02/2020 – Interview (De Bichergeck)

Jessica alias De Bichergeck hat mich nach Luxemburg zu einem Interview eingeladen. Virtuell, wenigstens. Aber ich freu mich sehr über ihr Interesse, egal wo auf der Welt! Wusstet ihr, dass sie selbst Autorin ist? Viel Spaß!

Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für diese Fragen nehmen!
Ich danke dir, liebe Jessica, dass du mir deine Zeit schenkst und Interesse an mir hast! Ich hoffe sehr, dass es dich nicht stört, wenn ich dich duze …

Wann haben Sie bemerkt, dass Sie ein Talent zum Schreiben haben?
Bereits in der Schule habe ich am liebsten Aufsätze und später Interpretationen und sowas geschrieben. Durch diverse Hobbys wurde mir dann im Laufe der Jahre öfter mal bescheinigt, dass ich das wohl ganz gut kann.

Wie hat sich Ihr Leben nach den ersten Veröffentlichungen verändert? Wurden Sie vom Erfolg überrascht?
Es hat sich eindeutig positiv verändert! Anfangs wusste ich überhaupt nicht, ob ich das Zeug dazu hab, eine Geschichte zu schreiben (und eigentlich weiß man das auch nach den ersten Veröffentlichungen nicht wirklich), aber die Reaktionen der Leser waren einfach nur wundervoll! Ich erhielt so viel positiven Zuspruch und Bestätigung von den Freunden, Lesern und Bloggern, dass es mich mehr als überrascht hat. Und das ist es, wie ich meinen Erfolg definiere: einige Menschen mit meinen beiden Büchern „In Ewigkeit“ und „Die Träne der Zauberschen“ berührt zu haben! Das bedeutet mir weit mehr, als 1000 verkaufte Bücher. Ich schreibe nicht, um reich und berühmt zu werden. Das war nie der Ansporn, sondern ich wollte immer meine Gefühle und Gedanken zum Ausdruck bringen. Klar, das lässt sich leicht sagen, wenn man „kommerziell erfolglos“ ist, aber es ist die Wahrheit, hehehe. Der schönste Lohn, wenn man es so nennen möchte, ist der direkte Kontakt zu den Lesern und wenn ich merke (oder sie mir sagen), dass meine Texte sie wirklich berührt haben.

Wieso haben Sie sich für den Selbstverlag entschieden?
Zum einen: Kein Verlag interessiert sich für einen Neuling, der einfach so auftaucht und der Meinung ist, dass er ein ganz tolles Buch geschrieben hat. Das ist wohl auch verständlich, denn ein Verlag muss zusehen, dass er die Kosten, die nicht unerheblich sind, wenn man ein Buch veröffentlicht, durch Verkäufe wieder reinholt. Wenn der Newcomer dann nicht das erwünschte kommerzielle Potential mitbringt, wäre es ein Minusgeschäft, was Unternehmen nur sehr selten eingehen. Daher mache ich halt mein eigenes Minusgeschäft, hahaha.
Zum anderen: Ich liebe es, alles so zu machen, wie es in meinen Augen „sein soll“. Ich finde es toll, dass ich über jeden Schritt die Kontrolle habe und durch jede Veröffentlichung etwas dazulerne. Gleichzeitig hasse ich es auch manchmal, denn der kreative Prozess tritt dadurch stark in den Hintergrund und es wäre toll, zum Beispiel einen Lektor zu haben, denn die Überarbeitung meiner Texte kostet mich meistens mehr Zeit als das Schreiben selbst. Aber im Großen und Ganzen bin ich mit meiner Situation sehr glücklich. Mit allen Hochs und Tiefs.

Was ist für Sie der schwierigere Moment – den ersten Satz zu schreiben oder den letzten?
Eindeutig der letzte Satz. Komischerweise steht der erste Satz immer recht schnell fest und nur ganz selten wird er danach geändert. Ich weiß, dass es viele Leser von dem ersten Satz abhängig machen, ob das Buch sie gefangen nimmt oder nicht, aber das Ende ist mir persönlich sehr viel wichtiger.

Haben andere Autoren Sie beeinflusst – und wenn ja: Wie?
Ich denke, dass kreative Menschen auf irgendeine Art immer von allem beeinflusst werden, was sie jemals gelesen, gesehen oder gehört haben. Im besten Fall geschieht diese Beeinflussung unbewusst, denn dann findet man irgendwann einen eigenen Stil.
In der kommenden Kurzgeschichtensammlung wird es auch zwei Geschichten geben, die ich als „Fan Fiction“ im weitesten Sinne bezeichnen würde und bei denen ich mich bewusst (und für jeden mehr oder weniger nachvollziehbar) habe inspirieren lassen. Das macht auch sehr viel Spaß! Aber der eigene Stil, die eigene Idee sollte eigentlich immer im Vordergrund stehen.

Wie lange dauerte es von der Idee, bis zum fertigen Produkt?
Bei meinem Buch „Die Träne der Zauberschen“ waren es ziemlich genau 13 Monate von der Planungsphase bis zur Veröffentlichung.

