liest man dann im Tagebuch und bekommt einen Einblick in die Vergangenheit. Und dadurch auch in die Abgründe der menschliche Seele. Man bekommt aufgezeigt wie schnell ein Mensch zum Mörder wird, aus ganz normalen Gründen.
Das Buch ist total flüssig geschrieben und die Zeilen lesen sich fast wie von selbst. Am Anfang wusste ich nicht ob es etwas für mich ist aber es hat mich vollkommen überzeugt. Es war eine gelungene Abwechslung. Mal kein Blut und Gemetzel zu lesen war für mich ein Abenteuer.
8 von 10 Punkten Vielen lieben Dank an Ian Cushing zum Verfügung stellen des Buches.
Fazit Es fällt mir in diesem Fall nicht ganz so leicht, eine passende, angemessene Rezi zu schreiben. Und ich bin wirklich nicht auf den Mund oder den Kopf gefallen.
Ian schrieb mich vor ein paar Tagen an und fragte, ob ich Lust und Interesse hätte, sein Buch zu lesen. Ich habe mir daraufhin erstmal angesehen und spioniert, wer er denn eigentlich ist bzw worum es da geht und ob es mir zusagen könnte. Die Entscheidung war dann innerhalb von Sekunden gefallen, weil mir (wie schrecklich oberflächlich) schon das Cover extrem gut gefällt. Jetzt weiß ich auch, dass es zusammen mit der Geschichte, dem Inhalt, einfach perfekt passt.
Worum geht es hier denn nun? Das Buch ist in zwei „Abschnitte“ geteilt, da wäre zunächst die Geschichte des namenlosen Protagonisten, sein Leben und der Mut, der Wille einen Neuanfang zu wagen, nachdem seine geliebte Frau verstorben ist. Ausbrechen aus dem bisherigen Driss, dem was man so Leben nennt. Dieser Neuanfang wird jedoch gleich mal gebremst, als er auch auf tragische Weise verliert, was ihm noch wichtig ist. Allein das, die Charakterzüge, das Wesen und die Denkweise dieser Figur haben mich so sehr geflashed, mitgenommen und wirklich richtig heftig berührt, dass ich mich selbst ein wenig erschreckt habe. Erschreckt davor, dass es da, auch wenn es nur eine…Figur ist, jemanden gibt, der so denkt wie ich. Der sich viele gleiche Fragen stellt und sehr ähnliche Gefühle hat.
Wie er mit dem erneuten Schicksalsschlag umgeht, was danach passiert, welch Begegnung er hat und was diese für Auswirkungen und Einfluss auf sein Denken hat, das alles wird hier mit einem Schreibstil geschrieben und einem vor die Augen geklatscht, wie es besser nicht sein könnte. Ich muss ja zugeben, dass ich ein Fan von verschachtelten Sätzen bin, die scheinbar nie enden und das kann der Autor verdammt gut.
Im zweiten Abschnitt bekommt man Einblicke in das Tagebuch des, ich nenne ihn einfach mal, „Namenlosen“. Und nachdem man diese dann auch gelesen hat, ergibt alles zusammen einen Sinn, mal abgesehen davon, dass ich persönlich eh von Anfang ja keine Schwierigkeiten hatte, mich total in der Geschichte zu verlieren. Aber diese Auszüge dann noch zu lesen, macht alles nur noch runder. Wer jetzt Horror erwartet oder Thrill, so wie er vielleicht gängig gehandelt wird, wird hier vermutlich enttäuscht. Dieses Buch kommt ohne viel Blut, Gewalt und ähnliches aus.
Dafür ist es vollgepackt mit unglaublich viel Empathie, Emotionsauslösern und Situationen aus dem Alltag. Gedankengängen, Hinterfragen und auch an den richtigen Stellen schwarzen Humors.
Mir bleibt nach Beenden dieses Geschenkes nur zu sagen: Es fühlt sich an, als käme man nach einem echt beschissenen Tag nach Hause und lässt sich ein heißes Bad ein, um dann dort den ganzen Alltagsdreck wegzuspülen und auszuschalten. Mindblowing.
Vor längerer Zeit entdeckte ich mehr oder weniger zufällig die Facebook-Seite des Berliner Autors Ian Cushing, damals hatte er gerade sein Debütwerk „Fünf Minuten“ veröffentlicht. Einige Monate später sandte mir der Autor sein mittlerweile neuestes Werk namens „In Ewigkeit“ zu. Dieses enthält zusätzlich das Debüt, hier allerdings unter dem Namen „In Ewigkeit -Zweiter Teil“. Ihr ahnt es also schon – die beiden Werke bauen aufeinander auf. Teil II ist der Nummerierung nach logischerwise im hinteren Teil des Buches platziert, so dass man im Sinne des Aufbaus von hinten nach vorne lesen sollte. Die schlichte, aber dennoch (oder gerade deswegen) äußerst gelungene Coverillustration stammt übrigens von Karmazid, dem oder der einen oder anderen eventuell bekannt von Arbeiten für Bands wie Urfaust oder Demonical. Auch ansonsten tauchen im Verlauf der Handlung immer wieder Querverweise und Reminiszenzen an Bands aus dem extremeren Bereich auf, dazu aber später noch mehr.