Schreiben Sie mit der Hand, der Schreibmaschine, dem Computer? Wie darf man sich Ihren Arbeitsplatz vorstellen?
Ich mache mir sehr viele Notizen in meinem Notibuch, arbeite auch manchmal aus Spaß Szenen handschriftlich aus, vor allem, wenn ich unterwegs bin. Aber grundsätzlich schreibe ich an meinem Computer.
Mein Arbeitsplatz ist irgendwas zwischen aufgeräumt und chaotisch. Ich weiß in dem Chaos allerdings immer, wo ich die kleinen Zettelchen, auf denen ich mir unterwegs oder auf der Arbeit Notizen mache, finde. Organisiertes Chaos, also.

EBooks oder Papierdruck?
Eindeutig Papierdruck.

Was halten Sie von Eselsohren in Büchern?
Mit Eselsohren habe ich kein Problem! Ich finde, man muss Bücher mit Respekt behandeln, aber sie dürfen auch gerne „gelesen“ aussehen. Und da ich meistens abends im Bett lese, habe ich keinen Post-it zu Hand und so markiere ich mir gerne mal ganz besondere Stellen in den Büchern mit einem kleinen Knick. Barbarisch, ich weiß …

Nehmen Sie sich die Kritiken, zu Ihren Büchern zu Herzen?
Ja, denn sie können Anregungen sein! Man lernt durch die Meinungen und Kritiken der Leser und daher ist es mir auch so wichtig, eine ungefilterte, ehrliche Meinung zu erhalten, denn manchmal decken sie Fehler oder Unzulänglichkeiten auf, die ich selbst nicht erkannt habe.
Es ist allerdings nicht so, dass ich dann beim nächsten Mal jede Kritik und Anmerkung umsetze oder beherzige. Das ist ja das schöne als Selfpublisher: Man macht alles so, wie man es für richtig hält und schreibt in erster Linie für sich.

Was ist das Geräusch/der Geruch Ihrer Kindheit?
Ich erinner mich manchmal tatsächlich an einen ganz bestimmten Tag. Ich war noch in der Grundschule, es waren Sommerferien und ich bin morgens in den Garten gegangen. Die Sonne schien bereits warm auf meine Arme und kann mich heute noch an das besondere Licht, dieses Gefühl und vor allem den Duft erinnern. Ich kann nicht sagen, wonach es im einzelnen geduftet hat, aber es war eine Mischung aus Blumen und Blüten, der Erde und der Kieselsteine, die langsam von der Sonne erwärmt wurden, während der Tau auf dem Rasen verdunstete.

Welchen Kindheitstraum haben Sie sich noch nicht erfüllt?
Puh, da habe ich jetzt lange drüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich keine Kindheitsträume hatte oder habe; weder erfüllt noch unerfüllt.
Wünsche und Hoffnungen, die meinen aktuellen Projekten entspringen, gibt es aber wirklich mehr als genug!

Wenn Sie mit einem Fingerschnipsen etwas in Ihrem Leben ändern könnten – was wäre es, und warum?
Ich wäre gern mit ein ganz klein wenig mehr Selbstbewusstsein ausgestattet; die ständigen Zweifel und Gedanken, ob „es nicht noch besser geht“ und so weiter, sind auf Dauer eher hinderlich (wenngleich es auf eine gewisse Weise auch dafür sorgt, dass ich meine „Aufgaben“ so gut wie irgend möglich ist erledige).

Welche Figur aus einem Roman oder einem Film würden Sie gerne treffen – und was würden Sie ihm / ihr sagen?
Ich glaube, ich würde mich lieber mit realen Menschen treffen. Da gibt es einige, die ich sehr bewundere und mit denen ich gerne mal in einem Raum zusammen wäre, ohne, dass sie Notiz von mir nehmen müssten, denn vermutlich würde ich kein Wort herausbekommen. Bob Dylan, John Cleese oder Stephen King, zum Beispiel. Ich würde sie einfach nur ein paar Minuten beobachten wollen.

Was bedeutet Familie für Sie?
Glücksspiel. Familie kann man sich nicht aussuchen, aber bis zu einem gewissen Grad der Verwandtschaft habe ich wirklich Glück gehabt.

Haben Sie ein Lieblingsbuch?
Das ist „Der Steppenwolf“ von Hermann Hesse.

Lieblingszitat?
So ziemlich jeder Satz aus dem „Steppenwolf“ und
„Same shit, different day“ – Stephen King

Wie würden Sie sich in drei Wörtern beschreiben?
Zweifelnd. Unsicher. Mutig.

Was ist Ihnen wichtig, am Ende eines oder vielleicht sogar: eines jeden Tages getan zu haben?
Den wichtigsten Menschen in meinem Leben durch Worte, Taten oder kleine Gesten zu verstehen gegeben zu haben, wie viel sie mir bedeuten.

Die beste Entscheidung Ihres Lebens war?
Bücher zu veröffentlichen und Karmazid zu fragen, ob er die Cover für mich zeichnet.
Und meine Frau zu heiraten.

Wann können Ihre Leser mit dem nächsten Buch rechnen?
Ich bin sehr stolz, dass eine Kurzgeschichte in der Anthologie „Zombie Zone Germany: Der Beginn“ beim Amrûn Verlag zur Leipziger Buchmesse Mitte März erscheinen wird! Es ist sehr spannend für mich, ein Teil dieses großen Projektes zu sein, zumal es mir einen winzigen Einblick in die Welt der Verlagsarbeit ermöglicht. Die Geschichte wird eine vollkommen andere Facette meiner Persönlichkeit zum Ausdruck bringen und ich bin sehr nervös, wie die Leser von „In Ewigkeit“ und „Die Träne der Zauberschen“, aber auch alle anderen, die noch nie etwas von Ian Cushing gelesen haben, reagieren werden.
Darüber hinaus arbeite ich gerade an dem Feinschliff meiner eigenen Anthologie, die ich vermutlich bereits im Sommer oder Herbst 2020 als Selfpublisher veröffentlichen werde. Es dauert also nicht mehr lange, bis man neue Geschichten von mir zu lesen bekommt!

17.02.2020 – De Bichergeck

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Dem Ian Cushing säi Roman kënnt aus dem Selbstverlag – an en ass wierklech staark! Ech war iwwert seng gewalteg Sprooch iwwerascht a wëll onbedéngt nach méi Bicher vun dësem Autor liesen.

D’Geschicht spillt an der Vergaangenheet (1611) an an der Géigewaart. Et geet ëm vermeintlech Hexen, Hexenprozesser an uerg Strofen. Et geet ëm Vergeltung an Ongerechtegkeet. Ech hunn den Abléck an dës Welt nawell interessant fonnt – an erschreckend zugläich. D’Barbara, eigentlech just Bäckerin gëtt zu Onrecht higeriicht.
Ech si vru Roserei bal un d’Decken gesprongen!
An der Géigewaart ginn den Jan, de Marcus an den Dirk Affer vu sengem onerfëlltenen Wonsch no Gerechtegkeet. Mussen si mat hierem Liewen bezuelen? Wéi grouss ass dem Barbara säin Haass?

Ech hunn d’Buch an engem Zock gelies, ech hätt mir méi Zäit missen loossen – mir d’Wierder op der Zong zergoen loossen. Et ass Horror pur – villäicht net fir jiddereen geduecht.

D’Charakteren sinn immens gutt gezeechnet an detailléiert, et war mir eng Freed jiddereen kennenzeléieren. D’Atmosphär ass gutt agefaangen, ech war praktesch live dobäi. A kuckt Iech mol de Buchcover un – ass en net wonnerschéin?
De Schluss ass phänomenal a passt bei de ganze Recht, eppes anescht hätt sech verkéiert ugelies.
E Pluspunkt gëtt et nach fir verschidden philosophesch Zitater!

Vielen Dank, Ian Cushing

16.02.2020 – Dark Owl

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ZUSAMMENFASSUNG
Mystisch, fesselnd, spannend und auf jeden Fall mitreißend. „Die Träne der Zauberschen“ war mein erstes Buch von Ian Cushing. Der Schreibstil ist sehr flüssig und gut zu lesen. Ian versteht seine Geschichte zu inszenieren und den Leser in seine Welt zu entführen. Die Charaktere sind sehr lebendig und liebevoll gestaltet. Das Buch ist sehr spannend und lässt einen nicht los. Ian hält für den Leser so einige Überraschungen und Wendungen parat. Achtung! Man verfällt regelrecht seinen Worten und wird hineingezogen.
Horrorelemente, brutale und gruselige Szenen. Szenen die nicht immer einfach sind, einen aufwühlt und zum nachdenken anregt. Die Spannung bleibt bis zum Schluss nicht aus! Man fiebert mit und möchte unbedingt wissen wie es weiter geht. Ein Buch kann doch sooo kurz sein, wenn es so fantastisch unterhält. Tiefgreifend, anders und ein besonderes Werk, was ich hier lesen durfte.

FAZIT
Ein besonderes Buch verdient besondere Worte, aber dafür benötigt man nicht unbedingt viele. Ein ungewöhnliches, mitreißendes und emotionales Buch. Ein Buch, was einen nicht mehr los lässt und einen förmlich bewegt. „Die Träne der Zauberschen“ sollte man definitiv gelesen haben! Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung.

BEWERTUNG
5 von 5 Eulen

25.01.2020 – Recensio Online

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Gibt es einen Gott? Und wenn, ist es der „liebe“ Gott?
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Inhaltsangabe:
Ein unheimliches Ereignis verändert das Leben der drei Freunde Dirk, Jan und Marcus von einer Nacht auf die andere. Eine geisterhafte Gestalt droht ihnen grausame Rache für ein Verbrechen an, das vor vierhundert Jahren geschehen ist.
Sie entdecken ein schreckliches Geheimnis, welches ihre Familien seit Jahrhunderten verbindet und müssen erkennen, dass die Sünden der Vergangenheit bis in die Gegenwart überdauert haben. Die Zeit der Rache ist gekommen!
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Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Ian Cushing hat mich zum zweiten Mal auf ein Reise mitgenommen, die für mich nicht mitreißender sein könnte.

Ich starte ausnahmsweise mal mit dem Cover, denn dieses ist so genial und passend zur Geschichte gestaltet! Wunderschön, verwoben und doch creepy, genau wie Ian Cushings Werken.