Grundsätzlich geht es in beiden Veröffentlichungen um innere Erlebnisse, Metaphysik, die ganz großen Dinge im Leben und um das vielleicht letzte verbliebene Mysterium dieser Welt, den Tod. In Teil II schildert der Protagonist in Form von Tagebucheinträgen seinen verzweifelten Gemütszustand, in welchen er aufgrund persönlicher Lebensumstände geraten ist. Dabei blickt er auch immer wieder episodisch in seine Kindheit zurück und fragt sich, warum er derjenige ist, der er heutzutage als Erwachsener ist. Dabei setzt er sich philosophisch mit den großen Fragen des Lebens auseinander – gibt es so etwas wie Bestimmung, kann man dieser entgehen oder sich der eigenen Natur widersetzen ? Inwiefern hat man in bestimmten Situationen die so häufig zitierte Wahlfreiheit ? Und natürlich stellt er sich die ganz große Sinnfrage: wer bin ich, wofür bin ich überhaupt auf dieser Welt, hat das Ganze eine übergeordneten Sinn ? Der Protagonist sieht sich als Existentialisten und ist natürlich nah an Camus und Sartre, als gut ergänzenden Gegenpol definiert er für sich die Werk und die Botschaft von Hesse. Dabei wird er bis zu einem gewissen (Wende-)Punkt immer mehr zum Nihilisten und Misanthropen, so ekeln ihn in seinem Beruf als Sachbearbeiter die meisten Kunden irgendwann nur noch an. Sinn macht er vor allem auch daran fest, ob irgendetwas von ihm nach seinem Ableben in dieser Welt verbleiben wird. Er stellt fest, dass „wenn man nicht gerade Goethe, Hesse oder Metallica heißt und der Geschichte somit etwas hinterläßt, sind Milliarden Leben einfach sinnlos.“ Noch kürzer und prägnanter bringt er es auf den Punkt mit dem bekannten Slogan der Eidgenossen von Hellhammer: „Only death is real“.
Die polnische Band Mgla hat diesen Nihilismus übrigens äußerst poetisch im Text zu „Exercises in futility VI“ beschrieben: „As if all this was someting moreThan another footnote on a postcard from nowhereAnother chapter in the handbook for exercises in futility.“
Im Verlauf der Geschichte spürt man, wie die Hauptperson sich immer mehr aus ihrer Passivität und Lethargie löst, unter welcher sie dann doch oft gelitten hat, wie sie retrospektiv feststellt. Auch erkennt der Tagebuchschreiber, dass die von ihm erkannte Sinnlosigkeit des Lebens letzlich dann doch eine befreiende Wirkung auf ihn hat und somit paradoxerweise seinem Leben vielleicht doch einen Sinn zu geben vermag; da es keinen übergeordneten Sinn gibt, will er nur noch die Dinge tun, die er wirklich seinentwegen tun möchte. Der Protagonist wird aktiver und nimmt die Dinge selbst in die Hand, was für ihn einen Akt der Selbstbefreiung darstellt. Im Verlauf dieses Prozesses kommt es auch zu-von gängigen moralischen Werten und Normen aus betrachtet-zu eher unschönen Taten, die ich hier aber nicht vorwegnehmen möchte. Am Ende des ersten Werkes stellt der überreflektierte Erzähler für sich selbst die Regel auf, dass er nun jede wichtige (Lebens-) Entscheidung in fünf Minuten entscheiden wird, anstatt sich wie vorher in selbstzerstörerischer Art den Kopf zu zermartern und dadurch letztlich in Entscheidungsunfähigkeit zu verharren- daher wohl auch der ursprüngliche Titel des Debüts. Im zweiten Teil beschreibt er, nachdem er seinen Job gekündigt hat und nun vagabundierend mit einem Wohnmobil durch die Lande reist, einen folgenschweren Autounfall, bei dem es zwei Tote gibt und der als Auslöser eine Ereigniskette in Gang setzt, in deren weiteren Verlauf es zu einigen unerklärlichen Ereignisse kommt. Diese führen zwangsläufig wieder zur Auseinandersetzung mit der Frage, ob es etwas nach dem Tod gibt und falls ja, ob es sich infolgedessen lohnt, sein Leben auf bestimmte Weise zu leben und zu gestalten. In diesem Teil wird auch immer wieder auf das Tagebuch aus dem ersten Teil verwiesen. Dabei stellt der Autor den einzelnen Kapiteln passende und stimmungsvolle Textfragmente aus Songs von so verschiedenen Bands und Künstlern wie Black Sabbath, Anthrax, Warning, Seher (eine coole Berliner Black Metal-Kapelle),Tiamat, Griftegard, Reverend Bizzare, The Doors oder Bob Dylan voran.