Zum einen geht es um die Geschichte Barbaras im Jahre 1611, die nicht lieblicher und gläubiger sein könnte und dennoch aus reiner Missgunst und Gier der Hexerei bezichtigt und verurteilt wird. Zum anderen um die Nachfahren ihrer Peiniger. Obwohl das ganze Dorf es besser weiß, so ist das mit den guten Schafen, folgen sie alle besseren Wissens. Und so erleidet Barbara einiges. Einiges mehr, als ich erwartet hatte, obwohl die Folter schon hart genug war. Barbara war immer gläubig, hat das Leben und die Menschen geliebt. Doch wird es ihr vergolten? Was dann kommt, passiert 400 Jahre später: Barbaras Rache.

Die Freunde Dirk, Jan und Marcus sind Nachfahren der Menschen, die Barbara damals verurteilt oder nicht genug für ihren Schutz getan haben. Sie selbst haben nun Kinder, ihre Familien und Anker gefunden. Doch ist es richtig, dass sie jetzt büßen müssen? Ist es richtig, dass du bestraft wirst, wenn du gute Vorsätze hattest und alles versucht, was in „deiner Macht“ stand, aber nichts erreicht hast? Was musst du für das Gute einsetzen und wohin führt es dich?
Die Vergangenheit ruht jedenfalls nicht. Und es kommt oft schlimmer, als man denkt. Das jedenfalls erlebe ich in diesen Büchern wie auch im Leben.

Die verschiedenen Geschichten der Protagonisten sind so authentisch erzählt, dass ich mich fühlte, als wäre ich komplett in diese eingetaucht, und der Autor versteht es, einen mitzureißen und sich selbst in Frage zu stellen! Ian Cushing war bei diesem Thema jedenfalls nicht zimperlich. Ich war kurz davor zu weinen und mich kurz daraufhin wegzuschließen, weil ich keine Tränen habe. Er beschreibt Menschen, deren Erlebnisse und Gefühle so haargenau, dass ich alles um mich herum vergesse. Seine Erzählungen sind düster und dennoch so lehrreich! Wenn man denn die Kraft hat …

Und dann ist da immer noch die Frage von „Gott“ und dem „Teufel“. Dem „Guten“ und dem „Bösen“. Oder ist das alles eins?

Ich liebe es, dass die Sprache in beiden Teilen des Buches variiert. Die Kapiel von Barbara kommen wie ein altes, düsteres Märchen daher, während die Kapitel in „unserer“ Zeit auch sprachlich und atmosphärisch stimmig sind. Dennoch erkennt man in beiden Teilen, vor allem im Epilog, Ian Cushings Handschrift. Ich bleibe kopfschüttelnd vor Staunen zurück! So viele Fragen, so viel Ich!

Persönliches Fazit: Ich habe einen neuen Lieblingsautor! Lange hat mich keiner so geflasht! Für alle, die sich mit dem „Hier und Jetzt“ und dem „Danach“ auseinandersetzen möchten!
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Bibliografie:
Autor: Ian Cushing
Verlag: epubli
ISBN-13: 978-3748580775
Reihe: –
Genre: Okkulte Romane
Erscheinungsdatum: 13.08.2019
Seitenanzahl: 460
Taschenbuch: 14,99€ / Kindle: 4,99 €
Leseexemplar:
Rezension: © Recensio Online, Alice
Cover Original: © Karmazid / Ian Cushing

Ilona Arfaoui – Der König der Schatten

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Kurzmeinung: Eine toller Fantasyroman, der fesselt und überrascht!

Ein phantastischer Roman vom Feinsten!

Über eine tolle Buchgruppe bin ich auf die Autorin Ilona Arfaoui aufmerksam geworden und habe mir ihren Roman „Der König der Schatten“ gekauft. Eigentlich ist Fantasy per se nicht so mein Genre, aber den eigenen Horizont zu erweitern kann ja nicht schaden, oder? Und wo wir grad bei Geständnissen sind: Bücher mit über 500 Seiten machen mir Angst, sind doch oftmals in so langen Geschichten Hänger zu erwarten und ich brauche gefühlt eine Ewigkeit, um sie zu lesen.
Doch die Belohnung für meinen „Mut“ folgte auf dem Fuße: „Der König der Schatten“ ist ein absolut großartiges Buch mit einer fesselnden Geschichte. Ihr müsst also gar nicht mutig sein, um das Buch zu genießen, sondern lediglich Lust auf eine hervorragende Geschichte haben!

Die Geschichte spielt hauptsächlich zwischen 870 und 911 in Irland, lässt uns aber auch einen Blick in die Gegenwart werfen.
Das Setting lässt, wenn man das Buch nicht kennt, darauf schließen, dass sich Ilona Arfaoui sehr um eine adäquate Sprache bemühen musste, um der Zeit gerecht zu werden, aber der Kniff, den sie benutzt, ist einfach und wirkungsvoll (und ich spoiler ihn nur, weil er für meinen Lesegenuss essentiell war!). 
Bei der Geschichte handelt es sich um eine Übersetzung einer Chronik im mittelirischen Dialekt aus der genannten Zeit, die von einem jungen Burschen, der übrigens auf den wundervollen Namen Ian hört, angefertigt wurde und einem gewissen Professor Sir Lawrence Duncan übergeben wird, der feststellt, „dass der forsche Ian allerdings eine äußerst moderne Version zustande gebracht hatte“. Und so rauscht man anstatt durch verstaubte Worte durch die lebendig, mitunter flapsig, erzählten Ereignisse der neun Erwählten und deren Familien, der Dunklen Herrscher, des Königs und vieler anderer und Ilona hat eine großartige Mischung zwischen Lockerheit und Anspruch gefunden!

Die Chronik wurde von einem der neun „Erwählten“, nämlich Finian, in seinem „Exil“ aufgeschrieben und beschreibt genauestens die Ereignisse, die letztendlich dafür sorgen, dass ein ganzes Königreich untergeht.
Er berichtet uns von den Geschehnissen und wir tauchen immer wieder tief in die Geschichte ein.
Hätte Ilona vorgehabt, alle Ereignisse, die wir erleben dürfen, en detail dazustellen, hätte sie mindestens fünf oder sechs Bände einer Saga veröffentlichen müssen, die sicher alle den Umfang von „Der König der Schatten“ haben würden. 

Ohne zu viel von der Geschichte zu verraten (die solltet ihr eindeutig selber genießen), kann ich sagen, dass sie hauptsächlich von dem Sohn des Königs BrianCahal, handelt; sie handelt aber auch von Freundschaft und Liebe, Verrat und Tod; Sex and Violence; Schicksal; Sehnsucht; vergebenen Gelegenheiten; Schuld;  der Befreiung von den Dunklen Herrschern, die die Bevölkerung zu schrecklichen Opfern nötigen und neben der realen Welt auch über das „Schwarze Land“ herrschen; von der Liebe zu den falschen Menschen und von falschen Entscheidungen und den desaströsen Konsequenzen, die daraus entstehen. 

Sind es viele „kleine“ Ereignisse, derer wir Zeugen werden, ist das Ergebnis durchaus als episch zu bezeichnen, denn wir erleben nicht weniger als den Lebensweg Cahals vom Sohn des Königs zum Erwählten und König und schließlich den Untergang seines Königreiches durch Verrat. Natürlich ist das jetzt von mir sehr kurz gegriffen, da es bei weitem nicht alles ist, dessen Zeugen wir werden, aber ich will hier nicht zu viel von der Story spoilern. Lest es einfach selbst! 

Als wären die Ereignisse an sich nicht unterhaltsam und spannend genug, versteht es die Autorin hervorragend, immer wieder mit einzelnen Sätzen künftige Ereignisse anzudeuten, die sie erst nach dem einen oder anderen Schlenker erzählt und somit für eine Extraportion Spannung sorgt. Ich zumindest hab an vielen Stellen Schnappatmung bekommen (und gerne auch geflucht und spekuliert) und konnte einfach nicht aufhören zu lesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wer und warum … 

Was man zu Anfang für eine „Rahmenhandlung“ hält, wird in der Mitte des Buches herrlich gedreht und ist am Ende der Twist schlechthin! Ich liebe solche Enden!
Ilona empfahl mir, mit „Der König der Schatten“ zu beginnen und dann erst „Der Hexenmeister, die Macht und die Finsternis“ zu lesen und diese Empfehlung (auch wenn „Der Hexenmeister …“ erst noch von mir gelesen werden muss) gebe ich hiermit an euch weiter. Nach dem Genuss (und das war es) vom „König der Schatten“ erscheinen auch die Leseproben vom „Hexenmeister …“ in einem ganz anderen Licht und ihr ahnt schon, welches Buch demnächst bei mir einziehen wird. 

Ilona Arfaouis Schreibstil ist großartig, unterhaltsam und frei von jeglichem Makel und darüber hinaus besitzt sie eine persönliche Note, was ich ganz besonders zu schätzen weiß.
Durch die bereits erwähnte lebendige Sprache wird man in den Lauf der Geschichte hineingezogen und hat sehr schnell ein Bild der Räume und Personen vor sich. Sie erzählt äußerst humorvoll (wo pinkelt schon ein Prinz in einen Bierkrug, um ihn jemandem zu kredenzen?), aber wir versinken durch ihre Worte genauso in der Verzweiflung, dem Zweifel, der LiebeSie findet für jedes Ereignis schlicht und ergreifend den richtigen Ton.

Auf effektheischenden Hokuspokus, wie er in manchen Fantasyromanen durchaus üblich ist (und den ich wohl überwiegend mit dem Genre verbinde … ihr wisst schon … Zauberstab, Elfen, Einhörner, Bling-Bling-Hexereien und so), verzichtet sie, denn auch wenn Magie eine große Rolle spielt, wird sie so selbstverständlich eingesetzt, wie das Schwert zu schleifen oder Bier zu trinken. Bei „Der König der Schatten“ steht nicht die Magie, sondern tatsächlich der Mensch, seine Entwicklung und die Konsequenzen des eigenen Handelns im Mittelpunkt, was wiederum dafür sorgt, dass man gerne die menschliche Natur an sich hinterfragt.
Natürlich gibt es das Schwarze Land und das Niemandsland und die Anderswelten, magische Amulette und Geschöpfe, Beschwörungen und Telepathie, aber dennoch wirkt die Geschichte sehr realistisch, bodenständig und erwachsen (nicht nur wegen der pikanten Szenen) auf mich.
Schmusige Einhorn-Fans kommen somit nicht wirklich auf ihre Kosten, sofern die Erwähnung eines geschnitzten Einhorns sie nicht in Ekstase versetzt und Drachen-Fans gehen dagegen leider komplett leer aus.