Fazit: ein (bzw. zwei) äußerst gelungenes Werk, dass zwar nicht gerade für gute Stimmung sorgen dürfte, den Leser aber doch dazu anhalten wird, sein eigenes Leben auf bestimmte Punkte hin abzuklopfen. Gerade die Schilderungen in Tagebuchform fand ich sehr stark im Ausdruck, wenngleich hier an sich nicht wirklich viel passiert. Im weiteren Verlauf nimmt die Handlung dann auch an Fahrt auf, so dass es nicht bei reiner Introspektion bleibt. Klare Empfehlung!
Meine Meinung: Ian Cushings Buch ist anders, Anders weil es sich nicht wirklich in ein Genre einordnen lässt. Genau das aber macht es so interessant. Der Schreibstil ist anfangs sehr gewöhnungsbedürftig, wirken die Sätze sehr lang und verschachtelt, aber wortgewaltig sind diese. Einmal an den Schreibstil gewöhnt ist es sehr gut zu lesen. Die Story bietet neben zwei Abschnitten in die das Buch geteilt ist auch, Spannung, Dramatik, eine ordentliche Prise Humor und auch einige Thriller Momente. Abschnitt 1 Ist die Lebensgeschichte, während Abschnitt 2 als Tagebuch daher kommt und den Leser oft über das Leben nachdenken lässt während des Lesens.
Das Cover ist einfach, aber auch wieder rum genial. Komplett in schwarz gehalten, sticht das Unendlichkeitszeichen in weiss dem Leser direkt ins Auge. Einfach aber dennoch einprägend. An dieser Stelle möchte ich Ian Cushing nochmal für das bereitgestellte Rezensionsexemplar danken.
Mein Fazit: Wer Geschichten mag, die zum Nachdenken anregen ist mit diesem Buch bestens bedient. Auch Leser die offen sind für Neues und ihre Neugier auf etwas völlig unbekanntes werden hier angenehme Lesestunden finden. 5 von 5 Eulen
Ich bin jemand der üblicherweise keine Rezensionen schreibt, daher kurz und knapp meine Beurteilung.
Mich hat schon lange kein Buch dermaßen gepackt und gefesselt, denn die besten Bücher sind die, die ein Schriftsteller schreibt und man vieles (fast alles) unterschreiben kann, weil er all das schreibt, was man selbst denkt und glaubt! Nur in anderen Worten ausgedrückt. Es wird auch zunehmend schwerer ein Buch zu finden, das nicht für die breite Masse geschrieben wurde und der Verlag oder die Agentur sich keine maximalen Gewinne davon verspricht. Daher werden bevorzugt Schablonen benutzt, um Bücher zu schreiben, die für eine breite Leserschaft zugeschnitten werden. Daher verwässern die Themen und die Botschaften, weil man es dem Leser nicht zu schwer machen möchte. (Nicht falsch verstehen, ich habe ebenfalls Lieblingsautoren, die es an jeder Theke zukaufen gibt, manchmal möchte man sich fallen lassen und ist mit dem „normalen, Massenmarkt“ zufrieden.)
Daher ist (für mich) IAN CUSHING erfrischend, weil er schreibt, um eine Botschaft zu vermitteln, die in sonstigen Büchern nur als Randnotiz wahrgenommen werden. In seinem Buch ist es aber Haupttenor und er setzt seinen Protagonisten in eine Welt, in der nicht alles grün ist und kunterbunt mit einem Happyend.
So sollten Bücher sein, eine Botschaft vermitteln und den Charakter erzählen lassen, anstatt die Geschichte für sich. Danke Ian! Ich als Leser bin gelangweilt und werde jetzt vermehrt solche Schriftsteller suchen, die nicht in der gemeinen Buchhandlung zu finden sind, weil sie nicht profitabel sind.
Dies ist das erste Buch was ich von diesem Autor gelesen habe. Als er mich fragte, ob ich Lust hätte sein Buch zu lesen, las ich erst einmal den Klappentext und dieser sagte mir erst einmal gar nichts. Und doch hat er mich auf eine ganz bestimmte Art und Weise fasziniert und neugierig gemacht. Oft sagt der Klappentext eines Buches schon alles aus, was man in dem betreffenden Buch finden wird, doch das ist hier einmal ganz anders. Man lässt sich also vollkommen unvoreingenommen auf ein Buch ein, von dem man erst einmal gar nichts weiss. Man weiss nicht um wen es geht, um was es genau geht und um welches Genre es sich eigentlich handelt. Und genau das ist auch nachdem man dieses Buch gelesen hat immer noch schwer zu sagen, da es sich hier um eine Mischung aus vielerlei Spaten handelt.