Was mich als Selfpublisher natürlich immer interessiert, ist, wie das Buch als solches umgesetzt wurde und da möchte ich meinen Hut ziehen. Der Buchsatz ist optimal gestaltet, mich sind nur extrem wenige Tippfehler (die passieren einfach) aufgefallen und als Bonbon hat Ilona Arfaoui auch den Buchumschlag selbst gestaltet und vor allem gezeichnet! 

Dank eines kleinen Glossars über die Welten und der Beschreibung der wichtigsten Personen, kann man jederzeit, sollte man mal den Überblick verlieren, nachschlagen und alles in allem darf ich sagen, dass das Buch handwerklich absolut einwandfrei ist. 

Ilona Arfaoui hat mit „Der König der Schatten“ all das geschafft, was ich mir von einem Selfpublisher wünsche: Eine spannende, packende Geschichte in einer großartigen Umsetzung und sie hat den Beweis erbracht, dass sich einige Selfpublisher in keiner Weise hinter Verlagsautoren verstecken müssen.
Absolute Empfehlung meinerseits!

https://www.lovelybooks.de/autor/Ilona-Sonja-Arfaoui/Der-K%C3%B6nig-der-Schatten-1986179940-w/rezension/2428281822/

[Es handelt sich bei „Meinen Gedanken zu anderen Büchern“ stets um meine rein subjektive Meinung als Leser und ich schreibe sie auf, weil mir danach ist. Das geschieht rein freiwillig.]

14.01.2020 – Booksworld by Sakle

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Die Träne der Zauberschen ist nichts wert, oder!?

Meine Meinung:
Das Cover ist wirklich wunderschön und sehr einzigartig. Es ist passend gewählt, denn es zeigt auf der einen Seite ein wunderschönes Frauengesicht, während die andere Seite ein verbranntes Gesicht zeigt. In der Mitte der Gesichter finden wir eine Träne mit dem Titel. Jeder der das Buch gelesen hat, weiß direkt, dass dieses Cover gar nicht hätte anders aussehen können.

Der Schreibstil:
Der Schreibstil ist ein typischer Ian Cushing. Mit einer Leichtigkeit werden wir durch das Buch gezogen, welches auch einige Überraschungen bereit hält. Einige der Überraschung sind schön und einige andere sehr schockierend. Mir wurde oft der Atem geraubt. Es ist so unfassbar schrecklich was der Bäckersfrau Barbara hier angetan wird. Und wenn einem erstmal klar wir, das es nicht nur Unrecht ist, sondern auch einfach nicht abwendbar sitzt der Schock in den Knochen.

Die Charaktere:
Barbara ist nicht nur eine wunderschöne Frau, sondern auch sehr ehrlich und gläubig. Das Wohl der anderen liegt ihr sehr am Herzen. Umso größer ist ihre Verletzung als sie plötzlichen bezichtigt wird, eine Zaubersche zu sein.
Diese Frau empfand ich als sehr bewundernswert, liebevoll, mutig und stark. Ich weiß gar nicht wie man so jemanden so tief verletzten kann.

Dirk, Jan und Marcus könnten unterschiedlicher gar nicht sein. Jeder für sich hat seine Stärken und Schwächen. Irgendwie ergänzen sie sich. Aufgrund dieser Freundschaft und den Ereignissen in ihrem Leben (sowie die Frau oder auch das Kind), die alle zeitgleich statt gefunden haben, denkt man zunächst an nichts böses. Reiner Zufall! Doch all das geht sehr weit in die Vergangenheit zurück und hat seine Gründe. Ich habe die drei sehr ins Herz geschlossen.

Die Handlung:
Die Handlung beginnt direkt sehr spannend. Das Buch wird auf zwei Zeit-Ebenen gelesen und in jeweils verschiedenen Perspektiven. Doch dies stellte kein Problem dar. Die Zeit-Ebenen wechseln sich durchgehend ab, sodass man recht schnell wusste, ob man gerade im Jahre 1611 oder im Jahre 2011 verweilt. Ich fand das super, denn so blieb die Spannung mehr als aufrecht und ich musste unbedingt wissen wie es weitergeht. Ich habe das Buch regelrecht verschlungen und musste hinterher feststellen, dass ich das Buch hätte schon viel eher lesen sollen.

Das Ende:
Das Ende hat mich nochmal regelrecht mitleiden lassen und aus der Bahn geworfen. Doch in meinen Augen hätte es nicht anders sein dürfen. Das hätte anders nicht schlüssig sein können und wäre nicht Ideal gewesen.

Fazit:
Die Träne der Zauberschen ist garantiert kein Buch für jedermann. Die Qualen die Barbara erleiden musste, sind doch recht detailliert beschrieben. Aber auch andere Taten, sodass es nicht leicht ist das zu lesen. Auch gibt es einige doch recht gruselige Stellen.
Die Charaktere sind sehr detailliert und einfach zum mitfühlen gemacht. Sie haben eine Ordentliche tiefe und gefallen mir sehr, daher kann ich das Buch nur empfehlen. Ich gebe fünf Sterne und eine klare Kauf- und Leseempfehlung!

Vielen lieben Dank an den Autor Ian Cushing für das Rezensionsexemplar.
Dies hat natürlich keinen Einfluss auf meine ehrliche und persönliche Meinung!

13.01.2020 – Blaxy’s little book corner

Blaxy’s little book corner – Facebook

Dieses kleine Stück Literatur steckte mir nach des Lesens erst einmal in den Knochen. Leichte Kost? – Nein; weder inhaltlich, noch vom Schreibstil.

Philosophisch beschäftigt der Autor uns als Leser mit den essentiellen Themen: Das Leben, der Tod – und wie geht man damit um.
Diese große Thematik wird geschickt in eine Story eingewoben, die man so schnell nicht vergessen wird und ebenso zum Nachdenken einlädt.
Gegliedert in zwei Teile, äußerst kreativ miteinander verbunden, liegen hier ein paar intensive Lesestunden hinter mir – und nachdem ich den 2. Teil beendet hatte, war ich der Versuchung nahe das Buch nochmal von vorn zu beginnen. Dementsprechend sind Titel und Cover auf eine doppelte Art und Weise perfekt gewählt!

Während der erste Teil sich viel mit der Geschichte des namenlosen Protagonisten auseinandersetzt, wird im zweiten Teil der Leser an Gedankengänge herangeführt, die sich zwar teils wiederholen, was Dank des gewählten Stilmittels des Tagebuch führens aber nicht fehl am Platze scheint. Und so manche Einträge lassen das bereits Gelesene in einem anderen Licht erscheinen…

Warum „In Ewigkeit“ nun also keine leichte Kost ist? – Ich persönlich habe mich in so manchen Textpassagen wiedererkannt.
Selbst wenn meine Zeit der Depressionen und des Hinterfragen allen Handelns schon länger her ist, ist dieses dunkle Kapitel mir noch sehr prägnant im Gedächtnis geblieben.
Für instabile Leser könnte dies vielleicht zum Verhängnis werden – auch wenn eine fiktive Geschichte im Vordergrund steht, sind so manche Gedanken schmerzlich wahr und regen zum tiefen Nachdenken an.

Ian Cushing bietet hier nicht nur Unterhaltung an, sondern Philosophie über die eigene Wahrnehmung und der Persönlichkeit.

Dieses Buch ist wahrscheinlich nichts für jeden, dafür aber etwas Besonderes.

02.01.2020 – Recensio Online

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Rezension von Alice für Recensio Online
Ein Schlag in die Magengrube des Gewissens und gleichzeitig eine Offenbarung!

Nach dem Tod seiner Frau, beginnt unser Protagonist, sich neu zu erfinden. Er will raus aus der Spirale, die ihn und sein Leben immer grauer werden ließ. Er lässt sich treiben, genießt die Freiheit und stromert durch die Welt. Als er eines Tages seine besten Freunde besucht, soll sich das alles aber schlagartig ändern.

Das Buch besteht aus zwei Teilen: einmal der Geschichte selbst und dann im Anhang das Tagebuch unseres Protagonisten. Alles beginnt mit einem Versprechen:
„Falls Sie mir Glauben schenken, vermag ich nicht weniger zu erreichen, als dass Ihre Seelen in Ewigkeit gerettet werden.“

Wurde dieses Versprechen gehalten? Ja!

Diese Geschichte hat mich so gefesselt und nachdenklich gemacht wie lange keine.
Unser namenloser Protagonist durchlebt so viele Emotionen, die der Autor äußerst authentisch beschrieben hat. Dadurch, dass der Protagonist keinen Namen hat, könnte er jeder sein: du, ich, jedermann. Und genauso hat es sich beim Lesen angefühlt. Ich spürte die Wärme und Liebe der Freundschaft, aber auch das nackte kalte Alleinsein. Die einfache, zermürbende Existenz.

In der Geschichte geht es außerdem um Depression, Nahtoderfahrungen und das Leben nach dem Tod. Bestimmt hat sich jeder schon einmal mit der Frage „Was kommmt danach?“ beschäftigt, und der Autor hat hier eine Variante ausgeführt, die mich sehr nachdenklich gemacht hat. Es war beängstigend, sich das vorzustellen, es gab mir aber auch Hoffnung. Tatsächlich denke ich noch immer (Tage nach dem Lesen) über die Geschichte nach und hatte dadurch einige schlaflose Stunden.

Das Tagebuch am Schluss hat nochmal einige Dinge aufgedeckt, die ich zunächst so nicht erwartet, aber zum Ende der Geschichte hin vermutet hatte. Das rückte unseren Protagonisten in ein anderes Licht, aber genug, um ihn zu verurteilen?

Der Schreibstil des Autors war emotionsgewaltig, mitreißend und düster. Ich habe ehrlich gesagt lange kein Buch mehr gelesen, dass mich derart gepackt und aufgwühlt hat. Auch die Songtexte am Anfang jedes Kapitels waren so wunderbar passend ausgewählt. Ich war teilweise schockiert, wie sehr ich mich selbst in unserem Protagonisten wiederfinden konnte, und es hat mich ziemlich beunruhigt. Ich versuche jetzt, mehr gute Momente zu erleben und nicht mehr alles so negativ zu sehen, denn das könnte später ziemlich wichtig werden.

Persönliches Fazit: Ein Buch, das man definitiv nicht einfach so liest und dann wieder weglegt. Ich empfehle es tatsächlich jedem! Schaden wird es euch nicht, versprochen!