Unser Protagonist, ein Mann in den Vierzigern, hat schon einiges hinter sich. Nachdem seine geliebte Frau verstarb, versucht er endlich einmal loszulassen und endlich einmal zu leben, ohne an einen Ort oder an eine Arbeit gebunden zu sein. Sein Erspartes nutzt er nun endlich, und kauft sich einen Bus und kündigt seinen Job. Jetzt will er einfach nur noch leben und versucht wieder mit sich selbst ins Reine zu kommen, indem er Orte bereist die er schon immer mal sehen wollte und einfach in den Tag hinein lebt um sich endlich wieder frei und glücklich zu fühlen. Auch seinen festen Wohnsitz hat er aufgegeben und den grössten Teil der Kisten mit seinem Hab und Gut bei seinem besten Freund Mike eingelagert, den er jetzt schon einige Zeit nicht mehr gesehen hat und nun beschliesst, ihn und seine Frau zu besuchen.
In Mike hat er einen langjährigen Freund, der ihm immer zur Seite steht, auch wenn er einmal Monate nichts von sich hören lässt. Eine wunderbare Freundschaft, in der sogar das gemeinsame Schweigen ein Genuss ist, und mit diesem wichtigen Mensch, der sein Leben bereichert, möchte er ein paar schöne Tage verbringen. Am Tag seiner Ankunft sitzen die beiden im Garten und trinken etwas miteinander bevor sie auf ein geplantes Konzert fahren. Dazu stösst noch ein Bekannter von Mike, der gerne mal einen kifft aber ansonsten super unterhaltsam drauf ist. Doch dieser Abend wird alles verändern….
Ich musste dieses Buch erst einmal ein paar Tage sacken lassen, da es mich nachdenklich gestimmt hat. Es ist eine Geschichte die berührt aber auch Spuren in einem hinterlässt. Der Schreibstil des Autors hat mir sehr gut gefallen, da er für mich sehr locker und flüssig war. Auch der Humor der Freunde hat mich sofort zum lachen gebracht und ich war direkt auf einer Wellenlänge mit unserem Protagonisten. Wie ich schon schrieb, ist es schwierig zu beurteilen in welche Spate man dieses Buch einteilen könnte, und ich glaube das kann man tatsächlich nicht. Es ist eine Geschichte über das Leben, über das Sterben, über Freundschaft aber auch über den Glauben und die Sehnsucht der Menschen. Oft kommt bei uns die Frage auf, was kommt nach unserem Leben, nach unserem Tod? Und beeinflussen unsere Taten das was danach kommt? Unterteilt man uns vielleicht in „gut“ und „böse“? Es gibt so viele Fragen die uns Menschen grübeln lassen, und doch ist es egal wie lange wir über solche Dinge nachdenken, denn wir werden es nie erfahren bevor unser Leben nicht vorbei ist. Aber genau diese Fragen entstehen in unserem Protagonist, als er Dinge sieht und fühlt, die für ihn eigentlich unmöglich sein können. Und doch fängt er an etwas zu ändern, sich zu ändern, und endlich wird ihm bewusst was wirklich wichtig ist…
Nach dieser Geschichte, werdet ihr noch ein Tagebuch zu lesen bekommen, und auch diese Niederschrift hat mich sehr nachdenklich gestimmt. Der Autor hat hier absolutes Geschick bewiesen und mich mit seinem Buch vollends begeistert. Eine wirklich anspruchsvolle Geschichte, die ich immer wieder lesen würde, und auch allen empfehle die gerne einmal etwas lesen, was uns vor Augen hält, das wir nicht nur hier sind um zu existieren. Wir sollten leben, und das mit Herz und Seele, und wenn die Zeit gekommen ist, dann werden wir nichts bereuen und mit einem Lächeln auf den Lippen diese Welt verlassen können ohne Reue im Herzen.
Lest dieses Buch, ich empfehle es euch, denn es ist so viel mehr als nur eine Geschichte. Es ist ein Werk des Lebens, mit einem Hauch Mystery, Drama und einer Handlung die euch in Erinnerung bleiben wird.
Ich danke dir, lieber Ian, für dieses wundervolle Rezensionsexemplar und hoffe das wir noch viele weitere Werke von dir zu lesen bekommen werden.
Und jetzt meine Lieben, wünsche ich euch ganz viel Spaß beim Lesen und bin auf eure Meinungen und Kommentare zum Buch gespannt.