Bibliografie:
Autor: Ian Cushing
Verlag: epubli; Auflage: 3
ISBN-13: 978-3746706955
Reihe: –
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 11.03.2018
Seitenanzahl: 196
Taschenbuch: 9,99 € / Kindle: 4,49 €
Rezension: © Recensio Online, Alice
Cover Original: © Karmazid / Ian Cushing

08.01.2020 – Paola Baldin

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Paola Baldin – Homepage

Ian Cushing ist mittlerweile zu einem meiner Lieblingsautoren geworden, ich liebe seinen Schreibstil, daher war dieses Buch wieder phänomenal! 5-Sterne-Empfehlung!

Hier meine Rezi: Einzigartig, spannend, düster

Nachdem mich Ian Cushings erstes Werk „In Ewigkeit“ schon mit dem einzigartigen Schreibstil in den Bann gezogen hat, wurde ich von „Die Träne der Zaubersche“ nicht enttäuscht – ganz im Gegenteil! Ich habe als langsame Leserin das Buch in einer Geschwindigkeit verschlungen, die ich bisher nicht von mir kannte.

Die Geschichte dreht sich um zwei verschiedene Zeiten, aber um einen einzigen Ort und um Zusammenhänge, die dazwischen bestehen. Im Jahr 1611 lernt man die hübsche und liebevolle Bäckerin Barbara kennen, die unerwartet als Zaubersche bezichtigt wird. In der Gegenwart begleiten wir drei Freunde (Dirk, Marcus und Jan) mit ihren Familien. Die unzertrennlichen Freunde erleben etwas Übernatürliches, das ihnen keine Ruhe lässt und sie gemeinsam beschließen, dem nachzugehen.

Allgemein ist das Buch wieder wundervoll düster (auch das Cover passt sich perfekt der Geschichte und Stimmung an) und doch so humorvoll, dass mir immer wieder ein Lächeln über die Lippen gehuscht ist. Jeder einzelne Charakter ist mit so viel Liebe und Detail geschaffen. Man lernt sie in kurzer Zeit sehr gut kennen, mit ihren Schwächen und Stärken – vor allem aber wird einem diese spezielle Verbindung zwischen ihnen allmählich bewusst und schließt sie selbst ins Herz.

Auch wenn es Zeitsprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart gibt, ist es kein historischer Roman und bedient sich lediglich an den Zeiten. Ich selbst bin kein großer Fan von Mittelalter- oder Barock-Zeiten in Büchern, aber hier hat es mich absolut nicht gestört – es hat mich noch mehr gepackt und die abwechselnden Zeitsprünge von Kapitel zu Kapitel waren angenehm platziert und gaben dem Lesefluss eine zusätzlich schöne Note.

Es gab allerdings auch die ein oder andere gruselige Szene, die mich echt aufrecht im Bett hat sitzen lassen, aber ich bin unerfahren in Horror, daher bin ich in dem Genre sensibel. Dennoch konnte ich das Buch nicht weglegen und habe mich vom Grusel mitreißen lassen, zum Glück! Die Szenen sind einfach sehr realistisch und lebendig und die gesamte Geschichte, zusammen mit den Zusammenhängen, die allmählich auftauchen, waren einfach spannend und mitreißend. Man hat mit den Charakteren gelitten, sie alle nachvollziehen und verstehen können, so verschieden sie auch waren.

Am Ende des Buches gab es einen ziemlich unerwarteten Schlag in die Magengrube und dann noch einen weiteren. Dadurch konnte man auch nach dem Ende des Buches nicht aufhören, an die verschiedenen Schicksale zu denken und sich Gedanken um das eigene Leben zu machen.

Für mich war „Die Träne der Zauberschen“ ein Lebenshighlight an Büchern und ich bin stolz, es in meinem Regal stehen zu haben! Großes Lob an den Autor, der es geschafft hat, einen Roman mit so großer Vielfältigkeit an Emotionen und Beziehungen zu schreiben und mich dermaßen in verschieden Zeiten und Familien zu entführen.

05.01.2020 – Leseecky by Hilli

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Mir fehlen einfach die Worte um dieses tolle Buch zu beschreiben und obwohl ich es schon vor ein paar Tagen beendet habe, bin ich immer noch geflasht.

Schon als ich das Cover gesehen habe, wusste ich, dass muss ich lesen.
Was ich gelesen habe, hat mir teilweise eine Gänsehaut beschert, aber auch sehr nachdenklich gemacht.
Die Charaktere sind sehr authentisch beschrieben und deren Entwicklung und Umfeld baut sich langsam auf, sodass ich von Anfang an mitten im Geschehen war.
Obwohl die einzelnen Kapitel zwischen den Jahrhunderten hin und herspringen, ist es das was die Geschichte ausmacht.

Der Schreibstil ist flüssig und die Spannung hält sich bis zum Ende der Geschichte.
Ich musste es zwischendurch aus der Hand legen, weil es mich aufgewühlt hat, aber nicht lange und ich las weiter, weil ich einfach wissen musste wie es weitergeht.
Vor allem das Ende war eine Überraschung mit der ich überhaupt nicht gerechnet habe.

Ich gebe von Herzen 5-Sterne-Leseempfehlung, ist aber nichts für schwache Nerven. Das Buch zählt mit zu meinen persönlichen Jahreshighlights 2019.